~You made me feel~|| Yoonmin

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"Also , erzählst du mir jetzt die ganze Geschichte ?", fragt Jimin und kuschelt sich enger an Yoongi.
Die beiden haben es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht.
Yoongi nickt. Er ist bereit jemandem zum ersten Mal alles zu erzählen , was ihm all die Jahre so viel Schmerzen und Qualen zugefügt hat.
Für Jimin ist es ein besonderer Moment , denn er weiß wie viel Überwindung Yoongi dazu braucht.
Er greift nach seiner Hand und hält sie sanft fest.

"Mein Vater wollte ein erfolgreicher , berühmter Pianist werden , aber immer wenn er kurz vor dem Durchbruch stand , versagte er. Da er in seiner Karriere scheiterte , fing er an zu trinken. Ich war damals 5 , als ich auch mit Klavier spielen anfing.
Natürlich war das der Wille meines Vaters. Ich sollte später einmal seinen Traum für ihn leben.
Doch egal wie viel ich übte und wie sehr ich mich anstrengte , es war nie gut genug für ihn. Aber nicht nur im musikalischen Bereich kritisierte er mich ständig , er fing an alles schlecht zu machen was ich tat. Ich war seiner Meinung nach zu Dick und musste abnehmen , denn nur schöne Leute könnten Erfolg haben.
Dank ihm habe ich bis heute eine Esstörung."

Yoongi holt kurz Luft , um sich zu fassen. Jimins warme Hand beruhigt ihn.

"Er hat mich geschlagen , egal was ich tat und wie sehr ich mich anstrengte, es reichte nicht um ihn zufrieden zu stellen. Meine Mutter hat alles mit angesehen ohne etwas dagegen zu unternehmen oder mich zu beschützen.
Unter den Umständen hab ich dann auch noch mit Drogen angefangen , womit ich zum Glück wieder aufgehört habe. Als mein Vater dann starb ,weil er sich tot gesoffen hatte, gab meine Mutter mir die Schuld daran und meinte , dass er Alkoholiker geworden wäre , weil ich in allem zu schlecht war und mein Vater so einen Sohn wie mich nicht mehr ertragen konnte."

Jimin ist entsetzt , geschockt , wütend und unendlich traurig zugleich.
Er kann sich nicht vorstellen wie viel Schmerz Yoongi in sich tragen musste.

"Es-es tut mir so leid...",flüstert er und versucht seine Tränen zurück zu halten.
Der Schwarzhaarige dreht seinen Kopft zu ihm und schaut ihn an.
"Das muss es nicht. Du hast mir geholfen das Ganze irgendwie zu verarbeiten."

Jimin legt seine Hand auf Yoongis Wange und streicht mit seinem Daumen zärtlich darüber.
Endlich hat er den Grund für die Trauer und Frustration des Älteren erfahren und er ist so froh , dass er ihm helfen konnte , es zum größten Teil zu überwinden.
Aber eine Frage stellt sich ihm noch.

"Wenn du so schreckliche Erinnerungen an das Klavierspielen hast... Wieso tust du es dann noch? Wieso arbeitest du dann überhaupt in einem Musikgeschäft?"

Yoongi muss leicht Lächeln.
Diese Frage zeigt , dass Jimin sich wirklich Gedanken macht und sich um ihn kümmert.

"Ja , das ist eigenartig , nicht?
Aber Musik bringe ich nicht mit Schlechtem in Verbindung.
Musik hat mich durch das Schlechte begleitet und mir Kraft gegeben.
Durch sie kann ich fühlen , wenn ich manchmal nichts fühle."

Aber Yoongi fühlt etwas , als er im schummrigen Wohnzimmer in Jimins Armen liegt und dieser ihm aufmerksam zuhört.
Und er glaubt nun endlich zu wissen was es ist.