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Viele Dank für 16K Reads *-*

Ich habe das Gefühl eine meiner Rippen bricht, als die Luft langsam aus meiner Lunge gedrückt wird. Ohne einen Muks von mir zu geben, halte ich dennoch in meiner Position inne. Ich könnte schwören es knacksen zu hören, aber so viel Kraft kann kein Mensch haben.

„Jil, du erdrückst mich", quetsche ich atemlos hervor. Wir stehen vor dem Versteck der Gang. Die Sonne ist gerade untergegangen, sodass die kühle Luft sich unter meine Jacke gräbt.

„Es war eine dumme..."

„Nicht", wehre ich hastig ab.

„Wir haben das doch schon tausend Mal besprochen. Es ist eine dumme Idee und ich mache es trotzdem." Stöhnend löst Jil sich von mir und wirf mir einen besorgten Blick zu.

„Jaja schon gut. Ich hör ja schon auf. Versuch bitte einfach nicht zu sterben. Du würdest mir damit einen großen Gefallen tun." Ein leichtes Lächelnd stillt sich auf meine Lippen.

„Ich werde es versuche, versprochen." Wir schauen uns einen Augenblick nur an, dann nicke ich leicht und drehe mich um. Ryan und Lincoln stehen nur einige Schritte entfernt, dabei die Riemen ihrer Rucksäcke anzupassen, während Damon und Lyra in ein angeregtes Gespräch vertieft sind. Jessy ist nirgends zu sehen, aber ich weiß von Ryan, dass sie uns nicht begleiten wird, Jamie kann den ganzen Laden schließlich nicht alleine schmeißen.

Matt hingegen hätte man wahrscheinlich nicht einmal hierbehalten können, wenn man ihm mit dem Tode gedroht hätte. Er hat immer noch Angst das ich sterben könnte. Nicht, dass das ihn irgendwie dazu bringt mit mir zu reden, dafür ist er nach wie vor viel zu sauer. Nachdenklich mustere ich ihn von der Seite; er und Jamie verabschieden sich gerade. Ich habe Matt nie nach seinen Eltern gefragt, aber ich bin mir sicher, dass es nur eine weitere traurige Geschichte ist. Die beiden sind wie ich und Aurora, nur das Jamie noch lebt.

Hastig wende ich meinen Kopf ab. Um meine Hände und meinen Kopf zu beschäftigen, beginne ich nochmals meine Waffen zu kontrollieren und stelle schließlich die Träger meines Rucksackes richtig ein. Er wirkt unangenehm schwer auf meinen Schultern, was mich wieder daran erinnert, was uns noch bevorsteht; was mir noch bevor steht. Eine Gänsehaut bildet sich auf meinen Armen.

„Hast du Angst?", schockiert reiße ich die Kopf hoch und springe einen Schritt zurück. Der Schrei steckt mir immer noch halb in der Kehle, als ich Lincoln sehe.

„Bist du bescheuert. Ich bin beinahe gestorben", fluche ich leise, während ich meine Hand über die Stelle lege, unter der mein Herz wie wild schlägt.

Entschuldigend hebt Lincoln seine Hände.

„Tut mir leid, das wollte ich nicht." Kurzes schweigen legt sich zwischen uns.

„Du weißt, dass du es nicht machen musst oder?", sagt Lincoln schließlich. Entnervt öffne ich meine Mund, um ihm zu sagen, dass er aufhören soll, aber er unterbricht mich.

„Ich weiß das du es tun wirst, weil du jetzt keinen Rückzieher mehr machen willst. Aber du sollst wissen, dass es okay ist, wenn du Angst hast. Ich habe auch Angst." Verwundert starre ich Lincoln an.

„Ja ich weiß. Danke", murmle ich etwas unbehaglich. Eine unangenehme Stille legt sich über uns. „Na dann", murmelt Lincoln schließlich bevor er sich abwenden will. Aber der Drang noch etwas zu sagen überkommt mich.

„Tut mir leid, dass ich letztens auf dich geschossen habe. Ich habe überreagiert." Langsam dreht Lincoln sich wieder zu mir.

„Ist schon okay." Ich nicke langsam. „Wollte nur, dass du es weißt, für den Fall... du weißt schon, für den Fall, dass ich sterbe." Schockiert starrt Lincoln mich an, sicherlich überrascht, dass ich den Gedanken den alle haben, einfach so ausspreche. Aber seine Worte werden von Matt übertönt, der unseren Aufbruch bekannt gibt. Mit einem kurzen Nicken schiebe ich mich an Lincoln vorbei, der wie vom Blitz getroffen hinter mir zurückbleibt.

Der Plan auf dem Papier ist recht simpel. Einen Weg aus der Stadt finden, wo uns kaum Leute sehen und ungesehen so nahe zur Kuppel kommen, dass ich meinen Part erledigen kann; versuchen in die Stadt zu kommen, dabei festgenommen zu werden und dem Rest Einlass verschaffen. Das Problem ist, dass es in der Wirklichkeit beinahe unmöglich erscheint. Über Schleichwege hinweg verlassen wir New York, was keine Stunde dauert. Aber schließlich handelt es sich hier auch um den leichtesten Teil des Planes.

Ich war noch nie außerhalb der Stadt. Natürlich habe ich diesen Teil des Landes schon gesehen, aber nur von der Ferne des Hochhauses. Kein normaler Mensch würde einen Fuß hier heraus setzten. Der Übergang in die Wildnis ist wie eine imaginäre Grenze. Der Verlauf der Straße verliert sich im Dreck; zerstörte Gebäude ragen noch seitlich von uns auf, aber auch sie verschwinden mit der Zeit, bis ihre Existenz nur mehr ein Gedanke ist.

Andächtig sehe ich mich um; was man im Licht des Halbmondes eben sehen kann. Wir hielten es alle für das beste nachts zu reisen, damit wir schlechter gesehen werden. Laut Lincoln gibt es Punkte an denen Kameras versteckt wurden, um einen Überblick über den Verkehr zu haben, der sich zwischen New York und Drokren erstreckt; sprich, um vorgewarnt zu sein wenn Menschen sich der Kuppel nähern. Da Lincoln jedoch einiges in Erfahrung gebracht hat, bevor er geflohen ist, wissen wir wo sich diese Punkte befinden und können sie umgehen.

Meine Gedanken kreisen jedoch nicht um diesen Teil der Mission, den werden die anderen schon regeln. Es geht mehr darum was ich tun muss. Wir passieren gerade ein altes Frack, dass aussieht, als wäre es einmal ein Flugzeug gewesen. Vor mir beginnen einige sich in leise Gespräche zu vertiefen, während ich mich etwas zurückfallen lasse um in Ruhe nachzudenken.

Der Plan sieht vor, dass ich ab einem gewissen Grad die anderen verlassen soll, um zu versuche in die Kuppelstadt einzudringen. Es gibt keinen wirklichen Weg rein. Lincoln hatte alle Eingänge bis aufs kleine Detail erklärt und uns ist allen klar, dass sie keine Schwachstelle in ihrem System haben. Von außen jedenfalls.

Wenn ich jedoch Gewaltsam eindringe, werden mich die Drokrener für eine Bedrohung halten und einstweil in ihr Gefängnis stecken. So bin ich in der Stadt und sollte einen Weg finden, an Pläne zu kommen, den Plan zu vereiteln oder die anderen herein zu lassen, bevor mich die Drokrener hinauswerfen oder sogar töten.

Hey alle zusammen. Tut mir leid, dass so wenig kommt, aber ich habe im moment einen Ferialjob und hab nicht so viel Zeit. Hoff das ich bald mehr zum schreiben komme.

Grüße Mimi

Fighter - My life on the streetWhere stories live. Discover now