Kapitel 1

24.1K 364 33
                                    

Schon wieder Montag...!

Das schrille Piepen meines Weckers reißt mich aus meinem erholsamen, aber kurzen Schlaf.
Mit einer raschen Bewegung schlage ich kraftvoll darauf, bis dieses nervende Geräusch endlich erstirbt.

Müde reibe ich mit den Händen über meine Augen und schlage anschließend die Decke zur Seite.
Wenn ich jetzt nicht aufstehe, schlafe ich gleich wieder ein. Und noch mehr Fehlstunden darf ich mir dieses Jahr nicht mehr leisten.
Widerwillig klettere ich also aus dem Bett und bemerke erst jetzt meine Kopfschmerzen.
Sonntags Party machen geht gar nicht! 

Ich schlendere langsam aus meinem Zimmer über den Flur in Richtung Badezimmer.
Dort ziehe ich mich komplett aus und steige unter den dampfenden Wasserstrahl.
Bilder von gestern Abend kommen mir in den Sinn.
Ich war zusammen mit meinen besten Freunden Theresa, die jeder aber nur Resa nennt, und Luke auf einer Party eines Kumpels.
Es floss reichlich Alkohol, die Musik war laut und alle hatten super Laune.
Obwohl wir wussten, dass heute Schule ist, haben wir trotzdem ein bisschen was getrunken.
Okay, mehr als nur ein bisschen, wie mir meine Kopfschmerzen bestätigen...

Fertig geduscht, steige ich aus der Dusche und wickel ein Handtuch um meinen schlanken Körper. Meine langen, blonden Haare verstecke ich ebenfalls unter einem Handtuch und mach mich dann wieder auf den Weg in mein Zimmer.
Es hat schon Vorteile, wenn man die meiste Zeit alleine Zuhause ist, weil die Eltern ständig geschäftlich unterwegs sind!
Vor meinem geöffneten Kleiderschrank stelle ich mir die selbe Frage, wie eigentlich jeden Morgen.
Was soll ich anziehen?!
Da es heute ziemlich warm werden soll, entscheide ich mich für eine schwarze Hotpan aus Jeans, ein schwarz-rot kariertes Hemd mit kurzen Ärmeln und dazu schwarze Ballerina. Perfekt!
Anschließend setze ich mich an meinen kleinen Schminktisch und schminke mich dezent mit Eyeliner und zartem Lippenstift.
Obwohl ich auf mein Äußeres extremen Wert lege, belasse ich es beim Schminken immer nur beim Nötigsten.
Wenn ich andere Mädchen auf meiner Schule sehe, könnte man fast meinen sie würden nebenbei noch als Prostituierte arbeiten.
Ich werde nie verstehen, warum so viele Kerle darauf abfahren.
Meine Haare föhne ich nur kurz trocken und lasse sie einfach in leichten Wellen über meinen Rücken fallen.

Endlich mit allem fertig, schnappe ich mir schnell meinen Rucksack und die Sportsachen und gehe anschließend runter in die Küche.
Wie jeden Morgen nehme ich mir einen Apfel und eine Banane mit in die Schule.
Da es von unserem Haus aus ein gutes Stück bis zur Schule ist, fahre ich meistens mit meinem Auto.
Darauf bin ich auch mächtig stolz.
Zu meiner bestandenen Fahrprüfung haben mir meine Eltern letztes Jahr einen mattschwarzen Audi R8 gekauft.
Ich liebe Audi einfach und das sie mir als erstes Auto auch gleich einen gekauft haben, war unfassbar lieb von ihnen.
Wahrscheinlich ist es aber auch nur um mich etwas zu besänftigen, weil sie so selten da sind.
Ich steige also in mein Traumauto und fahre zur Schule.
Auch wenn ich absolut keine Lust habe...

Gute fünfzehn Minuten später parke ich auf dem Parkplatz der Schule.
Weil ich keine Lust darauf hatte, ständig drei Straßen weiter parken zu müssen, weil auf dem eigentlichen Parkplatz schon alles zugeparkt ist, habe ich mir einen Parkplatz angemietet.
Ich weiß, sehr ungewöhnlich das man so etwas an einer Schule kann aber hey, wenn sie es schon anbieten, muss man unbedingt zuschlagen!

Meine Füße tragen mich wie von selbst zur gleichen Stelle wie jeden Morgen. 
Gleich neben der Treppe die zum Eingang führt, stehen Resa und Luke und warten schon auf mich.
Ich bin immer die Letzte von uns dreien, die hier ankommt!
"Verdammt Charly! Wie machst du das nur?! Selbst, wenn wir die ganze Nacht durchgefeiert haben, siehst du nach ein paar Stunden Schlaf aus wie das blühende Leben! Ich musste heute morgen eine ganze Stunde früher aufstehen um mich fertig zu machen, außerdem habe ich Kopfschmerzen." begrüßt mich Resa freundlich wie immer.
Grinsend umarme ich zuerst sie und danach Luke zur Begrüßung, bevor ich ihr antworte.
"Die einen können es einfach und die anderen, zu denen du eindeutig gehörst, können es eben nicht." ziehe ich sie auf, was Luke wie immer zum Schmunzeln bringt.
Das ich eben, bevor ich losgefahren bin, noch eine Kopfschmerztablette genommen habe, muss ich ihr ja nicht unbedingt aufs Brot schmieren.
"Können wir nicht die Körper tauschen?! Das ist unfair. Du siehst immer toll aus, sogar nach dem Aufstehen und das Schlimmste, du kannst Essen was du willst und nimmst einfach nicht zu." schmollt sie weiter.
Obwohl Resa selbst eine bombenfigur hat, ist sie nie mit sich zufrieden.
Sie hat genau wie ich lange Haare, ihre sind allerdings dunkelbraun, hat unglaublich grüne Augen, um die sie von jedem Mädchen beneidet wird und wie gesagt eine sehr sportliche Figur.
Das Einzigste was uns ziemlich unterscheidet ist unsere Größe.
Während Resa gerade mal 1.67 klein ist, bin ich 1.78 groß, was bei uns aber in der Familie liegt.
"Hör auf dich immer so schlecht dar zu stellen! Im Gegensatz zu mir, hast du ja wohl ständig etwas mit irgendeinem Kerl. So schlecht kannst du also gar nicht aussehen!" Resa ist ein Typ Mensch, dem man öfter mal die Tatsachen vor Augen führen muss. Glücklicherweise nimmt sie mir das nie übel.
"Jetzt hört auf zu zanken!" wirft Luke plötzlich ein und zieht damit unsere Aufmerksamkeit auf sich.
"Habt ihr schon mitbekommen, dass wir ab Heute einen neuen Lehrer bekommen? Angeblich ist die Ruven schon wieder in der Klapse!"
Obwohl Luke alles andere als ein sogenanntes Tratschweib ist, weiß er immer was abgeht.
Frau Ruven ist oder war, wie auch immer, unsere Klassenlehrerin.
Es ist allgemein bekannt, dass sie viele Probleme mit Depressionen hat und deshalb schon öfter in psychischer Behandlung war. Öfter auch schon über mehrere Wochen.
In letzter Zeit konnte man ihr richtig ansehen, dass es ihr nicht gut geht und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann sie ihren nächsten Zusammenbruch erleidet.
Einerseits tut sie mir richtig Leid, denn sie ist lieb und nett und einfach eine super Klassenlehrerin.
"Hoffentlich nicht irgend so ein Alter, der kurz vor der Rente steht. Das sind die Schlimmsten!" denkt Resa wie so oft laut nach.
"Wir lassen uns einfach überraschen, würde ich sagen. Und selbst wenn es so ein Musterlehrer sein sollte, wir wissen ja das die Ruven in der Regel nach ein paar Wochen wieder fit ist. Und jetzt los, sonst kommen wir zu spät." sage ich und scheuche die Zwei die Treppe hoch.
Auf dem Weg zu unserem Saal unterhalten wir uns noch ein wenig über die Party gestern.

Im Klassensaal angekommen, setzen wir uns wie üblich an unsere Stammplätze.
Hinterste Reihe, zuerst Resa, dann Luke und daneben ich.
Zwei Reihen vor uns sitzt Liam, mein Ex, der mir freundlich zuwinkt um mich zu begrüßen.
Liam und ich haben uns vor knapp sieben Monaten getrennt, weil die anfängliche Liebe nach nur wenigen Wochen verschwunden war.
Wir hatten uns damals zusammen gesetzt, weil ich mit ihm über unsere Beziehung reden wollte und glücklicherweise hat sich ziemlich schnell herausgestellt, dass es ihm genauso ging wie mir.
Wir wollten trotzdem weiterhin befreundet bleiben und ich würde sagen, dass wir jetzt sogar einen noch besseren Draht zueinander haben, als während unserer Beziehung.
Resa kann bis heute nicht verstehen, warum ich immer noch mit ihm befreundet bin.
Ihrer Meinung nach, würde es nie gut enden, trotz Trennung weiterhin befreundet zu sein.
Aber zum Glück mischt sie sich ansonsten nicht großartig rein, was ich ihr hoch anrechne.

Plötzlich wird schwungvoll die Tür geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen.
Sofort geht ein Raunen durch die Klasse und das Getuschel beginnt.
Wie kann man eine so große Sache daraus machen, nur weil wir einen neuen Lehrer bekommen?!
Als ich jedoch höre, wie Resa oh mein Gott sagt, erwacht auch meine Neugierde und ich schaue nach vorne. Oh. Mein. Gott!

Da bin ich schon wieder :D
Im Moment habe ich so viele Ideen, dass ich gar nicht anders kann, als in jeder freien Minute an einer Geschichte zu schreiben..! ^^

Mit dieser hier, wage ich mich mal ins Neuland, wie man so schön sagt und bin gespannt, wie ihr sie findet!

Wie immer freue ich mich natürlich riesig über fleißiges Voten und kommentieren! ♥

Dieses Kapitel widme ich der lieben TheAustralian2, die mir fleißig mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.
Vielen lieben Dank dafür, du warst mir echt eine riesen Hilfe! ♥♥♥

The Teacher who learns to love me  Donde viven las historias. Descúbrelo ahora