Antrag

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Freitag nach der Schule beschließe ich, über das Wochenende bei Fili und Co. zu verbringen. All meine Hausaufgaben habe ich schon erledigt und alles Sonstige ebenfalls.
,,Hallo Spatz, da bin ich wieder." begrüße ich meinen Geliebten.
,,Das freut mich. Wollen wir raus?"
,,Sehr gerne." ,,Wohin?" ,,Überrasche mich." grinse ich. Fili nimmt meine Hand und geleitet mich vor das Tor. ,,Lass uns ausreiten." Freudig nicke ich und wir gehen zu den Ställen.
Dort steht Black Widow wie immer sehr elegant in ihrer Box. Wir satteln unsere Pferde und reiten einfach los. Einfach dahin, wohin uns die Beine der Pferde tragen. Einvernehmlich schweigen wir und genießen nur die Ruhe der Natur. Der Weg führt uns zu der Rückseite des Berges. Dort machen wir eine Rast. ,,Diesen Ort mag ich besonders. Jeder weiß, dass es ihn gibt, doch Niemand kommt hier hin, obwohl er so schön ist." meint Fili verträumt. ,,Da hast du recht. Er ist wirklich schön." Die Ebene hinter dem Berg ist übersät mit schönen Felsformationen und weißen Blumen, die mich an Simbelmüne erinnern.
Nebeneinander liegen wir im Gras und gucken gen Himmel. Die Sonne scheint wärmend auf unsere Gesichtet. ,,Weißt du, ich freue mich jedes mal so sehr, wenn du wieder hier bist. Du bist zwar nicht immer für lange weg, dennoch fehlst du mir in der Zeit unheimlich." ,,Du fehlst mir auch immer sehr, doch du weißt doch: Schule, Hausaufgaben, Haushalt und so weiter halten mich davon ab, öfter zu dir zu kommen. Außerdem habe ich auch in meiner Welt Freunde und Familie. Obwohl ich Mittelerde und vor allem Erebor als meine zweite Heimat sehe. Und das ist ja auch so." ,,Ich weiß, du hast noch ein Leben in deiner Welt. Und es freut mich, dass du all Das als deine Heimat siehst." Mehr sagen wir nicht. Wir lächeln einfach nur vor uns hin und genießen die Nähe des Anderen.
Als es dann anfängt zu dämmern, machen wir uns auf den Weg zurück.
,,Es war schön, mit dir dort zu sein, Fili. Das sollte unser Platz sein. Wie wäre das?" ,,Das klingt gut. Mein Lorbeerchen." Sanft küsst er mich auf den Haaransatz und gemeinsam gehen wir in den Berg.

Am nächsten Morgen frühstücke ich gemeinsam mit Thorin, Fili und Kili.
,,Fili, heute lernst . . ." fängt Thorin an.
,,Ach Onkel, bring Kili mal was bei. Heute möchte ich den Tag alleine mit Laura verbringen." fährt Fili ihm dazwischen. Mit Hundeblick schaut er seinen Onkel an. ,,Da hast du allerdings nicht Unrecht, Fili. Gut, dann lehre ich heute dich etwas, Kili."
willigt der König ein. Stöhnend gibt der Jüngere nach. ,,Was hast du denn heute mit mir vor?" frage ich neugierig. ,,Lass dich überraschen." summt er.

,,Ich möchte dir etwas zeigen. Thorin hat für meinen Bruder und mich Kronen anfertigen lassen. Nicht solche prächtigen, wie er eine hat, sondern schmalere. Heute müssten sie fertig sein." berichtet er stolz.
,,Wow, wie cool! Dann las mal da hin."
Fili führt mich tief in den Berg, zu einem kleinerem Raum. ,,Hallo, ist hier Jemand?" ruft er, als niemand kommt. ,,Ja, eine Sekunde . . . Herr Fili. Sie sind wohl wegen eurer Krone hier. Da haben sie Glück, sie ist vor kurzem fertig gestellt worden. Einen Moment bitte . . ." Damit verschwindet die Zwerin in den hinteren Teil des Raumes und kommt kurz darauf wieder. In ihrer Hand hält sie eine wunderschöne, feine Krone. Fili beugt sich ein wenig und die Zwergin setzt sie ihm auf sein Haupt. ,,Fili, sie sieht wundervoll aus!" freue ich mich für ihn. Er grinst bis über beide Ohren. Die Krone besteht aus dünnen, goldenen Drähten, die ineinander verschlungen sind. An der linken Seite ist ein kleiner, schwarzer Rabenkopf eingearbeitet. Als Auge hat er einen hell-blauen Edelstein. Sie sieht einfach nur schön aus.
,,Geh doch schon mal zu den Ställen und sattel unsere Pferde. Ich komme nach. Ich möchte noch den Zwergen für diese schöne Arbeit danken." ,,Mache ich. Bis gleich, Fili."
Bei den Ställen angekommen, sattel ich erst das Pony von Fili. Da es noch keinen Namen hat, beschließen ich kurzer Hand, ihm einen zu geben.
,,Was meinst du, was wäre mit . . . Lotus? Hört sich doch gut an." Da das Pony nichts dagegen einwenden, wie denn auch, heißt es ab sofort so.
Nachdem Lotus fertig vorbereitet ist, sattel ich Black Widow. Als auch sie fertig ist, kommt Fili endlich. ,,Wollen wir noch mal zu unserem Ort?" fragt er mich. ,,Liebend gerne! Dann mal los!"

,,Ich habe eine kleine Überraschung für dich . . ." meint Fili, nachdem wir schon eine Weile im Gras liegen. ,,Was denn?" Neugierig beobachte ich ihn. Fili erhebt sich und verschwindet hinter einem großem Felsen. Kurz darauf taucht er mit einem Korb in der Hand wieder auf. ,,Ich dachte, du würdest dich über ein Picknick freuen. Mit Käse und Wein und Trauben." lacht er. ,,Ohh, das ist ja so süß von dir! Aber Wein trinke ich nicht . . . Doch Käse und Trauben sind perfekt." ,,Doch bevor wir anfangen, habe ich noch eine Frage." Fili nimmt meine Hände in seine. ,,Ich liebe dich über alles, meine Lorbeere. Mehr als alles andere, mehr als das Leben . . .
Möchtest du mich heiraten und meine Prinzessin werden?" Dabei guckt er mir ganz tief in die Augen und ich versinke in dem Blau seiner Augen.
Das ist . . . Ohne Worte. ,,Ja, ich möchte." hauche ich voller Freude.
Ein so breites Lachen legt sich auf Filis Gesicht, so breit, wie ich es noch nie zuvor bei ihm gesehen habe. Tränen der Freude laufen mir über die Wange und auch Fili kann seine nicht zurückhalten. Er holt etwas aus seiner Tasche und hält es mir hin. ,,Damit besiegeln wir unsere Liebe."
Es ist ein Ring. Ein wundervoller, silberner Ring, mit einem kleinen Saphir. Fili steckt ihn mir an den Finger und ich betrachte ihn. ,,Fili . . . Er ist wunderschön!" Er lehnt sich zu mir rüber und leidenschaftlich küssen wir uns. So etwas hätte ich mir vor längere Zeit nicht erträumt. Ich bin zwar erst 16 und er un Menschenjahren erst 18 oder 19, aber das ist mir so was von egal! Ich liebe Fili und nichts, gar nichts wird das ändern.

Freudestrahlend und Hand in Hand betreten mein Verlobter und ich den Erebor. ,,Bruderherz, guck mal. Ich habe meine Krone endlich!" ruft Kili freudig, während er auf uns zu kommt. ,,Schön, ich habe meine auch schon." grinst Fili und deutet auf seine Tasche. Kilis Krone ist die selbe wie Filis, nur, dass das Auge des Raben ein brauner Edelstein ist.
,,Zeig mir mal deine, Fili. Ich möchte . . . Sie hat also ja gesagt?!" fragt er wissend, mit einem breiten Grinsen.
Fili hat ihm wohl davon erzählt. Verständlich, er ist immer hin sein Bruder. ,,Ja hat sie . . . Ab heute ist sie meine Verlobte und somit ein vollwertiges Mitglied dieser Familie."
Dabei guckt Fili mich voller Liebe an.

Drei Zwerge in der Welt der Menschen Donde viven las historias. Descúbrelo ahora