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Panik macht sich in breit. Hilfesuchend blicke ich zu Matt, doch seine Aufmerksamkeit liegt alleine auf Jamie. „Jamie, dass kannst du nicht machen. Du weißt wie gefährlich das alle ist, sie könnte dabei..." Er spricht den Satz nicht zu Ende, aber ich weiß was er sagen will.

„Matt hat recht", mischt sich nun auch Jil in das Gespräch ein. „Du weißt was mit dem letzten passiert ist, der auf diese Höllenmission geschickt wurde. Gibt es keine andere Möglichkeit?" Verwirrt verfolge ich das Gespräch, während meine Hände unkontrolliert zu zittern beginnen, sodass ich sie hastig zwischen meine Oberschenkel klemme, damit es keiner sieht.

„Nein, das sind die Regeln. Ihr wisst das ich daran nichts ändern kann, selbst wenn ich wollte." Müde fährt sich Jamie über das Gesicht, bevor er seine Aufmerksamkeit mir zuwendet.

„Es tut mir leid Eleya!" Unsere Blicke kreuzen sich einen Augenblick und ich kann das Mitleid darin sehen. Dann wendet Jamie sich ein letztes Mal an Matt um ihm zu sagen, dass die Prüfung bei Sonnenuntergang beginnt, bevor er sich umdreht und eilig davongeht.

Bedrückende Stille legt sich über uns, bevor sich Jil leise räuspert. „Am besten ihr geht in dein Zimmer Matt und du erklärst ihr alles. Je schneller sie weiß um was es geht, desto schneller könnt ihr einen Plan entwickeln. Ich werde derweil Tamara suchen und sehen was ich aus ihr herausquetschen kann", sagt Jil zu Matt, der daraufhin nur grimmig nickt. Auch Damon schließt sich Jils Meinung an und schlägt vor ihr zu helfen.

So kommt es, dass nur Matt und ich zurückbleiben, in dem großen Aufenthaltsraum, der sich immer weiter mit neugierigen Blicken füllt. „Komm", murmelt Matt und zieht mich auf die Beine. „Wir sollten in Ruhe reden", wispert er gerade so laut, dass nur ich es hören kann. Eilig renne ich ihm hinterher, als er auf das Treppenhaus zustürmt, wobei ich den stechenden Blick einiger Anwesenden in meinem Rücken spüren kann.

In Matts Zimmer brauche ich erst einmal einige Sekunden um wirklich zu begreifen, was an diesem Morgen schon alles passiert ist. Mein Gehirn rattert auf Hochtouren und ich kann schon die Kopfschmerzen erahnen, die sich in mir breitmachen. Nun ist es an mir unruhig durch das Zimmer zu tigern, während Matt sich auf einen der Stühle setzt. Ein Glas Wasser befindet vor sich auf dem Tisch – fragt mich nicht woher er es plötzlich hergezaubert hat – um welches er die Finger geschlossen hat. Stumm starrt er in das trübe Wasser, während ich ihn dabei beobachte.

„Willst du mir nicht langsam sagen, was mich heute erwartet? Ich meine, es wäre sicher gut zu wissen auf was ich mich vorbereiten muss, wenn ich da rausgehe, denkst du nicht?", frage ich Matt, wobei ich mir einen Hauch von Sarkasmus nicht verkneifen kann. Aber statt mir zu antworten und endlich zu erklären warum alle so schockiert darüber sind, was als nächstes passiert, starrt Matt lieber weiter in sein Glas und ignoriert mich. Frustriert seufze ich auf. „Matt ich kann diese Aufgabe nicht machen, wenn...", fange ich genervt an meinen Standpunkt klarzustellen, werde jedoch von Matt unterbrochen.

„Du wirst diese Prüfung nicht machen", murmelt er eisern, die Kälte in seiner Stimme jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken. „Was soll das bedeuten, ich werde die Prüfung nicht machen? Was soll ich sonst tun?", frage ich schnippisch, da es mich immer mehr nervt, dass er nicht einfach Klartext mit mir reden kann.

„Leben. Du sollst leben!", ist das einzige was Matt sagt. Sofort verpufft all die Wut in meinem Bauch. Völlig perplex starre ich ihn von der Seite an. Wie ein Fisch auf dem Trockenen öffne ich meinen Mund für eine Erwiderung, doch kein Wort verlässt meine Lippen. „Hört zu Prinzessin!" Matt wendet sich von seinem Glas ab, um mir in die Augen zu sehen. „Du verstehst nicht was diese Prüfung mich sich bringt, sie..."

„Wie den auch, du erklärst es mir ja auch nicht", brause ich auf. „Rede mit mir, lass mich nicht die ganze Zeit im Dunkeln tappen", versuche ich es nun doch etwas sanfter. Seufzend fährt sich Matt über das Gesicht. „Setzt dich", murmelt er, wobei er auf den Stuhl gegenüber von ihm deutet. Ohne Wiederworte komme ich seinem Befehl nach und lasse mich auf den alten Holzstuhl plumpsen. Nachdenklich beobachte ich Matt, der immer noch auf das Glas in seinen Händen starrt. Meine Güte wie interessant kann ein Glas Wasser bitte sein?

Fighter - My life on the streetWhere stories live. Discover now