87. Kapitel~Vertrauen

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"Ich will wirklich nur mit ihm reden" wiederholte er.
"Woher weiß ich das, dass stimmt?" Fragte ich ihn prüfend.
"Vertrau mir" meinte er und sah mich erwartungsvoll an. Ich vertrau ihm, ich vertrau ihm mehr als ich jemand anderen vertraue. Jedoch bin ich mir nicht sicher wie Kai darauf reagieren wird. Ob er auch nur reden will und ob er Lukas überhaupt zuhört. Ich hatte Angst um Lukas, angst das ihm etwas passiert.
"Ich vertrau dir, aber ich vertrau Kai nicht" teilte ich meine Sorgen mit ihm.
"Mir wird schon nichts passieren" meinte er. Zweifelnd sah ich ihm an, mir war klar das er sich wehren konnte, aber Kai war fast 1,90 und Lukas ist nicht gerade der größte oder der stärkste.
"Ich sag dir den Namen, wenn du mir versprichst das du darüber nachdenkst ob du das wirklich machen willst" forderte ich.
"Ich muss darüber nicht..." "versprich es oder ich sag dir den Namen nicht" fiel ich ihm ins Wort.
"Okay, okay ich verspreche dir das ich darüber nachdenke" sagte er genervt.
"Danke, ich mach mir doch nur Sorgen um dich" meinte ich und zupfte an den Stoff seiner Hose herum.
"Er heißt Raimen, Kai Raimen" verriet ich ihm endlich seinen Namen.

Ich konnte Lukas das versprechen entnehmen das er mindestens eine Woche darüber nachdenkt, ob er wirklich mit ihm reden will. Dafür war ich sehr dankbar und hoffte so sehr er würde es nicht tun, weil ich nicht wollte das er verletzt wird. Ich könnte es nicht ertragen wenn er schmerzen verspüren müsste.
Jedoch konnte ich ihm das gesamte Wochenende nicht vom Gegenteil überzeugen.
"Mir wird nichts passieren, ich kann mich wehren" meinte er jedes Mal als ich wieder das Thema ansprach.
Inzwischen war es Montag und er blockte immer noch jedes Gespräch zu diesen Thema ab.

"Wie oft muss ich dir noch sagen das ich es machen werde und du kannst mich nicht vom Gegenteil überzeugen" sagte er genervt, als ich am Morgen vor der Schule wieder versuchte ihm davon abzuhalten.
"Von was redete ihr?" Fragte Marian, der uns wie am Freitag zur Schule brachte.
"Ist nicht so wichtig" meinte Lukas. "Und wehe du sagst ihm was davon" sagte Lukas an mich gerichtet.
Er wollte wohl nicht das noch jemand ihm von seinen Plänen abhalten wollte. Insgeheim bereute ich es ihm den Namen gesagt zu haben.
"Und bitte sprich das Thema einfach nicht mehr an, ich werde wie versprochen darüber nachdenken" sagte er und man konnte deutlich seine Wut hören, die er versuchte zu unterdrücken.
"Okay ich rede nicht mehr darüber" gab ich mich geschlagen.
"Danke" sagte Lukas sichtlich erleichtert.

Nachdem wir fünf Minuten kein Wort miteinander gewechselt hatten, kamen wir bei der Schule an. Noch immer sagte keiner etwas von uns beiden. Das einzige worüber ich sprechen wollte, konnte ich nicht sagen, weil ich ihm nicht verärgern wollte.
Wir kamen im Schulgebäude an und waren an den Punkt wo sich unsere Wege trennten.
"Bis später" sagte er kalt und verschwand, ohne eine Umarmung.
Es versetzte mir einen Stich in der Brust, dass er so distanziert zu mir war. Das alles nur weil er denkt ich vertrau ihm nicht, dabei hab ich nur Angst um ihn.
"Bis später" flüstere ich leise und spürte wie Tränen in meinen Augen hoch stiegen. Verzweifelt versuchte ich den Drang zu unterdrücken los zu heulen. Es schmerzte so sehr das er Sauer auf mich war. Ich machte mir ja nur Sorgen um ihn, aber er dachte ich würde ihm nicht vertrauen, ihm nicht zutrauen das er sich wehren konnte. Traurig über die Distanziertheit von Lukas ging ich mit gesenktem Kopf zu meinen Klassenzimmer.
Den ganzen Tag lang sprach Lukas nicht mehr mit mir, er ignorierte mich, auch wenn ich versuchte auf ihm zuzugehen drehte er sich um und tat so als wäre ich nicht da. Jedes Mal wenn er so tat als wäre ich Luft, versetzte er mir erneut einen Stich in der Brust. In Laufe des Tages verstand ich das ich es nicht schaffen werde das er mit mir spricht und versteckte mich jede Pause auf den Klo. Ohne Lukas waren die Blicke und Bemerkungen der anderen einfach nicht auszuhalten.

Um drei war die Schule endlich aus, erleichternd verließ ich das Gebäude. Lukas hatte erst in einer Stunde aus, naja er hätte sowieso nicht mit mir geredet, also machte es keinen Unterschied. Jedoch nahm ich mir fest vor, falls er nicht wie gewohnt zu mir kommt, fahr ich zu ihm und rede mit ihm.
Ich machte mich auf den Weg zu Bushaltestelle, als ich etwas sah, dass mir den Atem verschlug.

Sorry das es so schlecht ist🤔😅❤Wir haben bald 40k😱❤😍
Nur noch 2k😍❤
Wenn wir heute noch 39k erreichen kommt heute noch eins😌❤
~Jana💎

Liebe oder Hass? // Lukas Rieger FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt