Kapitel 29 - Elysium

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Percy POV

Meine Augen schlugen auf und sahen in ein weites Blau.
Annabeth. Die Anderen. Meine Mom.
Eine heiße Träne lief über meine Wange, aber ich wischte sie schnell weg.
Langsam setzte ich mich auf, weil ich den Schmerz erwartete, doch er trat nicht ein.
Ich war an einem Strand und ich hörte das Rauschen, der brechenden Wellen.
Von Weitem kam ein Mädchen auf mich zu. Ich versuchte mehr zu erkennen, aber die Sonne nahm mir die Sicht. Als sie nur noch wenige Schritte entfernt war, erkannte ich ihr Gesicht.
Die seidig, dunklen Haare lagen ihr über der Schulter und ihre ebenso dunklen Augen strahlten mich freundlich an.
,,Wie kann das sein?", stotterte ich.
Bianca di Angelo schenkte mir ihr warmherziges Lächeln und gab mir ihre Hand.
,,Es ist schön dich wiederzusehen, Percy."
Verwirrt betrachtete ich meine alte Freundin. Das kann nicht sein. Bianca ist gestorben.
Was ist hier los?
Zögerlich nahm ich ihre Hand und ließ mich hochziehen.
,,Wo bin ich?"
Sie stockte und ihr Blick ging kurz zu Boden.
,,In Elysium." Bedauern lag in ihrer Stimme, als sie mir in die Augen sah.
Ich wartete auf den Schock, doch er setzte nicht ein, weil ich es tief im Innern schon gewusst hatte. Meine Gedanken gingen wieder zu Annabeth und ihrem Gesicht, was ich als letztes gesehen habe.
,,Ich kenn da ein paar Leute, die dich bestimmt sehen wollen." Versuchte sie mich aufzumuntern.
Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, obwohl mir gerade eigentlich nicht danach zu Mute war jemanden zu treffen.
Wir liefen eine Weile über Wiesen, bis ein kleiner Kreis aus reinweißen Häusern in Sicht kam.
Bei nähererm Betrachten erkannte ich mehrere Menschen, die in Gruppen zusammen saßen, Volleyball spielten oder im weichen Gras lagen, um die Sonne zu genießen.
Als wir das Dorf betraten, bekam ich von Hinten einen kräftigen Schlag auf den Rücken, der mich ein paar Schritte nach vorne Stolpern ließ.
,,Du hast dir ganz schön Zeit gelassen", sagte Charles Beckendorf und grinste mich frech an.
An seine Seite trat Silena Beauregard und nahm seine Hand in ihre.
,,Hey Percy, wir haben dich ganz schön vermisst."
Jetzt konnte auch ich mir mein Lächeln nicht mehr verkneifen. Ich war einfach zu froh sie wiederzusehen.
,,Warum grinst du denn so blöd, Jackson." Zoë Nachtschatten sah mich herausfordernd an.
,,Auch schön dich zu sehen", gab ich lachend zurück.
,,Ich dachte du hälst länger durch, wegen dir hab ich jetzt die Wette gegen Beckendorf verloren", zog sie mich auf.
Alle fingen an zu lachen und selbst Zoë ließ ein Lächeln zu.
Zwischen ihnen trat noch jemand hervor. Sein Blick war schuldbewusst auf den Boden gesengt und als er seinen Kopf hob, sah ich Tränen in seinen Augen.
,,Perce, e..es tut mir so leid",sagte er leise voller reue.
Ich legte eine Hand auf seine Schulter und versuchte seinen Blick aufzufangen.
,,Luke, es ist schön dich zu sehen."
Überrascht hob er den Kopf und sah mich verwundert an.
Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, wie Bianca mir, bis auch er mich anlächelte.
,,Es ist schön euch alle wieder zu sehen."
Sie alle grinsten Luke und mich an, als hätten sie schon lange darauf gewartet, anscheinend genauso, wie Luke.
Mein Lächeln erlosch. ,,Leute, es tut mir leid. Ich hätte irgendwas tun sollen, bei jedem von euch. Ich hätte irgendwas tun müssen", sagte ich und sah sie nach der Reihe an.
,,Das konntest du nicht, Perce", widersprach Luke.
,,Er hat Recht Percy. Es sollte nunmal so sein.", stimmte Silena ihm zu.
,,Genau, wir haben nichts bereut, was passiert ist." Da war es wieder. Dieses Lächeln von Bianca, was alles sofort gut erscheinen ließ.
Ich lächelte zurück. Zwar fühlte ich mich noch ein wenig schuldig, doch es war jetzt besser, da ich sah, dass es ihnen gut geht.
,,Du kannst aber nicht lange bleiben, Percy", sagte Zoë.
,,Wie meinst du das? Ich bin tot. Normalerweise ist das endgültig!"
Elysium war echt verwirrend. Verstand ich hier irgendetwas nicht oder machten sie sich einfach über mich lustig?
,,Da will jemand mit dir sprechen. Er wird dir alles erklären", antwortete mir Bianca.
,,Wie wärs, wenn ihr es mir einfach erklärt!"
Ich hasste diese geheimnisskrämerei. Konnten sie es mir nicht sagen?
,,Nein, das geht leider nicht, aber es war schön dich zu sehen", sagte Charles und gab mir nochmal einen Schlag auf die Schulter.
Ich wollte gerade erwider, dass ich jetzt aber noch nicht gehen wollte, doch da schubsten mich Bianca und Luke auch schon in Richtung der Häuser.
,,Komm, wir bringen dich hin!"
,,Hey, wartet ich muss mich noch verabschieden!", rief ich, doch sie zogen mich weiter.
,,Das ist nicht nötig, Percy! Wir sehen uns ja wieder!", rief Beckendorf zurück und grinste mich an.
Tränen stiegen mir in die Augen, doch ich rang mir ein Lächeln ab.
,,Bis dann!"

Wir betraten das Haus, was am größten schien und liefen durch einen schmalen dunklen Flur.
Eigentlich war das ganze Haus dunkel. Als wir in einem großen Raum ankamen, in dem nur ein Kamin Licht spendete, blieben die Anderen stehen und sahen mich erwartungsvoll an.
,,So da musst du jetzt allein durch.Grüß alle von mir. Wir sehen uns und sag Nico, dass ich ihn liebe", sagte Bianca und schloss mich nochmal in die Arme.
Ich hörte sie Schluchzen, während sie sich umdrehte und wieder ging.
Luke hatte immer noch diesen schuldigen Blick drauf, als er sich kurz vor dem Gehen nochmal mir zu wandte.
,,Kannst du Annie...Annabeth sagen, dass es mir leid tut?"
,,Ja, mach ich. Sie vermisst dich übrigens auch", sagte ich noch zum Schluss.
Er schenkte mir ein dankbares Lächeln und drehte sich dann um und ging.
Nun war ich alleine. Ich schlenderte durch den Raum, bis ich in der hintersten Ecke einen alten Mann sitzen sah.
,,Hallo Percy", sagte er ohne sich umzudrehen.
,,Wer sind sie?", fragte ich und kam ein bisschen näher, um ihn besser zu sehen.
,,Oh, ja ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Dumbledore."


Schatten - Percy Jackson & HP (Abgeschlossen)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora