Gefunden

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Die Wochen vergingen, doch die Worte von Seokjin wollten einfach nicht aus meinem Kopf. Die haben sich dort ein Nest eingenistet, wie Parasiten. Auch seine Mutter wollte mir nichts darüber sagen, denn ich hatte den Verdacht, dass sie mehr wusste als sie zugab. Sie meinte, dass ich ihn da schon selber fragen solle. Lustig. Wie denn? Ich kann ja schlecht auftauchen und dann fragen was er falsch gemacht hat? Ich seufzte. Wieso war immer alles gegen mich? "Was ist los?", fragte mich Seokjins Mutter. Ich jedoch winkte ab. Zu meinem Glück beließ sie es dieses Mal dabei. "Ah, was ich dich noch fragen wollte ist, ob du diese Nacht nicht bei uns Zuhause schlafen möchtest. Es soll sehr kalt werden und die Halle wird sich dementsprechend auch abkühlen." Ihr ernst? Und will sie alles ihrem Sohn erklären? Nein, das würde nur Stress zwischen den beiden geben und das nur wegen mir. Auf meine Antwort hin sah sie mich besorgt an, aber sagte nichts. Ist auch besser so. Ich hätte mich eh nicht umstimmen lassen. Ich will schließlich nicht der Grund sein, warum ihr Sohn und sie sich streiten.

Ich habe die angekündigte Kälte doch unterschätzt. Warum musste es denn auch kalt werden? Ich rollt mich immer enger zu einer Kugel zusammen. Da ich auch immer müder und müder wurde schlief ich auch zum Glück bald ein.

Ich wurde durch Stimmen geweckt. Wer war das? Schnell stellte ich fest, dass es mehrere Stimmen waren, doch eine erkannte ich sofort wieder, als sie sprach. Kim Seokjin. Eine weitere Stimme konnte ich ebenfalls schnell identifizieren. Es war die Stimme seiner Mutter. Die dritte war eine männliche Stimme, die mir unbekannt war. Ich denke mal sein Vater oder Bruder. Auf einmal spürte ich, wie ich hoch gehoben wurde. Ich öffnete die Augen und sah in die von Seokjin. Er schaute mich ebenfalls an. Ich hatte das Gefühl in seinen Augen zu versinken. Sie hatten so eine schöne intensive Farbe, die man durch das Licht des mindestens gut sehen konnte. Doch lange konnte ich meine Augen nicht auf halten. Also schloss ich sie und schlief wieder ein.

Ich rieb mir die Augen. Alles war dunkel. Hatte ich das alles nur geträumt. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich sah, dass ich in einem Zimmer war. Auch jetzt fiel mir auf, dass ich nicht mehr auf der Matte lag, sondern in einem Bett. Ich vernahm ein Grummeln neben mir. Oh mein Gott, wer war außer mir noch hier? "Du bist wach", vernahm ich die verschlafende Stimme von Seokjin. Diese ließ mich erschaudern, im positiven Sinne.  Dann war das doch kein Traum. "Warum bin ich hier?", fragte ich. "Meine Mutter hatte sich Sorgen um dich gemacht und hat meinen Vater und mich daraufhin eingeweiht. Wir sind natürlich sofort zur Halle und haben dich hier hingebracht, was auch gut war, denn du warst schon eiskalt." Ich saß da und konnte nichts dazu sagen. Ich war zu überwältigt. Nach einer Weile konnte ich dann doch ein leises "Danke" hauchen. Er lächelte mich daraufhin an. Er hatte wirklich ein schönes Lächeln. Es war ansteckend, weswegen ich meine Mundwinkel ebenfalls etwas nach oben zog. "Und was willst du jetzt machen?", fragte er mich. Ja, was wollte ich jetzt machen. Unwissend zuckte ich mit den Schultern und legte mich wieder hin. Auf einmal schlangen sich zwei Arme um mich. "Egal, was du vor hast, ich werde immer an deiner Seite sein. So schnell lasse ich dich nicht mehr gehen. Ich hätte schon viel früher handeln sollen. Ich hätte viel früher den Mut haben sollen, doch anzusprechen. Ich hätte dich schon viel früher kennenlernen sollen." Plötzlich ging mir ein Licht auf. "Meintest du das damals zu deiner Mutter, als du gesagt hast, dass du bei mir etwas gut zu machen hast." Sofort legte sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen, nickte aber. "Es hat sich noch nie jemand um mich gesorgt, danke." Als ich das sagte sah ich zu ihm. "Ich mochte dich schon immer", hauchte er und kam mir näher. Er legte seine Hände um meine Taille und zog mich zu sich und ehe ich mich versah legte er seine weichen Lippen zart auf meine.

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