Tag 31

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Wir saßen am späten Nachmittag zusammen als das Telefon klingelte. "Das sind unsere Eltern, ist eh für dich.", sagt Steffen und gibt mir das Telefon. "Hallo?", frage ich als ich annehme. "Mia Marie Weinhold!", brüllt meine Mutter schon fast ins Telefon und ich hielt den Hörer ein Stück weg. Mein Bruder ging in die Küche um essen zumachen und Rune wollte auch gehen aber ich hielt ihn am Arm fest und so blieb er neben mir sitzen.

"Ja?", frage ich. "Rate mal was heute gekommen ist.", sagt sie wütend. "Weiß nicht..", sage ich. "Ein Brief für dich.. Von der Uni Kiel!", sagt sie. Ups..

"Ja und?", frage ich. "Mia!", sagt sie. "Ja was denn?", frage ich. "Hat Steffen dir den Floh ins Ohr gesetzt?", fragt sie immer noch total aufgebracht. "Nein! Steffen hat gar nichts damit zu tun! Hör auf immer ihm die Schuld an allem zu geben..", sage ich. "Er ist auch an allem Schuld.", sagt sie ganz trocken. "Ist er gar nicht..", sage ich und einzelne Tränen laufen meine Wange runter. "Du wirst da nicht hingehen!", sagt sie. "Ich bin volljährig, ich kann selbst entscheiden.", sage ich. "Mia!", sagt sie. "Ich will mit Papa reden.", sage ich. "Mia!", sagt sie und legt auf.

"Hey Mia.", sagt Rune und legt einen Arm um mich. Ich nehme das Telefon und wähle unsere Nummer. "Ja?", fragt meine Mutter. "Ich lege jetzt auch und wenn ich wieder anrufe geht Papa ans Telefon!", sage ich und lege auf. Ich warte kurz, dann wähle ich erneut die Nummer, Rune weicht mir nicht von der Seite.

"Weinhold", meldet sich nun zum Glück mein Vater. "Hey Paps.", sage ich. "Hey Mi'chen, was ist denn los?", fragt er. "Da ist heute ein Brief für mich gekommen, kannst du bitte schauen was da drin steht?", frage ich ihn. "Nein Mia, ich bringe ihn morgen zu Post und schicke ihn dir nach Kiel, okay?", fragt er. "Danke Papa, du bist der beste.", sage ich. "Ich weiß doch.. Wie geht's dir sonst so?", fragt er. "Mir geht's gut. Ich bin froh Steffen mal ein bisschen länger zu haben, er hat mir doch so gefehlt.", sage ich. "Das weiß ich doch.", sagt er. "Und Mia.", sagt er. "Ja?", frage ich. "Mach das was du für richtig hältst. Wenn du lieber dort auf die Uni gehen möchtest, dann ist das auch okay, das ist deine Entscheidung.", sagt er. "Danke Papa.", sage ich. "Egal wie du dich entscheidest, ich werde hinter dir und deiner Entscheidung stehen, lass dich nicht von Mutter beeinflussen.", sagt er. "Du bist der beste! Ich hab dich lieb.", sage ich. "Ich dich auch. Kannst du mir Steffen nochmal geben?", fragt er. "Ja aber sag es ihm bitte nicht, er weiß nichts davon.", sage ich. "Nein natürlich nicht.", sagt er und ich gehe zu Steffen in die Küche. "Steffen Paps für dich.", sage ich und reiche ihm das Telefon.

Danach gehe ich zu Rune zurück ins Wohnzimmer. "Alles gut?", fragt er. "Ja alles gut.", sage ich nickend. "Du möchtest es mir nicht erzählen oder?", fragt er. "Später okay.", sage ich und er nickt. Einzelne Tränen suchen sich wieder ihrem Weg, wie kann meine Mutter nur so über Steffen, meinen Bruder, ihren Sohn reden. "Hey Mia.", sagt Rune und zieht mich in seine Arme. Irgendwann kommt Steffen wieder ins Wohnzimmer. "Mia was ist passiert?", fragt er. "Mama..", sage ich. "Hat sie wieder .. ?", fragt er und ich nicke. "Mach dir nichts daraus, es ist okay..", sagt er. "Das ist meine Schuld.. Sie hat dir die Schuld für etwas gegeben wofür du gar nichts kannst.", sage ich. "Wofür denn?", fragt er. "Kannst du noch zwei Tage warten? Dann erzähle ich es dir.", sage ich. "Okay.", sagt er, streicht mir über meinen Kopf und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

My Brother, his Teammate & Me (Rune Dahmke | Steffen Weinhold)Where stories live. Discover now