Scheidung

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Heute Mittag war es dann soweit. Der gerichtliche Scheidungstermin.
Leni selbst war die Nacht auch sehr unruhig gewesen. Sie weinte viel und litt unter Bauchschmerzen, wie Maria meinte. Überwiegend kümmerte ich mich um Leni und versuchte sie zu beruhigen und ihr zu helfen. Maria zeigte mir, was ich machen kann das es für sie etwas Linderung ist.
Helene schlief wie ein Stein. Natürlich fieberte sie noch, dennoch hoffte ich das es ihr doch etwas besser geht am nächsten Tag.
"Guten Morgen.", kam ich morgens komplett gerädert in die Küche. Helenes Eltern richteten gerade den Frühstückstisch her. "Guten Morgen Florian. Hast Du trotzdem etwas schlafen können?" - "Wenig. Aber es wird auch wieder besser werden.", gab ich zuversichtlich von mir. "Und Helene?", stellte Peter mir einen Kaffee sofort auf den Tisch, als ich mich setzte. "Ich glaube nicht, dass das Fieber weg ist. Sie ist noch ganz schön warm, aber wie gestern Abend wohl nicht mehr.". Auch die kleine Lea kam in ihrem Pyjama und mit ihrem Teddybären zu uns. "Guten Morgen.", lächelte ich Lea an und küsste ihre Stirn. Doch auch Lea wirkte warm. "Mein Hals tut weh.", erklärte sie und nieste sofort. Leas Augen wirkten fiebrig. "Oh Lea, Du auch.", fühlte Maria ihre Stirn. "Ihr kuschelt zuviel.", schmunzelte sie. "Am besten Du legst Dich zu Helene.", erklärte sie, denn noch waren ein paar Stunden Zeit bis wir los mussten. "Wenn Leni nun auch noch krank wird, dann hast Du zu tun.", scherzte Peter.

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"Also ich bin der Meinung, wir sollten den Termin absagen. Noch ist Zeit!", gab Peter uns zu verstehen. Maria und ich waren der selben Meinung gewesen. So griff er zum Telefon und wollte gerade die Nummer wählen.
"Nein!", rief Helene krächzent von oben. "Schatz, Du sollst doch im Bett bleiben!". Sofort ging ich zu ihr die Treppe hinauf, welche sie runter gehen wollte. Sanft stützte ich gerne und trug sie dann doch lieber zu uns. Ich nahm mir eine warme Decke und legte sie um Helene. "Danke.", gab sie heiser von sich. "Ich sage den Termin nicht ab. Heute ist es soweit und ich will es endlich hinter mich bringen." - "Das verstehen wir Helene, aber schau Dich doch mal an! Du hast Fieber und bist total erkältet.", legte Maria ihren Arm um ihre Tochter. "Es ist nicht lange. Wir müssen beide nur dem zustimmen und dann ist es erledigt!" - "Und wenn nicht? Kind, es wird nur schlimmer wenn Du dich jetzt übernimmst! Dann noch raus, bei dem nass kalten Wetter heute!".
Allerdings half alles reden und zusprechen von uns nicht. Helene hatte ihren Kopf und sie wollte es unbedingt. "Ich schaffe das.", stand sie wacklig auf. "Ich mach mich jetzt fertig und dann bring ich es hinter mir!", ging sie hustend nach oben. "Das ist nicht ihr ernst!", war ich entsetzt. "Das ist Helene.", brummte Peter.

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Helene drehte die Heizung im Auto auf Hochtouren auf. Für mich kam da doch eher das Sommer Gefühl hoch, da es so warm war.
"Hoffentlich kommt Jannik auch wie versprochen.", piepste Helene. "Warum, was soll er da?", brummte ich. Sanft legte Helene ihre Hand auf mein Bein und sah mich an. "Er ist zur Sicherheit da, wenn Marco doch dagegen ist. Wenn er alles abstreitet." - "Oh Helene, dazu wurde doch alles gesichert von der Polizei.".
Auch wenn ich damit einverstanden war, das beide wegen Leni Kontakt halten, störte es mich trotzdem.
"Da ist er.", kamen wir am Parkplatz an. Wir beobachteten das er wie regelrecht nach Person im Auto suchte.
"Er sucht nach mir!", murmelte sie. Ich verstand und stellte den Motor ab.
Zu unserem Glück jedoch verschwand er plötzlich, was Helene nicht wirklich erleichterte. "Kimm. Ich bring Dich rein.". Langsam betraten wir das Gebäude und warteten auf Helenes Anwalt. "Er kommt nicht!", sah Helene sich traurig auf dem Flur um und erschrak, als plötzlich Marco hinter uns stand. "Na Du! Wenn Du glaubst, wir gehen hier heute geschieden raus, hast Du dich geirrt! Jahrelang betrügst Du mich und stellst Dich als Opfer jetzt hin! Nicht mit mir!", sah er sie drohend mit dem Finger auf Helene gerichtet an. In seinen Augen erkannte man den blanken Hass.

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Helenes Sicht

Eigentlich war die Scheidung kein großes Ding und doch machte Marco Probleme.
"Ich werde dieses Scheidung nicht zustimmen! Meine Frau hat mich betrogen und genötigt, aber trotzdem liebe ich sie!", erklärte er während der Verhandlung.
"Die gesicherten Beweise sagen aber was anderes!", meinte mein Anwalt.
Marco stellte sich als komplett unschuldig und genötigt von mir hin.
Flo saß mit Jannik auch im Saal und ließ mich nicht aus den Augen, denn von Minute zur Minute fühlte ich mich immer unwohler. Dann allerdings bat Jan um das Wort beim Richter. Er trat nach vorne und setzt sich. "Eigentlich ist das bei einem Scheidungstermin nicht üblich, aber bitte erzählen Sie uns was sie zu sagen haben!", erklärte der Richter. Jannik räusperte sich und sammelte sich kurz. "Ich bin an dem besagten Tag bei meinem Bruder gewesen, um ihn zu besuchen. Dort fand ich durch Zufall Frau Fischer am Boden liegend, geschlagen und gedemütigt vor...... Am späten Abend kam ich wieder und setzte meinen Bruder ausser gefecht, nach einer rangelei und holte sie dort raus. Ich nahm sie bei mir auf, wo ich die psychische Verfassung erlebte. Tag für Tag...". Jannik redete und redete, als wäre er bei einem Verhör gewesen. Der Richter notierte sich alles und forderte über telefon etwas an. Was verstand ich nicht, da dieser in juristischer Fachsprache redete. "Vielen Dank, Sie haben uns sehr weiter geholfen!", entließ dieser dann Jannik. Verblüfft sah Flo ihn an, als dieser sich wieder zu ihm setzte und lächelte ihn freundlich an. Marco hingegen stritt bis zum Schluss alles ab und wurde aggressiv und bedrohend mir gegenüber. Bis der Richter eine Unterbrechung anberaumte und sich die Tür öffnete.

Alles was bleibt, sind die Erinnerungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt