Die Tasse

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Hey, meine Lieben! 💜
Wie versprochen ist hier schon das nächste Kapitel.
Viel Spaß damit. 😉💙

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"Sara, du musst etwas essen, bitte.", versuchte es Bella erneut.
Seitdem Jacob vor einigen Stunden überstürzt das Weite gesucht hatte, versuchte sie mir ständig irgendwas zu Essen anzuschwatzen. Bisher ohne Erfolg.
"Hab keinen Hunger.", brummte ich.
Ich hörte sie seufzen.
"Ich weiß, dass du wegen Jacob traurig bist. Edward hat das nur getan um dich zu schützen.", sagte sie.
"Wann hast du jemals auf jemanden gehört, der dich schützen wollte?", gab ich schroff zurück und Bell sah mich fassungslos an.
"Sara, es reicht.", ermahnte mich Edward.
"Dann lasst mich doch einfach in Ruhe.", meckerte ich.
Edward stöhnte auf.
"Entschuldigt mich. Es scheint, als wolle Leah mit mir sprechen."
Stirnrunzelnd sah ich nach draussen. Ich konnte Leah nirgends entdecken, doch gerade als Edward aufgestanden war, nahm ich ihre Wolfsgestalt am Waldrand wahr. Edward ging nach draussen und hielt einen Monolog mit Leah. Ich wusste nicht, worum es ging, es war mir ehrlich gesagt auch egal. Ich stand auf.
"Wohin gehst du?", wollte Bella wissen.
"Ich möchte duschen. Ausserdem brauch ich eine Pause von all dem. Vor allem von dem Zeug.", gab ich zurück und deutete auf ihre Tasse mit Blut.
Bella nickte, doch ich merkte, dass sie verletzt war. Na toll.
"Falls du Klamotten brauchst, kannst du dich bei Alice bedienen. Sie hat es angeboten und ich soll es dir ausrichten.", sagte sie leise und mich überkam das schlechte Gewissen.
"Danke.", gab ich beschämt zurück und ging hoch zum Badezimmer.
Als ich im Badezimmer angekommen war, entschied ich mich um und ging zur Badewanne. Ich drehte an dem Wasserhahn und schon füllte sich die Badewanne mit Wasser. Dann gab ich noch etwas Badezusatz dazu. Während das Wasser einlief, ging ich in Alice' Zimmer und holte mir Klamotten aus ihrem Kleiderschrank. Dem Geruch nach zu urteilen waren sie alle frisch gewaschen. Esme machte sich eindeutig viel zu große Mühe. Nachdem ich passende Teile in Alice' Kleiderschrank gefunden hatte ging ich zurück ins Badezimmer und schloss ab. Ich schaltete das kleine Radio ein und zog mich schließlich aus. Ich drehte den Wasserhahn zu und stieg in die Badewanne. Ich seufzte entspannt auf, als das heiße Wasser meinen Körper umhüllte. Entspannt schloss ich die Augen und lauschte dem Radio, bis ich schließlich wegdöste.

Als ich mit dem Bad fertig war, trocknete ich mich an und bemerkte währenddessen, dass Esme auch sämtliche Handtücher frisch gewachsen hatte. Ich musste ihr wirklich für diese Mühen danken, denn sie machte es ja, damit Jacob sich in meiner Nähe wohler fühlte. Für ihn kommt der Geruch von Vampiren einer Folter gleich. Ich zog mich an und verließ das Badezimmer. Im Flur traf ich auf Alice.
"Alice! Du bist schon zurück?", begrüßte ich sie freudig.
Alice grinste, doch gleichzeitig wirkte sie gestresst.
"Ja, aber auch erst seit wenigen Minuten. Meine Klamotten stehen dir wirklich ausgezeichnet.", sagte sie und strahlte mich mit ihren nun topasfarbenen Augen an.
Ich bemerkte jedoch, dass sie irgendetwas beschäftigte.
"Oh, danke. Danke, dass ich sie mir ausleihen darf.", gab ich zurück.
"Ach, kein Problem.", entgegnete sie anwesend.
"Okay, Alice. Was ist los?", fragte ich sie dann.
"Nichts. Wie kommst du darauf, dass etwas los ist?", sagte sie, klang aber nichts gerade überzeugend.
"Alice ...", warnte ich sie.
Sie seufzte laut auf.
"Na schön. Leah war wohl hier.", sagte sie.
"Ja, das weiß ich. Ich habe sie gesehen, bevor ich baden gegangen bin. Was war los?", gab ich zurück.
"Sie war wohl in Menschengestalt hier und wollte mit Bella reden.", erklärte Alice.
Ich runzelte die Stirn.
"Mit Bella? Worüber?", fragte ich verwundert.
"Hauptsächlich über Jacob und dich. Leah ist wohl der Meinung, dass Bella selbstsüchtig handelt. Sie hat ihr vorgeworfen, dass Bella sich nicht um eure Gefühle schert. Das du und Jacob dazu genötigt werden ihr beim Sterben zuzusehen und ihr dieser Umstand völlig egal sei.", sagte Alice.
Ich sah Alice mit offenem Mund an. Warum um Himmels Willen hat Leah so etwas behauptet?
"Bella ist völlig fertig. Sie hat jetzt totale Schuldgefühle und sie hat geweint.", erklärte Alice weiter.
"Oh nein. Ich werde mit Bella reden. Ich werde das richtig stellen, versprochen.", versicherte ich ihr.
Alice nickte und ging nach unten. Ich stand noch einige Minuten unschlüssig im Flur und ging dann ebenfalls nach unten. Am Fuße der Treppe traf ich auf Edward.
"Bella schläft. Rosalie ist bei ihr. Ich komme gleich wieder.", informierte er mich.
Ich sah ihn verwirrt an.
"Wohin gehst du?", fragte ich ihn.
Edward schüttelte den Kopf.
"Ist unwichtig. Geh einfach ins Wohnzimmer. Ich werde gleich nachkommen.", sagte er und ließ mich stehen.
Ich wunderte mich über sein Verhalten und spielte kurz mit dem Gedanken ihm zu folgen, doch ich entschied mich dagegen. Meine Gedanken würden mich sowieso verraten. Also ging ich zurück ins Wohnzimmer und bemerkte, dass es draußen dunkel wurde. Wie lange war ich eigentlich baden? Ich setzte mich in den Sessel und bemerkte, dass Rosalie mich mit einem abschätzenden Blick beobachtete. Ich ging nicht darauf ein und wendete mich dem Fenster zu. Draußen sah es friedlich aus. Ich beobachtete die Natur und schaltete gedanklich ab. Plötzlich hörte ich hinter mir Geräusche. Es war Bella. Sie war wach geworden.
"Bella, ist alles in Ordnung?", hörte ich Rosalie fragen.
"Ja. Ich habe nur Durst.", gab sie flüsternd zurück.
In der Reflexion des Fensters konnte ich sehen, wie Rosalie ihr die Tasse mit Blut reichte. Kurz darauf hörte ich Bella's Schlürfen. Mir drehte sich der Magen um, doch ich ließ mir nichts anmerken.                                                   "Bella , Liebste, ich dachte, du schliefest.", hörte ich Edward sagen.
Er kam gerade ins Wohnzimmer geeilt.
"Hätte ich das gewusst, wäre ich nicht gegangen, verzeih."
Bella schüttelte den Kopf.
"Mach dir keine Sorgen. Ich hatte nur solchen Durst - ich bin davon aufgewacht. Gut, dass Carlisle Nachschub bringt. Das Kind wird es brauchen, wenn es herauskommt.", sagte Bella schnell.
"Stimmt. Du hast Recht.", erwiderte Edward.
"Ich bin gespannt, ob er auch irgendwas anderes zu sich nimmt.", fragte sie nachdenklich.
"Das werden wir schon herausfinden.", versicherte Edward ihr.
"Endlich.", hörte ich Alice von der Treppe sagen.
Mein Blick schoss nach oben. Es war Jacob. Er sah mich eindringlich an, doch ich beschloss sauer auf ihn zu sein und blickte demonstrativ aus dem Fenster. Ich hörte ihn seufzen.
"Hey, Bella. Wie geht's?", sagte er dann.
"Mir geht es gut.", gab sie zurück.
"Großer Tag heute, was? Viel Neues.", sagte er dann.
"Du brauchst das nicht zu tun, Jacob.", entgegnete Bella.
"Ich weiß gar nicht, wovon du redest.", sagte Jacob und in der Spiegelung des Fenster sah ich, wie er sich auf die Armlehne des Sofas setzte.
"Es tut mir so l...", setzte Bella an, wurde jedoch von irgendetwas unterbrochen.
Als ich mir wieder die Reflexion auf dem Fensterglas ansah, sah ich, dass es an Jacob lag. Er hatte ihr mit Daumen und Zeigefinger die Lippen zugehalten.
"Jake.", nuschelte sie und versuchte seine Hand wegzuziehen.
Jacob schüttelte den Kopf.
"Du darfst erst wieder reden, wenn du kein dummes Zeug mehr erzählst.", sagte er.
"Na gut, ich sag es nicht.", nuschelte Bella.
Jacob zog die Hand weg.
"...leid!", rief Bella plötzlich und grinste ihn an.
Jacob erwiderte ihr Lächeln und ich wendete den Blick ab.
"Du solltest zu ihr gehen.", hörte ich Bella plötzlich flüstern.
Jacob seufzte.
"Ja, vermutlich. Ich habe nur Angst, dass sie mir den Kopf abreißt."
Ich hörte, wie Jacob aufstand und den kurzen Weg zu mir herüber lief. Er kniete sich vor den Sessel und beugte sich zu mir.
"Hey, Sara.", flüsterte er und ich konnte seinen Atem an meiner Halsbeuge spüren.
Ich gab mir große Mühe ihn zu ignorieren und starrte weiter aus dem Fenster.
"Es tut mir leid, Süße. Wirklich. Ich hatte keine andere Wahl.", sagte er sanft.
"Ich dachte, du kommst nicht wieder.", murmelte ich, starrte aber weiterhin aus dem Fenster.
"Du weißt, dass ich immer zu dir zurückkomme.", erwiderte Jacob.
Ich antwortete nicht.
"Sara, bitte. Was hätte ich denn tun sollen?", fragte er mich dann flehend.
"Du hättest mich mitnehmen können.", sagte ich und sah ihn nun an.
In meinen Augen sammelten sich Tränen. Jacob schüttelte den Kopf.
"Nein. Edward hatte Recht. Dich von mir fernzuhalten war das einzig Richtige. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich kontrollieren konnte. Du warst in meiner unmittelbaren Nähe. Ich hätte dich verletzen können. Diese Tatsache hat mich zutiefst erschrocken. Ich habe mir geschworen, dass ich bei die niemals die Kontrolle verliere. Doch heute hatte ich sie beinahe verloren. Ich hätte mir nie verziehen, wenn ich dir wehgetan hätte. Ich weiß, wie Sam sich seit dem Unfall mit Emily fühlt. Ich möchte mich nie so fühlen. Ich möchte mich und vor allem aber dich vor diesem Schicksal bewahren."
Nun liefen mir die Tränen das Gesicht hinunter.
"Oh, Jake.", schluchzte ich und warf mich in seine Arme.
Sofort schlang er seine Arme um meine Mitte und hielt mich fest. Dann gab er mir einen Kuss und setzte sich dann auf die Armlehne des Sessels. Er nahm meine Hand und lächelte mich an. Ich erwiderte sein Lächeln.
"Und? Wie war dein Tag, Jacob?", fragte Bella nach einer Weile.
Auch sie lächelte uns an. Jacob sag much kurz an.
"Super. Bin ein bisschen rumgefahren. Hab in einem Park abgehangen.", antwortete er und klang enthusiastischer als er es war.
"Klingt gut.", gab Bella zurück.
"Ja klar.", murmelte Jacob und sah mich erneut an.
Plötzlich verzog Bella das Gesicht.
"Rose?", sagte sie.
Rosalie kicherte.
"Schon wieder?", fragte sie.
"Ich glaub, ich habe in der letzten Stunde acht Liter getrunken.", erklärte Bella.
Edward stand auf, um Rosalie Platz zu machen. Rosalie wollte Bella vom Sofa heben, um sie zur Toilette zu bringen. Sie wurde von Bella gestoppt.
"Ich würde gern gehen.", sagte Bella.
"Meine Beine sind so steif."
Edward sah sie unsicher an.
"Meinst du wirklich?", fragte er sie.
Bella nickte.
"Rose fängt mich auf, falls ich über meine Füße stolpere. Was leicht passieren kann, ich sehe sie nämlich nicht mehr."
Rosalie stellte Bella vorsichtig auf die Füße und ließ die Hände vorsorglich an Bella's Schultern. Bella streckte ihre Arme aus und zuckte leicht zusammen.
"Das fühlt sich gut an.", seufzte sie und hielt dann ihren Bauch.
"Uff, was bin ich kugelig. Noch ein Tag."
Sie tätschelte ihren riesigen Bauch.
"Nun denn. Huch - o nein!"
Die Tasse, die Bella auf dem Sofa stehengelassen hatte, kippte um, und sofort ergoss sich das Blut auf das helle Sofa. Automatisch, obwohl Rosalie und Edward schneller waren, beugte sich Bella vor und wollte die Tasse aufheben. Danach ging alles ziemlich schnell.

Der Werwolf und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt