Kapitel 12

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~ Finn's Sicht ~
Als ich aufwachte war ich allein im Bett, aber es roch verdammt gut nach Kaffee. Ich zog mir eine bequeme Jogginghose und das erstbeste verwaschene Shirt aus meinem Schrank an. Dann wollte ich schon in die Küche gehen, aber kennt ihr das, wenn ihr vor einer Person nicht wie der letzte Penner aussehen wollt? Also zog ich mir eine normale Jeans und ein einfärbig hellblaues Shirt an. Schon viel besser. Hoffte ich.
In der Küche angekommen, sah ich wie sie irgendwas in der Pfanne machte und sah ihr eine Weile zu. Sie summte die ganze Zeit vor sich hin, was mich irgendwie zum grinsen brachte.
"Guten Morgen", sagte ich nach kurzer Zeit dann. Sie erschrak sich total, aber versuchte wohl sich nichts anmerken zu lassen.
"Guten Morgen Finn", erwiderte sie also. Ich ging näher zu ihr und sah in die Pfanne. "Pancakes?", fragte ich, woraufhin sie nickte.
"Meine Mum hat mir und meiner Schwester als wir Kinder waren total oft Pancakes gemacht", sagte ich und musste bei der Erinnerung lächeln. "Lebt sie noch?", fragte Jessica, dadurch verging mir das Lächel allerdings wieder.
"Keine Ahnung... Sie ist abgehauen als ich 11 war... Hat meine Schwester und mich einfach bei meinem Vater allein gelassen...", sagte ich ehrlich.
"Das tut mir leid für dich... Ist es das was dich so beschäftigt?", fragte sie und sah mich an.
"Was mich beschäftigt?", erwiderte ich irritiert.
"Irgendwas quält dich, das sieht man dir an", gab sie zurück, was mich ehrlich gesagt sehr wunderte. Ja, etwas beschäftigte mich. Aber darüber wollte ich nicht reden.
"Willst du Kaffee?", fragte ich also, woraufhin sie nickte. Ich wollte nicht über meine Kindheit reden. Mit niemandem.

Das Mädchen Im Wald Where stories live. Discover now