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Die Tür fällt mit einem nahezu entgültigen Knall zu und Luke sieht mich forschend an. Hier draußen auf dem Gang sind kein Schüler mehr, abgesehen von Luke und mir. Am liebsten würde ich weinen, denn die Angst, dass er mir noch etwas tut ist zu groß. Ich habe keine Kraft mehr mich gegen in zu verteidigen, ich habe sowieso keine Chance.

"Was hast du da drinnen bei Calum gemacht?"

Seine Stimme klingt ruhig, doch ich lass mich nicht täuschen. Und auf keinen Fall werde ich die Wahrheit erzählen, denn dann wird er mich so sehr verprügeln, dass ich nie wieder aufstehen kann.
Also schweige ich und ziehe die Schultern wie zum Schutz hoch, um mich vor seinem ersten Schlag zu schützen.

Doch er schlägt mich zu meiner Überraschung nicht. Er sieht mich nur noch finsterer und boshafter an und irgendwie macht er mir dabei noch so viel mehr Angst, als wenn er mich verprügelt. Denn dann weiß ich immerhin, was als nächstes passiert. Nämlich dass er mich auf den Boden schubst und auf mich eintritt, bis ich blutend und vor Schmerz halb ohnmächtig auf dem Boden liege. Durch diesen Gesichtsausdruck, ist er noch viel unberechenbarer.

"Hörst du schwer oder was?" Seine Stimme ist so verdammt ruhig und macht mir eine Höllenangst. "Was. Hast. Du. Kleiner. Wichser. Da. Drinne. Gemacht?"

Er beugt sich zu mir runter, sodass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sind und zeigt drohend mit dem Finger auf mich.
Mein Herz rast so schnell, dass ich denke ich muss gleich in Ohnmacht fallen.

"I-ich hab g-garnichts da drinne... ge-gemacht."

"Sag mal willst du mich verarschen oder so? Du legst es echt darauf an, dass ich dir weh tue!"

Plötzlich geht die Tür zur Cafeteria auf und eine junge Lehrerin mit langen blonden Haaren tritt zu uns auf den Gang. Mit aufmerksamen Augen sieht sie uns an und ich könnte schwören, dass sie genau weiß, was hier grade abgelaufen ist.

"Gibt es hier ein Problem?", fragt sie an Luke und mich gewandt und ich schaue kurz von Luke zu ihr.

Kurz räuspert sie sich, da Luke keine Anstalten macht, von mir weg zu gehen. Aber dann tritt er langsam und beherrscht zurück und funkelt mich mit seinen blauen Augen gefährlich an. So leise, dass die Lehrerin es nicht hört, flüstert er mir zu.

"Wir sind nicht fertig! Ich werde noch dahinter kommen du kleiner Fettsack. Wenn nicht jetzt, dann später. Versprochen."

Dann redet er laut und an die Lehrerin gerichtet weiter.

"Alles klar hier. Warum fragen sie?"

Luke setzt ein falsches Lächeln auf und verschwindet in der Cafeteria. Als die Türe zu fällt, atme ich hastig aus. Mir war nicht klar, dass ich die Luft angehalten habe. Doch sobald ich sie raus gelassen habe, kommt es mir vor, als hätte ich damit auch meine Tränendrüsen geöffnet. Meine Augen brennen gefährlich stark, doch ich zwinge mich langsam auszuatmen, um nicht zu weinen.

"Alles in Ordnung mit dir?"

Die helle Stimme der Lehrerin reißt mich aus meiner Starre. Sie lächelt mich aufmunternd und ein wenig aufdringlich an. Es ist doch offensichtlich, dass nicht alles in Ordnung ist. Ich brauche... Ashton.

"Äh... Ähm j-ja wieso?"

Auf ein mal verspüre ich so stark das Bedürfnis danach zu weinen, dass ich, ohne auf die Antwort der Lehrerin zu warten umdrehe und durch den langen dunklen Gang, nach draußen laufe.

Als ich endlich auf dem Schulhof stehe, regnet es in Strömen, doch ich denke nicht daran, wieder zurück in die Schule zu gehen. Ich ziehe mir nicht mal die Kapuze meines Sweaters über, sondern bleibe mitten auf dem Schulhof stehen und umarme mich selbst. Eigentlich hätte ich noch zwei Stunden Sport, aber da werde ich jetzt bestimmt nicht hingehen. Das einzige was ich jetzt tun werde, ist nach Hause fahren.
Langsam lösen sich Tränen aus meinen Augenwinkeln und kullern über mein Gesicht. Es sind so viele, dass es mir schwer fällt, die Unebenheiten auf dem Schulhof zu erkennen und ich auf dem Weg zu meinem Fahrrad auf einmal weg rutsche und hinfalle. Ich lande hart auf Händen und Knien, doch ich hoffe, dass es nur leicht aufgeschürft ist. Ich stehe auf und gehe das kurze Stück weiter.

Den ganzen Morgen habe ich versucht, meine Gedanken an Ashton zu unterdrücken, doch es ist nicht möglich, den einzigen Grund, warum ich noch hier bin, zu vergessen.

***

Hey Leute, das Kapitel ist irgendwie nicht soo lang geworden glaube ich😅
Aber das nächste wird hoffentlich wieder etwas länger:)

Es ist eigentlich alles ein kleiner Fail, denn ich wollte die Upload-freie-Zeit nutzen, um so circa 10 Kapitel vorzuschreiben. Natürlich hat es nicht geklappt💪 aber mal schauen hahaha 💙

Rejected (A Mashton ff)  ** wird überarbeitet**Where stories live. Discover now