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Die schwarze Metalltür war nun das einzige was Ryan von Carter Hyller trennte. Er war durchaus neugierig ob die Anschuldigungen des Jungen berechtigt waren, jedoch konnte er Verhöre noch nie leiden. Er mochte es zwar die ihm gegebenen Hinweise zu einem Netz zu knüpfen, dass dann problemlos den schuldigen fing, aber immer wieder aufs Neue angelogen, beschimpft oder vollgeheult zu werden, dass konnte er bei Gott nicht leiden.

Er war noch nie ein sehr emotionaler Mensch gewesen, dementsprechend konnte er dieses Theater manchmal einfach nicht nachvollziehen und irgendetwas sagte ihm das Carter Hyller genau das tun würde. Aber das war sein Job und im Großen und Ganzen mochte er ihn ja auch.

Er klopfte an. Die Schwingungen übertrugen sich auf die Tür und aus dem Klopfen wurde ein donnern. Ein älterer Polizist öffnete ihm die Tür und begann zu lächeln als er Ryan sah. Gerade als Ryan an ihm vorbei ihn den Raum laufen wollte, schloss der Polizist vorsichtig die Tür hinter sich, so dass er nun gemeinsam mit Ryan im Flur stand. Ryan sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Verständnislosigkeit an, der Polizist ließ ihn jedoch nicht lange warten.

„Mister Oconner, ich bin so froh dass sie hier sind. Ich hätte es nicht eine Minute länger in einem Raum mit ihm aus gehalten." Jegliche schlechte Vorahnung, die Ryan bezüglich des Verhörs hatte, schien auf einmal wahr zu werden. Der ältere Polizist schien es gerade so zu schaffen ein Lächeln im Gesicht zu behalten. Amüsiert fragte sich Ryan was wohl passiert wäre, wenn er etwas später gekommen wäre.

„Was war da drinnen los, dass sie jetzt so fertig sind?" „Es war eine Katastrophe. Seit zwei Stunden muss ich jetzt schon auf ihn aufpassen. Es ist die wahr gewordene Hölle da drin?" „Aufpassen? Ich dachte er sollte zu den wichtigsten Dingen befragt werden?" „Oh das habe ich versucht, aber da hätte ich ehr einem Fisch das Fliegen beigebracht, bevor er mir was Erzählt hätte. Seit etwa einer Stunde meint er jetzt schon er will unbedingt mit meinem Vorgesetzten reden. Aber das ist jetzt zum Glück nicht mehr mein Problem. Viel Glück." „Danke......."

Noch nie in seinem Leben hatte er einen Polizisten so schnell von einem Tatort wegrennen sehen und das hieß einiges, denn er war eigentlich der, der immer als erstes vom Tatort flüchtete. Er starrte erneut auf die Tür.

Er wusste es stand jetzt nichts mehr zwischen ihm und Carter Hyller. Langsam öffnete er sie, Zentimeter für Zentimeter, so dass sich langsam das Bild eines simplistisch eingerichteten Esszimmers ergab. Mitten im Bild saß ein Mann Ende vierzig, der nun Ryans Anwesenheit bemerkt hatte und ihn mit einem vernichtenden Blick ansah. Ryan atmete tief ein. Der Blick, den ihm dieser Mann aus seinen fast schwarzen Augen zuwarf, war klar und deutlich die Ankündigung einer Diskussion, die Ryan gern mit allen Mitteln vermieden hätte.

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⏰ Last updated: Dec 18, 2016 ⏰

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It's written by ShakespeareWhere stories live. Discover now