Tag 282

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Montag, 05. März

"Mia du spinnst. Das kannst du nicht machen! Willst du wirklich alles hier aufgeben und zurück in dein Kinderzimmer bei Mama und Papa? Ist das wirklich das was du willst? Du kannst doch hier in Kiel bleiben.. Du hast hier mich und Franzi, Svenja, Christian und dein Studium.. Du kannst neue Leute kennenlernen.. Beim Sport, in der Uni oder von mir aus auch im Club. Willst du wirklich unsere Geschwister-WG aufgeben?"

Ja ich hatte Steffen eben gesagt, dass ich zurück nach Bayern ging.

"Steffen ich passe hier nicht rein.. Nirgendwo. Du hast Franzi und den Handball. Svenja hat ihren neuen Freund und ich.. Ich habe nichts.. Du kannst Franzi fragen ob sie bei dir einzieht.. ihr trennt euch eh nie wieder.. Ich habe mir das lange genug überlegt und meine Entscheidung getroffen, daran wird sich nichts mehr ändern. Ich gehöre in unser kleines Dorf und werde ab und zu mal einen Ausflug in die große, weite Welt zur Uni machen aber Kiel, das ist nichts für mich..", sage ich.

"Hat es mit Rune zu tun? Du kommst über ihn hinweg..", sagt Steffen.

"Nein es hat nichts mit Rune zu tun. Da gibt es nichts zum darüber hin weg kommen. Das mit Rune war eine schöne Zeit aber es hat einfach nicht gepasst. Ob ich hier in die Uni gehe und sonst nichts habe oder zuhause in die Uni gehe und wenigstens meine gewohnte Umgebung, Mama und Papa und sonst was habe ist doch egal. Ich komme dich gerne besuchen wenn du mal Zeit hast aber ich werde zurück gehen..", sage ich.

"Das ist ein Fehler..", sagt Steffen aber ich schüttle den Kopf.

"Du gibst auf Mia. Du kämpfst nicht weiter für deinen Traum.", sagt er.

"Weil es nicht länger mein Traum ist. Ich bin hier nicht zu Hause. Ich bin hier niemals angekommen. Ich hatte hier außer Svenja auch keine richtigen Freunde.. Ich habe hier nichts, was mich hält."

"Ich bin also nichts?", fragt Steffen.

"Nein! Du bist mein ein und alles! Du bist mein großer Bruder und bester Freund aber du hast jetzt Franzi.. Ich denke etwas Abstand tut uns beiden auch gut. Ich liebe dich.", sage ich und nehme ihn in den Arm.

"Ich will dich nicht gehen lassen Mi. Ich will nicht, dass das hier scheitert..", sagt er.

"Alles gut. Lass uns einfach die restlichen Tage zusammen nutzen. Ich werde dich schrecklich vermissen.", sage ich.

"Mia..", sagt Steffen.

"Ich bin ich Bayern davon gelaufen. Ich bin nach Kiel geflüchtet und nicht andersherum und nun möchte ich zurück und mich stellen. Ich möchte kämpfen und damit zurechtkommen.", sage ich.

"Du bist hier so aufgeblüht und erwachsen geworden. Du kannst nicht gehen Mia..", sagt er.

"Steffen bitte.. Lass uns nicht streiten und die restliche Zeit nutzen..", sage ich.

"Nein.", sagt Steffen und geht aus der Wohnung, wahrscheinlich zu Franzi.

Ich treffe mich am Abend mit Svenja und ihrem neuen Freund. Ob ich es ihr auch heute sagen sollte? Dann hatte ich es wenigstens hinter mir.

"Hallo.. Erde an Mia.. Ist alles okay?", fragt Svenja als wir auf ihrem Sofa sitzen.

"Ich werde zurück nach Bayern gehen..", sage ich und sie bricht nur in schallendes Gelächter aus.

"Das war kein Scherz, oder?", fragt sie plötzlich und ich schüttle den Kopf.

"Aber.. Aber wieso? Hallo du kannst mich doch nicht alleine lassen.. Mit wem soll ich denn in die Vorlesungen und sonst wohin gehen? Was ist mit deinem Bruder? Franzi? Christian? Und Rune?", fängt sie an.

"Was wollt ihr denn immer alle mit Rune? Außer mein Bruder wisst ihr doch alle wie sehr er mich verascht hat also wieso soll ich wegen ihm hier bleiben? Alleine das vorgestern auf der Party war wieder zu viel. Ich hasse ihn!", sage ich.

"Was war auf der Party?", fragt sie.

"Er hat mich gefragt ob er mir nie etwas bedeutet hätte und bla bla..", sage ich.

"Trotzdem kannst du nicht gehen..", sagt sie.

"Ist schon beschlossene Sache..", sage ich und lehne mich zurück.

"Lasst uns am besten einen Film schauen, oder?", fragt Svenja's Freund um die Stimmung ein bisschen aufzuheitern.

"Das ist eine gute Idee.", sage ich und Svenja nickt nur.

So wird der Abend doch noch ganz entspannt und es ist doch schon relativ spät als ich nach Hause gehe.

My Brother, his Teammate & Me (Rune Dahmke | Steffen Weinhold)Место, где живут истории. Откройте их для себя