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"Verdammt! Ich hätte das voraussehen müssen!", grollte er missgelaunt und festigte seinen Griff an ihrer Hand.
Sie zuckte zusammen, doch schwieg und stolperte ihm stattdessen so gut es ging hinterher.

Plötzlich ertönte ein kehliges Lachen und sie hielten wie automatisch an.
Beide drehten sich langsam um und fanden sich vor einer Person wieder.
"Keiner würde mir das jemals abkaufen. Der große und ach so angsteinflößende Yoongi rennt Hand in Hand mit einem Weib davon", ließ er lauthals verkünden und bekam sich kaum ein.
Yoongis Laune schien derweil ein neues Tief zu erreichen und er drückte sich an ihr vorbei.
"Renn'. Wenn sich dir die Möglichkeit anbietet, renne so schnell du kannst. Geh' nach Hause und verriegle alle Türen und Eingänge", befahl er ihr leise, während er sich zwischen sie und den scheinbar Fremden schob.
"Aber-", versuchte sie kleinmütig zu erwidern, doch er unterbrach sie.
"(D/N), ich will, dass du in Sicherheit bist", sein Ton war nachdrücklich und sein Blick so innig, dass sie die Augen abwenden musste.
Er drehte sich von ihr weg und sofort änderte sich alles.
Seine vorher von Sorge eingenommenen Augen wurden durch blanken Hass ersetzt und er ließ seine Knöchel knacken. Seine Mordlust schwebte schon fast wie eine schwarze, undurchdringliche Rüstung um ihn herum.
"Hast du immer noch nicht genug du kleines Scheusal?!", knurrte er wütend.
Der andere hielt inne und Zorn legte sich über seine Züge.
"Ich schwöre bei allem, was dir heilig ist, dass ich dir das hundertfach zurückgeben werde", schrie er wutentbrannt.
Sein Finger zeigte auf das Mädchen.
"Und sie wird die große Ehre haben, den Anfang zu machen!"
Sofort stellte sich Yoongi breitbeinig vor sie.
"Wage es nicht, sie in diese Sache zu verwickeln. Sie hat absolut nichts damit zu tun!", knallte er und seine Stimme wurde immer tiefer.
Die Abscheu triefte von jedem einzelnen Wort.
"Oh aber Yoongi, das hat sie doch schon längst. Sie scheint dir sehr nahe zu sein und das genügt mir", erklärte er nun mit einem kleinen Lächeln.
"Denn genau das wird ihr nun zum Verhängnis werden!", verkündete er und lachte wie vom Wahn eingenommen.
Sein Lächeln wurde zu einer unzumutbaren Fratze und sie erschauderte.
Was war das für eine widerwärtige Person?
"Ich weiß, dass ich es schon oft genug gesagt habe, aber ich appelliere an dein letztes Stückchen Intelligenz. Verschwinde und komme mir nie wieder unter die Augen!", warnte er ihn leise und sie spürte, wie sich ein kalter Schauer über ihren Rücken ergoss.
Der Hass, der Ekel und die Schwere seines Tons, seine Worte, alles.
Sie sah die Bedrohlichkeit schon fast, die von ihm und seinen Sätzen ausging.
Es stand außer Frage, dass er diese Drohung, doch nein, das war es nicht, es war keine Drohung, es war ein Versprechen, das er bewahrheiten würde, falls der andere seinen Worten nicht Folge leisten sollte.
Und die Ernsthaftigkeit schien auch ihm so langsam bewusst zu werden, denn er schluckte schwer und sah dabei zu, wie Yoongi langsam seine Ärmel hochkrempelte, als würde er gleich in Aktion treten wollen.
"Aber weißt du was? Wieso mache ich hier eigentlich leere Versprechungen, wenn ich dir doch gleich zeigen könnte, was ich meine? Du hast meine Geduld jetzt schon lange genug auf die Folter gespannt", seine Stimmfarbe war anders. Etwas war komisch. Freute er sich etwa?
Ein großspuriges, selbstgefälliges Grinsen legte sich um seine Mundwinkel und in seinen Augen leuchtete die Rachsucht.
Er genoss es in vollen Zügen.
Mit einer kleinen geübten Bewegung zauberte er ein Stück Metall hervor, das sie, dadurch dass er mit dem Rücken zu ihr stand, nicht genau kategorisieren konnte, doch sie konnte sehen, wie es in den letzten Strahlen des Tages rot aufleuchtete. Es schien, als hielte er heißes Eisen in seinen Händen, das von Innen heraus zu glimmen schien.
Sein Gegenüber hingegen wusste scheinbar genau, worum es sich handelte, denn seine Augen weiteten sich ungläubig und er machte einen Schritt zurück.
"Wieso versuche ICH überhaupt, mich zu benehmen und die Dinge mit Gesprächen aus der Welt zu schaffen? Schließlich bin doch ich der böse Junge. Der Regelbrecher, der gegen das System läuft", nun war es Yoongi, der lachte. Doch sein Lachen war leise, leise doch bei Weitem verhängnisvoller, gefährlicher und wesentlich schauderhafter.

© cremo

Min Yoongi X Reader (gang au)Where stories live. Discover now