Gelb wie die Sonne

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Er fluchte hinter mir.

Der Regen, der vorhin aufgehört hatte kam nun mit doppelter Wucht im richtigen Moment zurück

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Der Regen, der vorhin aufgehört hatte kam nun mit doppelter Wucht im richtigen Moment zurück. Ich wusste nur noch nicht ob es auch der richtige Moment für mich war.
Meine Schuhe rutschten gefährlich auf dem nassen Untergrund, der Wind peitschte mir den Regen ins Gesicht und so konnte ich kaum den Weg vor mir erkennen.

"Confringo!"

Der Boden bebte, Steine flogen in die Luft und kamen laut krachend zu Boden. Ich wurde schneller. Nicht mehr lange und die Plattform würde enden.

"Confringo!"

Dieses Mal war die Explosion näher. Spielte er mit mir? Ein hektischer Blick nach hinten verriet mir, dass mein Angreifer erst an der Treppe war. Ein zweiter Blick wenige Sekunden später zeigte mir, dass er nicht vorhatte sich zu bewegen. Mein Kopf warnte mich vor einer Falle, doch ich hörte nicht auf ihn. Ich rannte nur weiter. Der Regen wurde immer stärker und der Wind schlug mir meine nassen Haare ins Gesicht. Dann erreichte ich das Ende der Plattform. An anhalten war nicht zu denken. Ich wurde schneller und machte mich bereit.
Kurz bevor ich sprang, hörte ich seine Stimme. Dieses Mal schrie er:

"CONFRINGO!"

Meine Füße verließen den Boden. Mein Gesicht wurde vom Wind gestreichelt. Ich flog durch die Luft, und dann flog auch die Plattform.
Das Krachen tat in den Ohren weh. Noch bevor ich den Boden berührte, presste ich meine Hände auf die Ohren und die Ellbogen vor mein Gesicht. Die Stoßwelle erfasste mich nur eine Sekunde später und drückte mich schneller auf den Boden als es mir lieb war.
Meine Arme kamen zuerst auf, gefolgt von meinem Rücken und zum Schluss meinen Beinen. Schlamm spritzte auf und beinahe weich landete ich auf dem Boden. Die heraus gesprengten Steine der Plattform lagen um mich herum. Ich hatte Glück gehabt nicht erschlagen worden zu sein.

Erst dachte ich, der Zauber wäre nicht so stark gewesen wie vermutet, doch als ich meinen Kopf hob, entdeckte ich, dass die schmale Brücke zu den Gleisen, über die ich vorhin noch meinen Koffer geschleppt hatte, nur noch aus einem Haufen Ziegelsteinen bestand. Der Verursacher des Chaos war hinter dem Berg aus Schutt nicht auszumachen. Diese Erkenntnis brachte mich in Bewegung.
Ich rappelte mich auf und rannte trotz schmerzender Glieder über die Eisenbahnschienen links von mir. Der Zaun, welcher Leute von außen fernhalten sollte, war erstaunlich leicht zu überqueren.
Schon befand ich mich in einer kleinen Gasse und rannte durch Londons verwinkelte Straßen. Meine Füße trugen mich weiterhin schnell voran, mein Adrenalin gefülltes Blut ließ auch gar nichts anderes zu. Meine Umgebung nahm ich kaum wahr, doch ich roch Abgase, Müll und Zigarettenrauch. Die Touristenstraßen hatte ich nun hinter mir gelassen.
Schwitzend, keuchend, dreckverschmiert. So blieb ich schließlich an einer Hausnische stehen. Ich musste mindestens eine Meile gerannt sein. Der Regen hatte erneut aufgehört.

Mein Blick ging hoch zum Himmel.
Er drehte sich.
Ich drehte mich.
Die Wand neben mir drehte sich.
Dieser Boden war nicht weich.

Muggel MagieWhere stories live. Discover now