Kapitel 26

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Stefan stellte den Wasserkocher auf und wartete darauf, dass der erste Dampf aufstieg. Als es soweit war hielt er den Brief vorsichtig darüber, zog ihn wieder weg damit er nicht nass wurde und so weiter. Irgendwann ließ sich der Umschlag ganz einfach mit Stefan's Taschenmesser öffnen ohne dass er kaputt ging. Er fischte den Brief heraus und hoffte, dass nichts verwischt war. Karin wartete schon ungeduldig auf dem Bett und nahm mit spitzen Fingern den Brief entgegen.
"Ich bin manchmal echt froh, dass du ne schwere Jugend hattest.", sagte sie zu Stefan und küsste ihn bevor sie den Brief öffnete.
Sie las laut vor: "Schatz, ich weiß, du hast dich vor über zwei Jahren von mir getrennt, aber ich kann nicht ohne dich leben. Bitte lass uns nochmal über alles reden. Ich kann verstehen, dass du unter diesen Umständen wählen musstest. Aber Karin, deine Tochter, und ich, wir brauchen dich. Die Kleine ist so ein Sonnenschein und sie hat genau deine Augen. Immer wenn ich sie ansehe muss ich an dich denken und an die Jahre die wir miteinander verbracht haben, bitte wirf das nicht alles weg. Lass uns nocheinmal reden, was soll ich denn Karin mal erzählen wenn sie später nach ihrem Papa fragt? Ich möchte sie nicht anlügen müssen, sie ist mein ein und alles. Genau wie du! Ich kann nicht aufhören dich zu lieben, bitte melde dich bei mir.
In Liebe, Charlotte.", Karin musste zwischendrin schwer schlucken. Der Brief hatte das ans Tageslicht gebracht was sie schon so lange vermutet hatte. Ohne eine Regung im Gesicht legte sie den Brief neben sich. Erst als Stefan sie in seine Arme zog, begann sie zu schluchzen. Sie klammerte sich an ihn und vergrub ihren Kopf in seiner Brust.
"Hey, alles wird gut. Ich bin bei dir. Alles wird wieder gut, versprochen!", versuchte er sie sanft zu beruhigen und drückte sie fest. Aber sie konnte nicht aufhören zu weinen. Nach einer Weile ließ er sich langsam nach hinten auf das große Bett fallen und Karin bettete ihren Kopf auf seiner Brust. Als er merkte, dass ihre Schluchzer weniger wurden, sie aber zu zittern begann, zog er die Bettdecke, die halb unter ihm lag, hervor und deckte Karin zu. Er strich ihr über die Haare und versuchte sie zu trösten. Nach einer Zeit merkte er, dass ihre Atmung ruhiger wurde. Sie hatte sich tatsächlich in den Schlaf geweint. Da sie seinen gesamten Oberkörper in Beschlag genommen und es ihm somit unmöglich gemacht hatte sich zu bewegen, fischte er sein Handy aus der Hosentasche und schickte eine Nachricht an Karl: 'Hey Karl, haben du und Babara Lust, morgen Abend mit uns was essen zu gehen?'
Es dauerte nicht lange bis eine Nachricht zurückkam.
'Gerne, sagt uns nur wann und wo?'
'Ihr dürft euch was aussuchen, vielleicht nicht zu fein, Karin und ich sind noch bis morgen Mittag unterwegs. So um 7?', tippte er schnell zurück und drückte Karin etwas fester, weil er merkte wie sie im Schlaf unruhig wurde.
'Klar, wir geben euch dann Bescheid. Wo treibt ihr euch denn rum?'
'Spontaner Kurzurlaub. Wir sehen uns dann morgen.'

AN: Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!🎆🎉❤🍾

Der Lehrer - Die mit Sicherheit etwas andere 5. StaffelWhere stories live. Discover now