Zurück auf die Straße

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'Dean, wach auf.' Nervös rüttelte Sam seinen noch schlafenden Bruder. Er war bereits seit dem frühen Morgen wach, da ihn ein ungutes Gefühl aus dem Bett getrieben hatte. Es war nicht seine Verletzung sondern mehr ein inneres Gefühl, das ihm sagte, er solle sich bereit machen. Nicht ganz ungewöhnlich, wenn man bedachte, wie sie aufgewachsen waren. Ständig auf der Hut, immer in Alarmbereitschaft.

'Mhm...was ist los?' nuschelte der Ältere in sein Kissen, machte aber keine Anstalten aufzustehen. 'Ich weiß es nicht. Steh bitte einfach auf, okay.?' Wie verfolgt lief Sam um das Bett seines Bruders herum. Irgendetwas quälte ihn und so langsam bemerkte das auch Dean. Er öffnete die Augen und sah auf sein Handy. 6:35Uhr. Er setzte sich auf und als die Decke von ihm rutsche, bemerkte er sofort die Kälte auf seiner nackten Haut. Sam hatte ein Fenster weit geöffnet und sah hinaus. 'Sammy, was ist los?' Dean begann sich Sorgen zu machen. Die Verletzung lag jetzt schon eine Weile zurück, das konnte es nicht sein, was Sam so fertig machte. Er wartete auf eine Antwort, doch sein kleiner Bruder blickte weiterhin schweigend aus dem Fenster. 'Das ist nicht fair.' sagte Dean und ging zu seinem Bruder. Sam starrte ihn verwirrt an. 'Was soll nicht fair sein?' fragte er. 'Dass ich dich geweckt habe.?' Dean begann mit seiner Hand durch Sams wirres Haar zu fahren. 'Nein.' er schaute ihn vorwurfsvoll an. 'Dass du nicht mit mir redest. Ich meine, du weißt, dass ich mir sowieso ständig Sorgen mache, einfach nur weil du mein kleiner Bruder bist. Aber jetzt, Sam, bist du nicht nur mein Bruder sondern auch mein Freund und ich möchte verdammt nochmal nicht, dass du irgendetwas in dich hineinfrisst, anstatt mit mir zu reden.'

Das hatte gesessen. Sam wurde bewusst, dass er aufhören musste, alles für sich zu behalten, um diese neue Ebene zwischen ihnen  nicht zu verletzten. 'Was ist, wenn er tot ist?' In Sams Augen sammelten sich ein paar einzelne Tränen. 'Wer? Dad?' Dean war überrascht. Sein Vater und sein Bruder hatten nie eine wirklich gute Beziehung gehabt. Die meiste Zeit hatten sie sich gestritten oder geschwiegen. 'Wieso sollte er tot sein, Sam? Er weiß, was er tut.'

'Weißt du.' Setzte Sam an, brauchte aber eine Weile, um das, was er fühlte in Worte zu fassen.'Wenn er tot ist, dann müsste ich für immer damit leben, dass er und ich uns nur gezofft haben.' diesmal war er es, der Deans Hand ergriff und leicht zudrückte. 'Du, Bobby und Dad, ihr seid meine einzige Familie. Und, Gott, ich möchte nicht, dass etwas zwischen uns steht. Das macht mich fertig.'

Schweigend schauten die beiden Brüder aus dem Fenster. Die Sonne ging langsam auf und einer neuer Tag brach an.

'Wir sollten hier nicht länger rumsitzen.' durchbrach Dean die Stille. 'Ob er nun lebt oder nicht. Dad möchte, dass wir weitermachen. Da bin ich mir sicher.'

Dean ließ Sams Hand los und schnappte sich seine Sachen. Mit einem Lächeln sah Sam ihm hinterher und nun war auch er wieder voller Elan. 

'Lass uns fahren.' sagte Sam und schnappte sich die Autoschlüssel.

'He, das ist mein Wagen, Sammy.' rief Dean seinem Bruder lachend hinterher.

It has always been like that- Band 1Where stories live. Discover now