Familie

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Janniks Sicht

"Was führt Dich denn hier her?".
Peter öffnete mir die Tür. Begeistert wirkte er nicht. Im Haus standen noch die Koffer. Wahrscheinlich sind sie erst kurz aus dem Urlaub zurück.
"Ich weiß, das Ihr nicht begeistert seid. Aber kann ich trotzdem kurz rein kommen?". Meine Hände vergrub ich tief in den Taschen und stand unsicher vor Helenes Vater.

"Lass ihn rein Peter.", kam Maria nun dazu.
"Sie ist trotzdem nicht hier Junge!", brummte Peter als ich das Haus betrat.

Ich setzte mich ihnen gegenüber und gespannt warteten beide, wann ich nun endlich zu reden beginne.

"Ich kann Helene nicht mehr erreichen. Ich weiß das ich einen großen Fehler begangen habe, aber mehr als entschuldigen kann ich mich auch nicht. Was mich dazu geritten hat, kann ich mir nicht erklären. Es ist, als lege jemand einen Schalter in mir um. Ich kann mich nicht dagegen wehren." - "Das rechtfertigt Dein Verhalten in keinster Weise.".
Helenes Vater machte keinen Hel daraus, was er von mir hält. Maria hielt sich weitestgehend lieber zurück und überließ Peter alles.
"Ich möchte doch nur wissen, ob es ihr gut geht. Wo sie ist. Es kann nicht Schluss sein. Wir waren doch glücklich zusammen." - "Waren. Das trifft es.", warf Maria ein.
So ging es ein paar Minuten lang und ich konnte sagen was ich wollte. Es führte kein Weg herein.

"Wir werden Dir auf keinen Fall sagen, wo Helene sich befindet. Sie hat uns darum gebeten und das respektiere wir. Wenn etwas mit dem Baby ist, dann gibt sie Dir schon bescheid. Und jetzt möchten wir Dich bitten zu gehen!", erklärte Peter mir.

So stand ich wieder vor dem Haus. Plötzlich stieg eine ungeheure Wut in mir auf. So hätte ich mich nicht einfach abspeisen lassen dürfen. Helene ist immer noch meine Freundin. So einfach aus meinem Leben lasse ich sie nicht gehen.

Helenes Sicht

Tief atmete ich durch und summte zuerst nur mit. Chris gab mir unbewusst ein kleines Zeichen, wo gedacht mein Einstieg ist. Ein paar Zeilen versuchte ich zaghaft vorerst noch mit zu singen.

Dabei schwiff mein Blick kurz zu Lea, die mich bewundert anstrahlte.

"Na siehst Du. War doch super und gar nicht so schwer.", freute sich auch Chris.
"Ja. Naja. Ich klang schon mal besser.", musste ich los lachen. "Wird alles werden. Das heißt, wenn Du wieder zurück kommst zur Musik." - "Ach Chris ich weiß nicht. So lange war ich weg und das Business hat sich verändert.". "Na und. Das scherte Dich doch vorher alles nicht." - "Stimmt.".

Freundschaftlich umarmte Chris mich fest. "So. Und nun lass uns auf das Essen warten." - "Genau.". Lange dauerte es auch nicht mehr und da stand der Pizzabote schon.
"Lene nochmal singen." - "Nein Lea. Wir essen jetzt und nachher geht es ab ins Bettchen.". Chris grinste und sah sich unsere kleine Diskussion erfreut an. "Wenn Du bockst, dann fahren wir gleich zurück.", gab ich Lea bestimment aber freundlich zu verstehen. "Einmal noch singen bitte Lene.", zog sie einen Schmollmund und verschränkte ihre Ärmchen vor sich. "Dann tu ihr den gefallen doch einfach.". Augenrollend atmete ich durch. "Na gut! Aber erst wird jetzt gegessen. Danach dann!". Ich tat ein Stück Pizza Lea auf den Teller und gab ihr den. "Einverstanden.". Sofort fing Lea an zu essen, auch ein Nachschlag war heute von ihr gewünscht. Chris stellte sich dabei sehr geschickt an, wie er mich in ein Gespräch verwickelte dabei. Bewusst zog er mich in die Pläne mit ein. "Dann gibst Du Morgen das Ok bekannt?", sah er mich hoffnungsvoll an. "Ja. Vielleicht ist es das, was mir so sehr fehlte. Ich werde es nochmal versuchen." - "Sehr schön. Willkommen zurück Chefin.". "Hör auf damit.", stieß ich Chris in die Seite und sah zu Lea. "Das mit dem Singen hat sich wohl für heute erledigt ", denn Lea war bereits eingeschlafen. "Dann bleibt doch hier!", gab er mir zu verstehen. "Hm nein. Du weißt wie Uwe ist. Er macht sich nur Sorgen. Das klappt schon.". Aber die Uhr war schon ziemlich spät.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt