Jane und Felix

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Dann betraten wir den Saal und staunten, über Heidis Können.

„ Wow!" sagten Chelsea, Jane und ich, wie aus einem Mund und Heidi nickte dankend.

Am anderen Ende des Saals sah ich Caius und entschuldigte mich bei meinen Freundinnen, danach lief ich langsam zu Caius, immerhin bin ich schon lange nicht mehr mit so einem Kleid und dabei noch so hohen Schuhen gelaufen.

Er sprach mit zwei sichtlich alten Vampiren, körperlich waren sie jung, aber an ihrer papierenen Haut und an ihren milchige Augen erkannte ich ihr fortgeschrittenes Alter.

Ich legte meinem Liebsten eine Hand auf seine Schulter, natürlich erkannte er mich sofort und legte einen Arm um meine Taille, während er mich vorstellte:" Dürfte ich ihnen meine reizende Freundin vorstellen? Liliane, das sind Rena und Luxis, zwei alte Verbündete der Volturi. Rena. Luxis, das ist Liliane."

Ich lächelte höflich:" Ich freue mich sie kennenzulernen." Dabei neigte ich den Kopf ein wenig, was ein Zeichen von Höflichkeit und Manieren in meiner Zeit war.

„ Die Freude liegt ganz auf unserer Seite." Schmunzelte Rena und neigte, wie ihr Gefährte auch, ihren Kopf.

Nachdem Rena und Luxis uns alleine gelassen haben, schwärmte Caius die ganze Zeit, wie toll ich aussehe und so: „Du bist so wunderhübsch, hab ich dir das schon gesagt?!"

„ Ja, schon ungefähr hunderttausend mal." lachte ich.

Ich sah durch den bereits gefüllten Raum, Chelsea tanzte mit ihrem Gefährten Afton, ein paar Typen flirteten mit Heidi und; oh mein Gott!; Jane und Felix starten sich gegenseitig und schüchtern in die Augen. Oh Gott, wie süß!!! Ich hörte in dem Stimmengewirr, das Felix versuchte Jane ein Kompliment zu machen:" Du...äh... siehst wirklich hübsch aus."

„Danke." Meinte Jane verlegen, sie war so süß.

Doch eh ich das Schauspiel weiter betrachten konnte, wurde ich von Caius weitergezogen.

Er stellte mir viele 'Freunde' vor.

„ Dürfte ich dich zum Tanzen auffordern?" Fragte er schüchtern und ich antwortete augenklimpernd: „ Vielleicht..."

Dann fasste er nach meiner Hand und zog mich mit  sich auf die Tanzfläche.

Wir wirbelten durch den Raum und es fühlte sich so gut an, bei Caius zu sein und mit ihm zu tanzen.

Ein ruhiges Lied wurde gespielt und Caius führte mich, doch das sollte ich schnell ändern.

Ich wurde dominanter und drückte ihn stärker nach hinten, doch er gab nicht klein bei und drückte mich wieder stärker. Wir dominierten uns gegenseitig, während wir unseren Blicken standhielten.

Gerade ging es nicht um den Tanz, nicht nur, definitiv war er generell der dominantere Part in unserer Beziehung, aber ich hatte auch Durchsetzungskraft und das müsste ich jetzt beweisen. Nur wie könnte ich gegen einen so mächtigen Vampir ankommen? Natürlich ist es auch für ihn eine Umstellung, wenn sonst alle nach seiner Pfeife tanzten und ich jetzt daher komme und ihn umkrempeln will. Ok, eigentlich will ich das gar nicht, aber das passiert in einer Beziehung, besonders in so einer intensiven wie unseren. Ich hab mich ja auch verändert, denn ich vertrau immer mehr Leuten, was für mich sehr untypisch ist.

Ich gab nicht nach, stattdessen schlang ich meine Arme um seinen Hals und küsste ihn.

Ich war mir bewusst, dass andere Paare um uns herumwirbelten, aber in den Moment fühlte es sich so an, als wären wir ganz einsam.

Der leidenschaftliche Kuss wurde immer drängender, aber immerhin musste ich hier einen auf vorzeige Freundin machen.

Ungewollt löste ich mich von ihm und blickte in seine, vom Verlangen zerfressenen, roten Augen.

„Mein Schatz..." flüsterte er heiser in mein Ohr, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Ich krallte meine Nägel in seinen Nacken, was durch seine schulterlangen Haare niemand sah.

Er küsste mich noch einmal kurz, bevor wir uns endgültig von einander lösten.

Dann hakte ich mich wieder bei ihm unter und wir schritten von der Tanzfläche.

Ich guckte mich im Saal um und entdeckte nirgends Demetri, aber mein Blick fiel auf eine hübsche Frau, in einem schwarzen Ballkleid.

Ich flüsterte Caius zu: "Wer ist das?", dabei deutete ich auf besagte Frau, die bedacht darauf war, in Aros Nähe zu sein.

„ Das ist Sulpicia, Aros Frau." erklärte er mir.

„ Warum kenn ich sie nicht? Ich hab sie hier noch nie gesehen." hinterfragte ich.

Seine Stimme wurde noch leiser: "Seit dem Tot Aros Schwester wurden unsere Frauen eh schon stärker bewacht, aber als die Rumänen meine Frau töteten, wurde Sulpicias Bewachung noch mehr verstärkt. Sie ist eigentlich nur in ihrem Gemach."

Jetzt sah ich ihr Gesicht, sie war wirklich schön, braune Haare hingen in ihr Gesicht.

Hinter einer freudigen Maske, die sie den Gästen zeigte, sah ich doch Trauer.

Ich kann es schon verstehen, sie war eingesperrt, zwar zu ihrem Schutz, aber trotzdem.

Caius zog mich unbewusst weiter, als einige Schritte nach rechts ging.

Ich war immer noch in Gedanken und wachte erst wieder richtig auf als Caius mich wieder irgendwelchen Leuten vorstellte.

Ich lächelte die ganze Zeit, wie die perfekte vorzeige Frau.

Ich sah nochmal durch den Raum.

OH MEIN GOTT!!!

Ich sah gerade, wie Jane Felix einen Kuss auf die Wange gab, dann aber sofort in Vampirgeschwindigkeit abrauschte.

„ Entschuldigen sie mich bitte!" Forderte ich von den Vampiren, mit den Caius gerade redete.

Ich gab Caius noch einen kurzen Kuss auf die Wange und eilte schnellst möglich zu Jane.

Ich fand sie ein Gang vom Saal entfernt, am Boden sitzen. Sie hatte sich an die Wand gelehnt.

Ich setzte mich neben sie, soweit es mit meinem Kleid möglich war.

„ Was war das denn gerade?" Fragte ich sie neckend und sie blickte auf.

„ Ich weiß nicht, der Abend war so schön und wir... Ich weiß nicht..." Stotterte sie und ich hackte nach: „ ...und ihr...?"

„ Ja. Wenn wir allein auf Aufträgen sind, ist es meistens irgendwie so, dass wir beide rumstammeln und so." Cute...

„ Oh, wie süß."

Sie schlug mich spaßig in die Seite und ich quietschte.

„ Jetzt mal Ernst: Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Wenn ich in seiner Nähe bin, ist alles irgendwie anders." Seufzte sie und ich gab zu: „ Ich kenn das, aber wenn er nicht da ist, ist auch ein Teil von dir weg." Jane nickte wissend.

„ Sorry, Jane, ich muss wieder rein, aber ich würde vorschlagen, dass du einfach mit Felix redest."

„ Natürlich, ich rede später mal mit ihm." verabschiedete Jane sich und ich versucht aufzustehen, was sich mit dem Reifrock als echt schwierig erwies.

The Volturi don't give second chancesWhere stories live. Discover now