Logan (oben)

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Jess pov.
Es hatte angefangen zu regnen, der Himmel war bewölkt und ein kalter Wind wehte, hätte ich keine Jacke angehabt, wäre ich wahrscheinlich beinahe erfroren. Ich griff in die Jackentasche meiner Stoffjacke und zog mein Handy heraus, ein älteres Modell. Die dritte eingespeicherte Nummer auf meinem Handy. Genau drei mal klingelte es, bis eine bekannte, tiefe und eher rauchige Stimme erklang. "Ja?" fragte er, ein winziges Lächeln erschien auf meinem Gesicht, dass sowohl vom Regen, wie auch meinen Tränen gerötet war. "Ich brauche euch hier." flüsterte ich so stark ich konnte. "Wo?" "Brooklyn, ich bin in Brooklyn." "Gut, wir sind in wenigen Tagen da." Ich legte auf und steckte das Handy wieder zurück in die Tasche. Ein weiteres Mal leuchtete das kleine Bild auf dem Sperrbildschirm auf, das Bild meiner Tochter. Sie war noch so klein auf dem Bild, wenige Monate vielleicht. Die Stärke verschwand aus meinen Gliedern, ich fiel auf meine Knie und hielt mir die Hand vor den Mund um nicht laut los zu schreien. "Mein Baby." schluchzte ich auf und sah zum Himmel hoch. Ich begann zu weinen. "Mein Baby." schrie ich und hämmerte auf den Boden. "ihr habt mir mein Baby genommen... ihr habt mir mein Baby genommen!" schrie ich immer wieder und achtete nicht darauf, wie durchnässt meine Kleidung bereits war. Meine Haare trieften vor Wasser, meine Schminke war verschmiert und ich musste schrecklich aussehen, aber das war auch richtig so, denn genau so fühlte ich mich auch. "Mein Baby. Mein unschuldiges Baby..." Ich hämmerte weiter auf den Boden ein, bis meine Hände bluteten. Sie verheilten und so schlug ich weiter und weiter.

Zeitsprung
Alec pov.
"Die Anzahl Werwölfe nimmt drastisch zu, schon gut zwei Duzend mehr sind hier in der Stadt und sie alle scheinen auf niemanden zu hören. Sie fangen Kämpfe mit Shadowhuntern an, sie sind gereizt und gefährlich, sie haben keinen Alpha, sie tun nichts in dieser Stadt und dennoch wollen sie nicht verschwinden, wieso?" schrie meine Mutter wütend. "Sie alle haben sich im Wald versammelt und tun das, was Werwölfe eben so tun! Miteinander kämpfen, jagen und... und keine Ahnung... sich Läuse aus dem verdammten Fell zupfen! Ich... will... wissen, wer ihr Anführer ist, geht, überbringt ihnen die Nachricht, dass ich mit ihrem Alpha sprechen will, ansonsten werden wir heute Abend direkt mit Waffen ihnen einen Besuch abstatten." "Und das Abkommen?" "Das Abkommen ist mir scheiss egal, das sind keine Werwölfe von Brooklyn, das sind Eindringlinge und sie sind eine Gefahr!"

Jess pov.
"Jess!" Ich drehte mich um und wurde bevor ich überhaupt sehen konnte, wer vor mir stand, in eine Umarmung gezogen, eine so kräftige Umarmung, dass ich beinahe erdrückt worden wäre. Natürlich wusste ich sofort, wer es war. "Logan!" grinste ich und drückte den grossen, starken Werwolf an mich. "Es ist so schön, dich mal wieder zu sehen..." murmelte ich fassungslos und starrte in sein Gesicht. Braune, fast schon rötliche Haare, blaue Augen, ein Dreitagebart überdeckte ein drittel seines Gesichtes und dennoch sah er unglaublich aus. Logan war einer meiner ältesten Freunde, er war einer der ersten gewesen, die sich mir sofort angeschlossen hatten und mich als ihren Alpha aufgenommen hatten, er war ein loyaler Freund. "Wir haben dich vermisst, Jess... das ganze Rudel... wir brauchen dich, alle Werwölfe brauchen dich..." Ich lächelte leicht und drückte ihn nochmals an mich. "Logan..." "Du musst zurück komnen, Jess..." "Du weisst, das ich das nicht kann." flüsterte ich, sein Lächeln verschwand und ein trauriger Gesichtsausdruck setzte sich auf sein Gesicht. "Hör zu, Jess, ich weiss, die Sache mit Jamie und Destiny... ich vermisse sie auch. Und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du dich fühlst, aber Jess... dein Rudel braucht dich..." "Sie haben dich, du bist der Alpha, wenn ich nicht da bin und du bist perfekt für sie..." "Nein, Jess, du verstehst nicht, du wirst, egal wie sehr du dich dagegen strebst, immer unsere Königin sein, die Königin der Werwölfe, wir sind auch deine Familie." flüsterte er und sah mir direkt in die Augen. Ich nickte leicht und blinzelte die Tränen aus den Augen. "Nach Destiny und... und Jamie... seid ihr das einzige, was ich brauche, die einzige Familie, die ich will..." Er zog mich weiter im Wald herum, bis wir die Lichtung erreicht hatten, überall waren Zelte aufgebaut, in denen wir schlafen würden, überall sah ich Bekannte, mein Rudel. Einer nach dem anderen löste sich von dem, was er gerade tat und trat auf mich zu, bis schliesslich jeder um mich versammelt war. Ich drehte mich und das erste Mal empfand ich wieder etwas ähnliches wie Glück. Es blieb still, bis Jack, ein weiteres Mitglied, hervor trat. "Also... was ist der Plan, Königin?" lächelte er, alles war so bekannt, alles erinnerte mich an eine bessere Zeit.

Hybrid (Alec Lightwood)Where stories live. Discover now