The Selection - 32

5.2K 260 17
                                    

Erics POV

Es fühlte sich an als würde irgendetwas Splittern.
Ich passe nicht hierher. Nicht zu dir hatte sie gesagt.
Diesen Eindruck hatte ich nicht als ich sie geküsst hatte. Ich fühlte mich betrogen.
>>Aber ich dachte...<<
Sie wandte ihr Gesicht ab.
>>Was dachtest du? Dass ich mich in dich verliebt habe?<<
Ja. Denn genau das hatte ich gehofft.
Ich versuchte ein Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen. Alles was ich im Schein des Feuers hinter uns sah war Ekel.
Ich ließ sie weitersprechen
>>Du hast 11 weitere Mädchen hier. Was macht eine weniger aus. Ich sehe doch wie du mich behandelst. Tue nicht so als ob die Zeit die wir verbracht haben irgendwie besonders war. Nur ein anderer Weg mich in dein Bett zu bekommen.<<
Ich schüttelte meinen Kopf.
Dachte sie wirklich so von mir? Ich verstand ihre Abscheu. Ich muss ein Arsch in ihren Augen sein.
Das ist nicht wahr. Wollte ich ihr sagen. Doch es kam nicht aus meinem Mund.
>> Bitte verlass' mich nicht.<< bitte. Ich schaute flehend in ihre Richtung und als sie ihr Gesicht wieder zu mir drehte bildete sich ein Funke Hoffnung.
>>Versteh. Ich kann nicht mehr.<< Ich hatte das Gefühl sie meinte nicht dass sie physisch dazu in der Lage war. Wegen mir. Weil ich so ein Arsch war. Wie konnte ich das nicht früher erkennen. Ich hatte mir nichts draus gemacht. Hatte einmal die Aufmerksamkeit ausgenutzt die die Mädchen mit zugeteilt hatten. Doch hätte ich gewusst wie sich das auf diese Situation auswirken sollte.
>> Leah. Bitte. << sie schaute mich voller Verzweiflung an, Tränen bildeten sich in ihren Augen. Ich konnte sie nicht so ansehen, wollte sie trösten.
Also umarmte ich sie.
>>Bitte verlass' mich nicht<< flüsterte ich ihr in Ohr. Ich wusste nicht wie ich die nächsten Wochen durchhalten könnte, ohne das Mädchen dass ich mochte. Keine der anderen Mädchen kamen an ihre Anmut, ihre Art und ihr Aussehen heran. Keine der Mädchen war für das Leben an meiner Seite besser geeignet. Und ich wollte keine. >>Ich kann nicht.<< sagte sie nur schwach, während sie sich an mich lehnte. Wie konnte sie, ein zierliches Mädchen mit kaum Fleisch auf den Knochen nur so schwach machen. Jede andere hätte ich entlassen, wäre froh sie gehen zu lassen. Doch Leah? Ich wusste nicht wie sie es tat, doch sie zog mich in ihren Bann. Und mein Herz schlug wie wild.
>>Bitte<< ihre Stimme war ein wimmern. >>lass mich gehen.<<
Ich löste mich von ihr, unsere Nasenspitzen nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Ich schaute in ihre warmen braunen Augen, die jetzt größer als Rehaugen waren. Meine Augen wanderten kurz zu ihren Lippen.
>>Das kann ich leider nicht machen.<< hauchte ich und küsste sie.
••••••••••••••••••

Sie erwiderte meinen Kuss sofort, mein Körper überlief einen Schauer. Es war wie Magie. Ich streichelte ihre Wange und hielt sie gegen meinen Körper ich fühlte wie auch ihr dieser Schauer widerfuhr. Ihre Hände waren steif, zaghaft berührte sie meine Schulter.
Der Kuss war ein verzweifelter Hilfeschrei an sie. Sie durfte mich nicht verlassen. Nicht in ihr vorheriges Leben zurückkehren. Der Kuss hatte nichts wildes, nichts temperamentvolles, er war leicht, zaghaft und ich versuchte meine Gefühle für sie in diesen Kuss zu stecken. Sie hatte den Schmutz und den Dreck ihrer alten Heimat nicht verdient. Nur die Krone, Gold, Silber. Ich spürte wie etwas kaltes, Nasses auf meine Wange traf und öffnete die Augen. Sie schien in unseren Kuss zu weinen, doch sie löste unseren Kuss nicht.
Also löste ich ihn. Ich wollte sie nicht zu etwas zwingen was sie nicht wollte - doch leider genau das wollte ich.
Ich wischte ihre Tränen von ihrer Wangen.
>>Pscht. Leah, alles wird gut.<< ich küsste sie auf die Stirn. Sie schüttelte wieder ihren Kopf, stieß mich aber nicht weg.
>>Ich kann nicht.<<
>>Doch du kannst. Bleib bei mir. Bitte. Wie sehr muss ich es dir noch beweisen dass du die bist die ich will.<<
In ihren Augen war Schock. Und sie schüttelte wieder ihren Kopf. Sie versuchte sich zu distanzieren, doch ich ließ sie nicht.
>>Sag das nicht. Du weißt nicht ..<<
>>Doch ich weiß es.<< ich hielt nun ihren Kopf still und schaute ihr in die Augen.
>>Doch ich weiß was ich will. Ich will dich Leah. Nur dich. <<
Sie nahm meine Hände von ihren Wangen und umfasste meine Hände mit ihren kleinen zierlichen Fingern, welche sich so warm und zerbrechlich anfühlten.
>>Egal was du gerade versuchst mir einzutrichtern, es funktioniert nicht.<< sie lächelte leicht, doch das Lächeln erreichte nicht ihre Augen.
>>Du liebst nicht mich, du liebst die Jagd. Dass ich nicht wie die anderen sofort an dich geschmissen habe. Du liebst nicht mich. Und ich liebe dich nicht.<< ihre Stimme wurde immer emotionsloser. Als wäre sie ein Roboter, programmiert genau das zu sagen.
>>Aber das gerade eben, du kannst mir nicht sagen, dass..<< doch ich wurde schon wieder von ihrer nun emotionslosen Stimme unterbrochen.
>>Der Kuss hatte keine Bedeutung. Du wolltest mich küssen, ich habe dich gelassen. Genau wie das letzte mal. Es gibt keine Gefühle zwischen uns. Und jetzt bitte ich dich. Lass mich gehen. Ich will nicht mehr in Angeles bleiben. Ich will gerne nach Hause.<<
Ich konnte ihr nicht glauben.
Sie hatte nicht recht. Es gab Gefühle. Ich spürte es, und ich habe es auch bei ihr gespürt. Sie konnte mich nicht verabscheuen. Und ich konnte sie nicht gehen lassen. Ihre Stimme war vielleicht emotionslos geworden. Aber in ihren Augen lag Hoffnung. Hoffnung auf was? Dass ich sie gehen ließ? Oder Hoffnung, dass ich sie von ihren Plänen abhalte. Denn das würde ich so oder so machen.
>> Es hatte Bedeutung. Mach mir nichts vor. Bitte sag mir warum du nach Hause willst. Warum ziehst du Schmutz und dreck und Armut einem Leben in dem dir alles zu Füßen gelegt wird vor? Warum kannst du dir ein Leben mit mir nicht vorstellen.<<
>>Ich.... ich kann einfach nicht. Ich vermisse alle, und das Leben hier... << ich hatte das Gefühl sie würde etwas verheimlichen. >> es ist zu schön um wahr zu sein. Du hast noch 11 andere Mädchen die dich wollen. Du musst sie nur besser kennenlernen. Außerhalb des Bettes.<< ihr schlechter Versuch einen Witz zu reißen machte mich nur noch trauriger.
>>Aber ich will keine andere, keine andere außer dich.<<
>>Das ist nicht möglich. Nicht in diesem Leben.<< hörte ich sie flüstern.
Es hatte keinen Sinn versuchte mich mein Verstand zur Vernunft zu bringen, doch mein Bauch wollte nicht drauf hören.
>>Doch ist es.<<
>>Du verstehst nicht..<< ihre Stimme war voller Verzweiflung.
>>Was versteh ich nicht?<<
Ich hielt ihre Handgelenke, wollte ihre Augen sehen, ihr Gesicht betrachten, doch ihr Blick war auf ihren Schoß gerichtet.
Ihre Augen wollten mir etwas sagen, sie schien innerlich zu schreien. Doch sie blieb still.
>>Was verstehe ich nicht Leah? Bitte sags mir. << ich fühlte mich so schwach, als würde sie mir schon jetzt aus den Händen gleiten, dort wo sie von Anfang an nicht war.
Ich lehnte mich an ihre Schulter. Ihr Kopf an meine Haare gelehnt. Tränen fielen stumm von ihren Wangen auf meinen Nacken. Ich konnte sie einfach nicht unglücklich sehen. Ich musste sie gehen lassen. Sie hatte recht, ich hatte 11 andere Mädchen. Ich könnte sie nicht unglücklich sehen, auch wenn es mein Unglück bedeutete.
>>Ich gebe dir 3 Tage zuhause. Danach schicke ich Leute um dich zu holen. Wenn du wieder in den Palast willst, gehst du mit Ihnen. Wenn nicht...<< ich konnte nicht weiter reden, doch ich zwang mich stark zu sein.
>>dann darfst du in Yukon bleiben und ich entlasse dich.<<
Wenn sie dort bleiben würde, würde ich eine der anderen 11 heiraten. Doch ich wollte nicht mal daran denken.
>>Danke.<< hörte ich sie in mein Ohr flüstern.
Wir lösten uns jedoch nicht aus unserer Position.
Sie fing an über meinen Rücken zu streicheln und Formen nachzufahren. Ich hielt sie fest und so verharrten wir einfach für eine lange Zeit.

Sie hatte aufgehört Formen auf meinen Rücken zu zeichnen, ihre Atmung würde langsamer und ihr Gewicht lehnte an mir. Sie war so friedvoll. Es war traurig daran zu denken, dass das vielleicht nie wieder passieren könnte.
Ich strich ihr ihre blonden Haare aus dem Gesicht und streichelte ihre Wange. Das ließ sie lächeln. Ich hatte Leah oft lächeln gesehen, doch nie wirkte es so unschuldig und echt wie in diesem Moment. Sie legte ihren Kopf in meine Hand und murmelte etwas im Schlaf.
Ich wollte sie nicht verlieren, doch ich konnte sie auch nicht leiden sehen.

Ich hob sie hoch und brachte sie auf ihr Zimmer. Sie fühlte sich wirklich zerbrechlich in meinen Armen an und ich vermisste ihre Wärme, als ich sie auf ihrem Bett ablegte und zudeckte. Sie sah so friedlich aus. Ich hätte nie gedacht, dass sie ihre Gefühle so gut verstecken kann. Hätte ich je etwas mitbekommen, hätte sie heute keinen Zusammenbruch gehabt? Ich war zu unaufmerksam. Geblendet von der Aufmerksamkeit die ich von allen anderen bekam, dass ich nie über ihre Gefühle nachgedacht hatte. Vor allem nicht über Leahs. Sie sah so friedlich aus. Doch ich konnte sie nicht alleine lassen. Nicht dass sie aufwacht und vielleicht wieder einen Zusammenbruch hat. Was für eine dumme Ausrede. Aber ich brauchte eine, wer weiß ob ich sie je wieder so nah bei mir haben könnte. Ich schaute sie einfach nur an, während ich neben ihr lag. Ich streichelte ihren Kopf und wieder rückte sie weiter an mich, dreht sich sogar zu mir um und schlief auf meiner Brust. Keine Gefühle hatte sie gesagt. Ich glaubte ihr nicht, doch was hielt sie davon ab bei mir zu bleiben? Wenn es wirklich Heimweh war, würde sie zurückkommen, nicht?
Die Sonne begann aufzugehen und so küsste ich Leahs Wange und flüsterte
>>Bitte komm zurück,komm zurück zu mir.<<
••••••••••••••••••••••••••
Hallo du,
Ja, ich weiß was du denkst: OMG 2 Updates an einem Tag.
Ich weiß auch nicht wie das passiert ist.

Aber bitte lasst mir mal Feedback da, was ihr von diesem Emotionalen Kapitel haltet (ich hab wirklich fast geweint)

Ich versuche immer politisch korrekt zu bleiben und wehe einer von euch wird sexistisch ;)

Bis zum nächsten Kapitel
~STARGAZRR

The Selection - mal eine andere SelectionWhere stories live. Discover now