Kapitel 10

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  Demetri stöhnte immer lauter und drückte seinen Kopf in die Kissen, hob seine Hüfte an und krallte seine Finger in die Laken. Als ich mir einen kleinen Blick gönnte, sah ich, dass sein Gesicht, so aber auch sein ganzer Körper, ziemlich angespannt aussah. Aber es schien ihm zu gefallen, was seine gewaltige Erektion nur noch bestätigte.

,,Fuuck" flüsterte er und keuchte einmal, zog seinen Bauch zusammen und sah mich an, während ich ihn weiter befriedigte.

Ziemlich schnell hatte ich mich an das Gefühl des fremden Fleisches in meinem Mund gewöhnt, was mich sogar ein bisschen verwunderte. Doch es störte mich nicht. Ich grinste Demetri an, welcher ebenfalls lächelte und mich machen ließ.

Ich streichelte seinen Körper; seine Beine, seine Arme, seinen Bauch, seine Seiten.. Dafür, dass ich das hier zum ersten Mal machte, schien ich ziemlich erfolgreich zu sein. Demetris Gesicht zierte ein Lächeln, als ich meinen Kopf ein wenig schneller auf und ab bewegte, welches sich jedoch ziemlich schnell wieder verflüchtigte und er sich wieder anspannte. Natürlich wusste ich, vor allem als Mann, wieso dies so war:

,,Komm einfach" sagte ich und kicherte auf meine eigene Aussage hin ein wenig, was seine Haut natürlich mit vibrieren ließ. Ich versuchte mich auch immer zurückzuhalten, wenn meine Ex mich mit der Hand befriedigt hat, weil sie die Ejakulat nicht auf ihrer Hand haben wollte. Ja, ihr seht richtig. Mit der Hand. Sie hat mir nie einen geblasen. Ich wusste also nicht, wie es sich anfühlte und handelte hier komplett aus Intuition.

,,Ich weiß nicht, ob es für dich okay ist" keuchte er unter Stöhnen heraus und versuchte mich ein anzusehen. Ich grinste nur und nickte. Demetri hörte auf meine Aussage und kam nur ein paar Sekunden später. Ich erschreckte mich ein wenig, da sein Erbe kälter war, als mein eigenes jemals zuvor. Aber ich schluckte alles. Auch, wenn dieses Gefühl der leicht dickflüssigen Masse in meinem Mund neu und irgendwie komisch war. Ich küsste sein Glied ein letztes Mal, ehe ich ihn komplett los ließ. Ich schaute ihn noch einmal an, ehe ich über Demetris Körper nach oben sah, wo er mit geschlossenen Augen lächelte und zu träumen schien. Schmunzelnd zog ich mich an den Bettlaken zu ihm hoch und legte mich halb über ihn.

,,Es stimmt also..-" flüsterte er und kicherte leicht.
,,Hm?"
,,Es ist etwas Anderes, wenn es der Gefährte macht" ich hob meine Augenbrauen, woraufhin er sofort weiter sprach: ,,Im Schloss sind viele mit Seelenverwandten. Da redet man.." ich nickte.

Sein Gesicht war so entspannt und locker, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Sonst hatte er immer diesen ernsten, harten Gesichtsausdruck. Jetzt war er weich und ruhig.
,,Bist du sicher, dass du das noch nie gemacht hast?" fragte Demetri leise, ohne seine Augen zu öffnen, und legte seine Arme um meinen Rücken, hielt mich in seinen Armen.
,,Noch nie" lachte ich leicht und strich ihm Haare aus dem Gesicht. Er seufzte.
,,Das war gut" summte er und sah mich dann wieder an. Seine Augen erschienen nun in einem dunklen Rot. Ich nickte.
,,Freut mich" er lachte.

,,Bin ich jetzt dran?" ich sah wieder auf. Gerade, als ich meinen Kopf in seinem Hals vergraben hatte, stellte er mir diese Frage. Ich grinste:
,,Nein, heute nicht" er hob fragend die Augenbrauen:
,,Wieso?"
,,Ich bin müde" brummte ich und kicherte: ,,Wir haben genug Zeit.."
,,Dann schlaf erst" er küsste mich noch einmal intensiv auf die Lippen, ehe er die Decke aufschüttelte, so gut es im Liegen halt ging, und uns zudeckte.

Natürlich hörte ich auf ihn und kuschelte mich an ihn, legte meinen Kopf neben seinen und schloss die Augen. Kurz darauf schlief ich auch direkt ein.





Demetri:

Ich wollte es nicht wahrhaben. Sie behielten alle Recht. Mit allem was sie jemals gesagt haben.

Der Partner verändert dich.

Mit dem Vertrauten ist es einfach anders.

Sex wird so viel besser mit ihm, als mit einem One-Night-Stand.

Du wirst alles für deinen Vertrauten tun.

Genau diese Gedanken bestimmten seit meiner Begegnung mit Tristan Gabriel mein Leben. Sie drehten sich um nichts Anderes mehr. Nicht, dass es mich behinderte. Aber es schwächte mich. Es machte mich verletzlich. Natürlich machte mir dies zu schaffen, doch ändern konnte und wollte ich unsere jetzige Situation nicht. Es funktionierte gerade zu gut mit uns. Wir ergänzten uns.

Tristan hielt mich von Unüberlegtheiten ab, ich brachte ihm neue Sachen wie Kulturen bei. Wir passten perfekt zusammen.

Ich hätte nie geglaubt, dass ich mit meinem ( männlichen ) Gefährten jemals so glücklich werden würde, hätte es mir jemand zuvor gesagt. Wer dachte denn auch an so etwas? Aber es war gut so. Es war perfekt. Ich würde nichts ändern wollen. Und alles dafür tun, dass es genauso bleibt, wie es jetzt ist.

Wir bauen Vertrauen zu einander auf, zumindest er. Ich vertraute ihm von der ersten Minute an blind. Also zu mindest was meinen Körper und meine Person anging. Was den Rest angeht, das liegt definitiv an meiner Sorge um ihn.

Er war mit seinen 21 Jahren so jung und unerfahren, naiv und unschuldig. Er würde jedem glauben, der ihm das Große verspricht. Ich wollte nicht, dass er sich verletzt.. Und doch tat ich ihm weh. Ich wusste, dass ich nicht wirklich gut für ihn war. Zu mindest jetzt noch nicht. Ich zerstörte sein Leben. Er war so jung. Er sollte leben.. Erfahrungen machen und Konsequenzen tragen. Doch ich riss ihn daraus.

Natürlich machte ich mir Vorwürfe und würde ihn am Liebsten einfach wieder in England aussetzen. Auch wenn das für mich wohl das schmerzhafteste Erlebnis in meiner ganzen Existenz sein würde, so wäre es für Tristan das Beste. Er behielt ja Recht. Ich verlangte so viel von ihm ab und im Gegenzug gab ich ihm gar nichts, außer Liebe und Geld. Das war kein Leben für ein Kind. Buchstäblich.

Er sollte seine eigene Wohnung bezahlen, seinen Traumberuf ausüben, Freiheit ausleben... Erfahrungen sammeln. Er sollte von selbst zu mir kommen. Doch ich hatte ihn daraus gerissen. Ich hatte ihn eingesperrt und ihm alles genommen, was ihm lieb war. Was ihn noch in seinem Leben gehalten hatte.

Doch es war zu spät. Tristan liebte mich. Das war nicht zu übersehen.

Wenn ich ihn jetzt wegschicke, würde er nie wieder zu mir kommen. Unsere Beziehung würde zerbrechen. Und doch würde das wahrscheinlich nichts ändern. Sein Leben wäre immer noch zerstört. Wegen mir. Es würde ihn so viel Kraft und Zeit kosten, es sich wieder aufzubauen. Das konnte ich nicht tun.

Dann musste ich nun mal mit dem Gedanken leben, ihm sein Leben ruiniert zu haben, damit ich mich gut fühle. Ich war so egoistisch. Wieso tat ich ihm das an? Weil es ihn glücklich machte? Oder weil es mich glücklich machte? Wohl eher Letzteres..

Meine Gedanken drehten sich nur noch darum. Tristan gab sich mir hin, er wollte dieses Leben. Er wollte nur diese kleinen Dinge von mir. Liebe, Zuneigung... ein Gefühl von Sicherheit und Bedeutung. Er wollte Anerkennung. Und das gab ich ihm. Himmel, und wie ich ihm das gab. Ich überschüttete ihn damit. Seit dem ersten Tag an.

Als ich ihn in mein Zimmer getragen und ihm auf mein Bett gelegt hatte. Als ich ihm seine Schuhe von den Füßen zog. Als ich ihn zudeckte und ihn beobachtete, wie er friedlich schlief. Ich erinnerte mich, dass ich eine ganze Zeit einfach nur dort gesessen und ihn beobachtet hatte. Es war so faszinierend.

Als er aufwachte und ich aus der Dusche kam, weil ich seinen Herzschlag vernommen hatte. Er sah mich aus diesen großen, grünen Augen an. Das Bild, was er zu dem Zeitpunkt abgab, war so anregend gewesen. Verwirrter, leicht wütender Blick, zerzauste, dunkelbraune Locken, leicht geschlossene Augen und zerknautschte Kleidung. Heiß. So hat mir Tristan schon immer am Besten gefallen. Gerade aufgewacht.. natürlich.

Vor ein paar Wochen hat er es noch abgestritten; hat er seine sexuelle Orientierung noch verleugnet. Doch war von Anfang an klar, wie es sich entwickeln würde. Nicht alles, doch grob. Und so kam es ja auch. Tristan liebte mich. Genauso wie ich. Ich vergötterte diesen Jungen. Nie im Leben würde ich ihn wieder gehen lassen. Ich würde es niemandem auf der Welt gönnen, meinen Tristan strahlen zu sehen. Niemandem würde ich es gönnen ihn zu berühren, wie es tue. Oder tun werde. Niemandem.

Und so sollte es auch sein. Er würde die Ewigkeit an meiner Seite verbringen. Er würde niemanden mehr lieben, außer mich. Nur mich. Es wird nie einen anderen Mann, geschweige denn eine Frau, geben, als mich.

Ich erinnerte mich, wie er mich von sich probieren ließ. Ich hatte ihn keine 24 Stunden vorher "entführt", wie er es nannte, und trotzdem vertraute er mir. Er ließ mich an seine Adern. An die mit seinem Leben gefüllten Gefäße. Und es war unfassbar gut. Er zog mich an. Sein Blut, sein Geruch, sein Lächeln, seine Augen.. Es war, als wäre ich in einem Rausch, wenn ich bei ihm war. Ich fühlte mich anders.. Besser. Wenn ich meinen Tristan wahrnahm, war das, als hätte man mich betäubt. Es war, als wären meine Gliedmaßen, mein ganzer Körper, eingeschlafen. Alles kribbelte. Es ließ mich beben. Er ließ mich beben.

Ich konnte das Gefühl schlecht beschreiben, das war mir klar. Ich hab auch noch nie zuvor jemanden so sehr geliebt, wie Tristan. Noch nie hatte ich jemanden so... vergöttert. ich konnte mein Glück einfach noch nicht fassen. Womit habe ich denn auch einen so wundervollen Gefährten verdient? Genau, gar nicht. Ich töte seit ich denken kann. Nicht erst, seit ich ein Vampir bin. Nein, auch schon davor. In der Zeit meines Wehrdienstes in Griechenland. Menschen, Vampire, Werwölfe... Alles hatte ich auf dem Gewissen. Womit verdiente ich Tristan also?


Tristan regte sich neben mir und ich schaute ihn an. Sein Gesicht war immer so entspannt, wenn er schlief. Was würde ich nicht dafür geben, auch einmal wieder schlafen zu können. Doch das würde ein Traum bleiben.

,,Schlaf noch ein bisschen.." flüsterte ich ihm leise ins Ohr und küsste seine Haut. Ich streichelte seinen Rücken, seine Arme. Er schlief lächelnd wieder ein. Es ließ mich dahin schmelzen wie Wachs. Natürlich gab ich mich ihm hin. Er war alles für mich. Und ich würde alles für ihn tun.

Und wenn es eine Kleinigkeit war, wie ihm Freiheiten zu geben, oder etwas Größeres, wie den Volturi-Clan zu verlassen.

Es war beschlossen: Ich würde die Volturi verlassen. Für Tristan. Für uns.

Ich sah auf die Uhr. 11:17 Uhr. Tristan schlief nun schon seit gut 7 Stunden, also würde er jeden Augenblick erwachen.

Ich entschied mich ihn zu überraschen und stand auf, legte ihn wieder hin und öffnete die Gardinen ein wenig. Sofort schien die Sonne ins Zimmer und erhellte es. Tristan sah das Licht nicht direkt, da er mit seinem Gesicht im Kissen lag und vor sich hin schnarchte und redete, doch bald würde er sich umdrehen. Schnell zog ich mir noch Unterwäsche an.

Schmunzelnd verließ ich das Zimmer, ohne auch nur das winzigste Geräusch zu machen, und lief nackt durch den Garten in Haupthaus, um ihm Frühstück zu machen. Es würde ihn freuen, da war ich mir sicher. Wenn er eines liebte, dann Essen. Das hatte er mir mal gesagt.

Bevor ich mich in die Küche begab, sprang ich noch schnell unter die Dusche. Nicht, dass ich noch Sand von gestern im Essen verteilen würde. Danach zog ich mich wieder an und verließ das Bad, machte mich auf den Weg in die Küche.

Grinsend machte ich mich an die Arbeit. Da ich nicht genau wusste, worauf er Hunger haben wird, machte ich einfach von allem, was ich machen konnte, etwas. Alles in kleinen Mengen. Anschließend suchte ich ein Tablett heraus und richtete die Gerichte an. Ein bisschen von allem. Rührei, Spiegelei, Toast, Yoghurt, Bratwürstchen, Speck, gebratenes Gemüse, Obst und ein Pfannenkuchen. Und natürlich einen Kaffee und Sanft. Würde reichen, da war ich mir sicher.

Ich hätte ihm natürlich noch mehr machen können, doch war die Auswahl an Zutaten nicht unbedingt riesig. Ich würde meine Bediensteten auf jeden Fall noch einmal vernünftig einkaufen schicken!


Ein wenig aufgeregt machte ich mich auf den Weg zu meinem Engel, welcher immer noch seelenruhig schlummerte. Doch nicht mehr lange. Sein Schlaf war flach, was ich an seiner Atmung bemerkte. Grinsend stellte ich das Tablett auf dem riesigen Bett ab, setzte mich neben ihn und strich ihm die Haare aus der Stirn, ehe ich ihn küsste.

,,Baby.." summte ich und küsste ihn erneut. Kurz darauf spürte ich ihn erwidern und grinsen: ,,Ausgeschlafen?" fragte ich dann und löste mich von ihm. Er kicherte und nickte.
,,Das riecht... himmlisch" er hatte natürlich sofort das Essen erblickt und starrte nun auf die Vielfalt an Gerichten: ,,Du hast gekocht.."
,,Genau.. Alles für dich. Greif zu" er grinste und küsste mich wieder, setzte sich auf und zog das Tablett zu sich heran.

Aus Sicherheit stellte ich die Getränke vom Bett, ehe ich mich hinter ihn kuschelte und ihn beobachtete. Es schien ihm zu schmecken, da er immer wieder lächelte.
,,Schmeckt's?" fragte ich dennoch.
,,Mega geil" ich musste wegen dieser Aussage ein wenig lachen und amüsierte mich über seine Generation. Mega geil. Das hätte zu meiner Zeit niemand gesagt. Ich weiß gar nicht.. ich glaube, diese Wörter haben zu meiner Zeit noch nicht einmal existiert. Die Bedeutung ja, die Ausdrücke nicht.

,,Kochst du jetzt immer für mich?" ich zuckte die Schultern und strich ihm über den Rücken.
,,Wenn du das gerne möchtest.. Lange hast du nicht mehr mit den Gerichten" er nickte und sah kurz etwas betrübt aus. Natürlich wusste ich, dass es ihm nicht unbedingt leicht fiel, sich verwandeln zu lassen.
,,Wie.. wie lange..?"
,,Genug... Du wirst es genießen.. Ich zögere es noch ein bisschen hinaus, in Ordnung?" Tristan nickte und aß dann weiter.

Er aß nicht alles auf, sagte aber, dass er es später noch essen würde. Ich brachte das Tablett in die Küche zurück, während er sich anzog und duschte. Wir würden jetzt gleich mit einem kleinen Boot herausfahren und schwimmen gehen. Vorgeschlagen hatte ich das, musste ihn erst ein bisschen überreden, weil er Angst vor Haien hatte.

Komisch, Angst vor Haien, aber nicht vor mir.

Schon bald kam Tristan zu mir und küsste mich, ehe er sich grinsend auf die Tischplatte setzte. Er trug nicht mehr als seine gelbe Badehose. Ich musste über die Farbe schmunzeln. Wieso trug gerade jeder gelbe Badehosen? Ich sah sie in letzter Zeit überall. In Läden, in den Medien...

,,Kann's los gehen?" fragte er grinsend.
,,Sicher" ich küsste ihn und stellte mich zwischen seine Beine. Ihm gefiel diese Art, das spürte ich. Doch er würde nicht locker lassen. Er würde immer versuchen der aktive Part zu sein, doch das konnte er sich abschminken.

Er löste sich, rutschte vom Tisch und zog mich an der Hand hinter sich her. Er schien aufgeregt zu sein, wollte aber so schnell wie möglich aus dem Haus. Doch ich hielt ihn zurück und lachte, als ich seinen Gesichtsausdruck sah.

,,Heute Mittag werden es dort draußen bis zu 38 Grad im Schatten, du kannst dir vorstellen, wie heiß es auf dem Meer ist" er schien verwirrt, sah dann an sich herunter. Dann deutete ich auf die Tube Sonnencreme auf dem Tisch. Er stöhnte und verdrehte seine Augen:
,,Ich brauch das nicht" sagte er trotzig. Obwohl ich es hasste, wenn er mir widersprach, regte sich sofort etwas in meiner unteren Region. Ich schmunzelte, griff nach der Tube und ging mit ihm raus.
,,Du wirst die auf jeden Fall tragen. Sobald es zu warm wird, benutzt du sie! Ich will nicht, dass du mich nachher nicht an dich heran lässt, weil du einen Sonnenbrand hast" wieder verdrehte er die Augen, doch ich ließ es gut sein.


Der Weg zum Boot war nicht weit, also sah ich mich nicht dazu gezwungen es zu beschleunigen. Außerdem war der Ausblick auf Tristan besser. Sein Körper war perfekt. Und sein Hintern in dieser engen, gelben Badeshorts war..-
,,Fahren wir eigentlich weit raus?" zum ersten Mal seit Jahrhunderten schreckte ich zusammen und sah ertappt in die Augen meines Gefährten. Oh Himmel.
,,Äh..." ich stotterte? Was zum..-
,,So geil ist der jetzt auch nicht.." brummte er lachend und hielt seine Hände vor seinen Hintern, während er ein wenig rot wurde. Ich schmunzelte.
,,Nicht all zu weit, nur so, dass wir gefahrlos schwimmen können. In den Korallenriffen hier gibt es Seeigel. Ich möchte verhindern, dass du dich verletzt"
,,Du machst dir heute aber echt Sorgen, oder irre ich mich da?" er klang amüsiert. Doch er erwartete keine Antwort.

Am Boot angekommen sprang mein Engel bereits ungeduldig darauf und setzte sich hin. Gemütlich ging ich ebenfalls zu ihm und schob das Boot tiefer ins Wasser, ehe ich mich neben ihn setzte und den Motor an schmiss. Sofort fuhren wir aufs Meer hinaus. Tristan genoss es sichtlich. Seine Augen strahlten, sein Gesicht zierte ein riesiges Grinsen. Man merkte, dass er nicht oft aus England heraus kam.

Als ich das Boot wieder stoppte, waren wir noch ziemlich nah am Ufer, doch ein anderes. Ich kannte mich hier aus. Das hier war meine Lieblingsstelle. Das Ufer war in erreichbarer Nähe, und trotzdem war das Wasser sehr tief. An dieser Stelle würde man zu dem kleinen Wasserfall kommen, welchen ich Tristan noch zeigen würde.

,,Sie haben Ihr Ziel erreicht" sagte ich spielerisch und grinste freudig, als Tristan lachte.
,,Ja ja.." er sah sich um und schaute dann ins klare Wasser: ,,Schön" summte er und zog sich seine Schuhe aus. Er wollte schon aufstehen und wohl hinein, doch ich hielt ihn auf und hielt die Sonnencreme hoch.

,,Oh neein" brummte er.
,,Es muss sein.." seufzend zog ich ihn zu mir, legte ihn mit dem Bauch auf die Sitzbank und schraubte die Tube auf: ,,Du wirst mir nicht verbrennen" er brummte nur weiter und ließ es mit sich machen. Ich cremte seinen Rücken, die Beine, die Schultern, die Brust... einfach alles ein und schaute ihn mir dann an. Seine Haut war milchig und glitschig. Ich grinste.
,,So.." sofort löste er sich von mir, nahm dann aber meine Hand und ließ sich von mir ins Wasser helfen. Von da an verbrachten wir gut zwei Stunden im Wasser und auf dem Boot.

,,Ich würde dir gerne etwas zeigen.." sagte ich irgendwann, nachdem wir eine ganze Zeit nur auf dem Boot gelegen, gekuschelt und uns gesonnt hatten. Tristan schwitzte natürlich, was mich aber nicht abstieß. Ich fand das eigentlich ziemlich heiß. Ich hab schon lange niemanden mehr schwitzen sehen.

,,Was denn?" fragte er neugierig. Ich grinste:
,,Wirst du ja dann sehen.. Komm" damit sprang ich wieder ins Wasser und schwamm zum Ufer, wo ich mich hochzog. Tristan schaffte es auch ohne Hilfe, was mich echt verwunderte. Dafür, dass er nicht so stark aussah, hatte der kleine ganz schön Kraft in den Armen..

Ich zog ihn an der Hand hinter mir her, cremte ihn währenddessen wieder ein und alberte mit ihm herum. Das ging dann von einfachem Lachen, über zu Kitzeln, Schubsen, Rennen und mit irgendwelchen Stöckern bewerfen. Total kindisch. Wenn mich jetzt einer aus dem Schloss sehen würde, wäre ich für immer unten durch.

Kurz bevor wir den Wasserfall sehen würden, verdeckte ich seine Augen mit meinen Händen. Mir war klar, dass er es schon hörte, aber sehen würde er es noch nicht. Sein Herz klopfte aufgeregt. Es war wirklich niedlich.

,,Oookay" summte ich und nahm meine Hände wieder weg. Sofort schaute Tristan sich überrascht und beeindruckt um. Natürlich war das für ihn etwas Besonderes. Die ganzen verschiedenen Farben, Eindrücke, Geräusche und Gerüche... Alles war neu.

,,Wow" hauchte er und sah sich weiter um, ehe er sich auf einen großen Stein setzte und seine Füße in den Wasserfall hielt. Dann spritzte er mich mit dem Wasser nass und lachte hinterhältig. Ich stieg mit ein, doch würde ich das mit Sicherheit nicht auf mir sitzen lassen.

In meiner Geschwindigkeit stand ich hinter ihm, hob ihn unter seinen Armen hoch und warf ihn in hohem Bogen in den Fluss, welcher glücklicherweise tief genug war. Sonst hätte ich das hier nicht gemacht. Die Strömung war durch den kleinen Wasserfall nicht wirklich stark, außerdem konnte er hier eh niergendwo hin, da der Wasserfall in einem größeren Teich oder See endete. Es war wirklich schön hier, da musste ich Tristan recht geben.

Als er wieder auftauchte, lachte er und klang dann eher wütend:
,,Das kriegst du zurück!" rief er und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Dann kam er auf mich zu, doch ich machte es ihm leicht und sprang zu ihm hinein.


Wir verbrachten noch eine Weile damit uns gegenseitig zu ärgern, bis wir irgendwann zu diesem See schwammen und es uns dort gemütlich machten. Im Wasser war nämlich ein riesiger Stein, welcher von dem Steinvorsprung hinter uns gefallen war. Dort ließen wir uns nieder.

Tristan war immer noch beeindruckt. Er sagte, er hätte in der Natur noch nie warmes Wasser gesehen. Das belustigte mich, ich spürte es nämlich nicht. Tristan schien ein bisschen erschöpft zu sein, was kein Wunder war. Wir waren seit ungefähr 5 Stunden am Schwimmen..

,,Ich glaube ich liebe dich" flüsterte Tristan mir plötzlich zu und küsste meinen Hals, ehe er weiterhin in die Bäume über uns starrte. Diese Aussage riss mich komplett aus den Gedanken. Überrascht wandte ich ihm meinen Blick zu und drehte seinen Kopf zu mir, um ihn anzusehen.
,,Wiederhole das" er grinste.
,,Ich glaube ich liebe dich" er kicherte und schüttelte den Kopf, als könne er selbst nicht glauben, was er gerade gesagt hat. Ich war nicht in der Lage zu handeln.

Meinte er das ernst?!

Ich konnte es nicht fassen. Es hatte es tatsächlich gesagt. Ich lächelte und drehte mich auf die Seite, um ihn zu fixieren, damit er nicht weg lief:
,,Meinst du das ernst?" er grinste und nickte, während er die Augen verdrehte:
,,Natürlich.. Glaubst du, ich denke mir so was Großes aus?" ich schmunzelte wieder. Natürlich nicht. Tristan würde wegen so etwas nicht lügen.
,,Weißt du eigentlich, wie glücklich mich diese Aussage macht?" er nickte:
,,Deswegen sage ich es dir und enthalte es dir nicht noch länger vor.."
,,Noch länger..? Wie lange...-"
,,Ach.. so seit... mehreren Wochen...?" er klang amüsiert: ,,Ich war mir aber nicht sicher." ich lachte leicht.
,,Du hättest was sagen müssen" man hörte meine Fröhlichkeit heraus. Ich war glücklich. Ich hatte es geschafft.
,,Ich wollte keine Versprechen geben, bei denen ich mir nicht sicher war"
,,Und jetzt..?"
,,Ich bin eigentlich ziemlich...doll sicher" wieder lachte ich und zog ihn in eine Umarmung.

Dann küsste ich ihn und drückte ihn an mich. Am Liebsten würde ich ihn gar nicht mehr los lassen.

,,Oh Gott, ich liebe dich so sehr" flüsterte ich dann und küsste sein Lächeln. Er lachte. Sein Lachen...

Wir küssten uns immer intensiver, doch ich wollte nichts überstürzen. Wir hatten alle Zeit der Welt, er sollte auf mich zu kommen.
,,Und jetzt..?" fragte er dann und riss mich ein wenig aus dem Konzept.
,,Was und jetzt?" er lachte nur und zog mich wieder in einen Kuss. Es verwirrte mich zwar, doch ich verstand sowieso nicht, was in den Köpfen der heutigen Jugend vor sich ging.

Tristan intensivierte den Kuss noch mehr. Ich ließ mich darauf an und zeigte ihm die ganze Leidenschaft, die ich für ihn empfand. Meine ganze Liebe steckte in diesen einen Kuss. Er sollte wissen, was er für mich bedeutet. Und das merkte er. Er fühlte den Kuss genauso wie ich.

Es war anders als sonst. Gefühlvoller. Wir hatten uns ausgesprochen.

Es dauerte nicht lange, da gingen Tristans Hände auf Wanderschaft und krallten sich in meine Hüfte, sodass er sich über mich zog und auf mich legte. Er zog seine Knie an, küsste mich weiter und setzte sich dann auf. Er grinste und tippelte mit seinen Händen über meine Brust.

,,Gehen wir jetzt zu dir?" ich musste wegen dieser Frage lachen und drehte mich mit ihm um.
,,Du spinnst"
,,Stimmt" lachte er und küsste mich wieder.
,,Aber wenn du darauf bestehst... Das Date können wir auch zu Hause ausklingen lassen... Bei ein paar schönen Gläsern Wein auf der Couch... einen Film guckend... Kuschelnd" ich wurde immer leiser, raunte es ihm schließlich ins Ohr. Die gewünschte Reaktion kam sofort. Er wurde leicht rot und bekam Gänsehaut. Ich grinste und küsste ihn wieder, ehe ich ihn hochzog und mit ihm zurück zum Boot lief.

Er sagte während des ganzen Weges kein Wort mehr, schmunzelte nur immer wieder hörbar und träumte vor sich hin. Er schien interessante Gedanken zu haben, doch ich würde es nicht hinterfragen. Ich war ja nichts besser. Ich befriedigte mich mit dem Gedanken an ihn unter der Dusche, während er im Zimmer neben an war.

Als wir dann endlich wieder beim Haus ankamen, gingen wir sofort duschen. Aber ich merkte, dass er noch nicht so weit war, wie er vorgab. Er drehte mir nämlich immer den Rücken zu, wollte sich mir nicht entblößen. Doch das würden wir ändern. Gemeinsam. Heute noch. Aber nicht jetzt.

Wir machten es uns in Unterwäsche und T-Shirts auf dem großen Sofa gemütlich. Ich legte einen Film ein und stellte zwei Flaschen Wein bereit. Ich würde ihm kein hartes Zeug geben, dafür war er mir zu viel wert. Ich würde ihn nicht betrunken machen, damit er mit mir schlief. Wenn er sich noch nicht bereit fühlte, war es halt so.

Der Film war zum Sterben langweilig, aber Tristan schien ihn zu mögen. Es ging um irgendeinen Mörder und seine Sicht der Dinge oder so. Ich kannte den Film schon. Es gab für eine so lange Lebenszeit eindeutig zu wenig Filme.

,,Bist du müde?" fragte ich Tristan, als er zum sechsten Mal gähnte.
,,Nein" lächelte er und drehte seinen Kopf zu mir. Er lag mit seinem Rücken auf mir, zwischen meinen Beinen, und grinste wieder so hinterhältig und frech. Natürlich schoss wieder alles in meinen unteren Bereich, was Tristan jedoch glücklicherweise nicht zu spüren schien. Er drehte sich wieder zum Fernsehr.

Ich legte meine Hände wieder um seinen Körper und zog ihn höher, sodass er mit seinen Augen mit mir auf Kinnhöhe war. Er lächelte nur und sah weiterhin zum Film. Natürlich konnte ich mich nicht beherrschen, vor allem nicht, weil er komplett nach mir roch. Er hatte mein Shampoo benutzt und trug nun ein Shirt von mir. Für mich war das ein Zeichen des Besitzes. Er symbolisierte seine Zugehörigkeit.

Ich fing an seine Kopfhaut zu küssen, knabberte schließlich an seinem Ohrläppchen und fuhr mit meiner Hand über seinen Oberkörper. Ich hörte ihn tief kichern und sah, wie er seine Augen schloss.
,,Was wird das...?"
,,Ich heize dir ein" er kicherte wieder..
,,Ich dachte, du fasst mich nicht an, bevor...-"

,,Vielleicht hab ich es mir anders überlegt..."

Let Me Change Your Life Decision. // Twilight FFTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang