Bester Freund

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Ich wandte mich endlich meinem Essen zu und war sofort im Himmel. Es war so köstlich wie es aussah.
"Hmm.", machte ich und Seth kicherte leise.
"Der Wahnsinn, oder?", fragte er und ich nickte nur, da ich mir schon die nächste Gabel in den Mund schob.
Esme kam vorbei und nahm Seth seinen leeren Teller ab.
"Möchtest du noch etwas?", fragte sie ihn freundlich.
Seth schüttelte den Kopf.
"Ich bin total voll. Danke, Esme."
Esme lächelte nickend und verschwand in die Küche.
Seth legte eine Hand auf meinen Oberschenkel und sah mich an.
"Geht es dir gut?", fragte er mich plötzlich.
Ich nickte.
"Ja, Seth. Und dir?"
"Mir geht es prima.", grinste er.
Ich aß meinen Teller leer und stellte ihn dann auf den Couchtisch. Dann kuschelte ich mich an Seth und seufzte.
"Ich habe dich vermisst, Seth.", sagte ich leise.
Ich spürte, dass Seth grinste.
"Ich dich auch. Und es ist schön, dass ich mich mal wieder mit dir unterhalten kann. In letzter Zeit ging das schlecht. Da war ich ja ständig in Wolfgestalt unterwegs."
Ich nickte nur stumm und genoss Seth's Wärme. Ich habe meinen besten Freund wirklich vermisst.
"Seid froh, dass der andere Hund euch nicht so sieht. Er wäre jetzt bestimmt schon an die Decke gegangen.", murmelte Rosalie, die sich vor Bella auf den Boden setzte.
Seth und ich sahen sie stirnrunzelnd an.
"Jacob weiß, dass Seth und ich beste Freunde sind. Nicht mehr.", verteidigte ich meinen Freund.
"Schon klar.", schnaubte Rosalie.
Ich sah Seth an, dieser verdrehte genervt die Augen und ich musste mir das Kichern verkneifen. Wir saßen noch ein wenig so eingekuschelt da, bis ich Seth's leises Schnarchen vernahm. Ich stand vorsichtig auf, um ihn nicht zu wecken, nahm meinen Teller vom Tisch und ging in die Küche. Dort traf ich auf Esme, die damit beschäftigt war die Reste des Frühstücks wegzupacken. Ich ging zur Spüle, um meinen Teller abzuwaschen.
"Sara, lass mich das doch machen. Du bist Gast.", protestierte Esme sofort, doch ich schüttelte den Kopf.
"Esme, du tust schon so viel für uns, da kann ich meinen Teller auch selbst abwaschen."
Widerwillig nickte Esme und machte sich weiter an die Reste zu schaffen. Ich verließ die Küche wieder und rannte beinahe in Alice hinein.
"Oh, 'tschuldigung, Alice.", sagte ich, doch Alice lächelte nur matt.
"Schon okay."
Alice wollte gerade weitergehen, als mir etwas einfiel.
"Ähm, Alice?", zögerte ich.
Sie drehte sich um und sah mich erwartungsvoll an.
"Ja?"
"Esme hatte mir vor dem Frühstück die Erlaubnis gegeben bei euch zu duschen und ... naja, meinst du das wäre jetzt möglich? Ich will euch echt keine Umstände machen, aber ich würde mich ein wenig wohler fühlen, wenn ich frisch geduscht bin.", stammelte ich vor mich hin und sah Alice an.
"Na klar! Du machst uns damit keine Umstände. Im Gegenteil; Esme freut sich, wenn sie helfen kann. Komm mit.", sagte Alice fast so fröhlich wie früher.
Dass sie Kopfschmerzen hatte war ihr kaum noch etwas anzumerken. Ich lächelte sie dankbar an und folgte ihr ins Badezimmer.
"Esme hat für dich schon alles vorbereitet. Auf dem Regal liegen die Handtücher und Klamotten für dich.  Esme hat alles frisch gewaschen und penibel darauf geachtet sie so wenig wie möglich anzufassen. Ich meine sogar, dass sie Handschuhe getragen hat.", sagte Alice und deutete auf das Regal neben der Dusche.
Ich blinzelte kurz und sah Alice dann an.
"Ich habe keine Probleme mit eurem Geruch, das weiß Esme doch. Wieso hat sie alles gemacht?"
Alice sah mich wissend an.
"Das dir das egal ist, dass die Sachen hier alle nach uns riechen wissen wir alle. Doch Esme wollte damit vermeiden, dass Jacob in deiner Nähe Schmerzen wegen unserem Geruch hat."
Ich nickte langsam.
"Ach so."
Esme war wirklich ein so toller Mensch. Manchmal vergaß ich total, dass sie genau genommen gar kein Mensch mehr war. Für mich war sie es, und dazu noch einer der tollsten Menschen die ich kannte.
"Danke, Alice.", sagte ich dann.
Alice nickte und ließ mich dann allein.
Ich duschte ausgiebig und genoss das heiße Wasser auf meiner Haut. Nach dem Duschen trocknete ich mich ab und schlüpfte in die Klamotten, die Esme mir bereitgelegt hatte. So wie ich es verstanden hatte, waren es Klamotten von Alice. Sie passten perfekt, was mich schon etwas wunderte. Als ich fertig war - meine eigenen Klamotten hatte ich in den Wäschekorb geschmissen - ging ich zurück ins Wohnzimmer, wo Seth noch immer auf dem Sofa schlief.

Der Werwolf und IchDove le storie prendono vita. Scoprilo ora