Prolog

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Schon wieder dieser Raum. Immer wieder dieser verdammte Raum. Jeden Tag wurde ich hierher geschafft. Zumindest dachte ich, dass es täglich war. Leider wusste ich das nicht. Ich wusste nicht wie spät es war, welchen Tag wir hatten, wie lange ich schon hier war.. Der Mann, der mich heute hierher brachte, verschwand wieder und schloss die Tür zu. Als könnte ich hier irgendwo hin abhauen. Ich brauchte den Raum schon nicht mehr mustern, denn ich kannte jedes verdammte Staubkorn hier. In der Mitte stand ein Tisch mit zwei Stühlen. An den grauen Wänden flackerten ständig die Lichter. Schnaubend setzte ich mich auf einen der Stühle und wartete. Wie lange musste ich wohl heute auf ihn warten. Zu meinem Bedauern gar nicht so lange. Die Tür wurde aufgeschlossen und er kam mit seinem schwachsinnigen Lächeln herein. Wie ich ihn hasste, diesen Janson. Grimmig sah ich ihn an, weil ich wusste was jetzt wieder kommen würde. Er setzte sich gegenüber von mir an den Tisch und musterte mich wohl. „Hallo Chloe." sagte er gespielt freundlich. Ich reagierte nicht. „Na na, nicht so unfreundlich junge Dame." provozierte Janson mich. „Was wollen Sie von mir?" fragte ich provokant zurück. „Oh Chloe, dass weißt du doch ganz genau." sagte Janson. Ich sah ihn nicht an. „Erzähl mir von ihnen. Erzähl mir von ihren Schwächen und ihren Stärken." Ich schüttelte den Kopf. Niemals würde ich meine Freunde verraten.. nicht noch einmal. Janson seufzte und meinte: „Schade, ich dachte so langsam würdest du verstehen." Er stand auf und drehte mir den Rücken zu. Das war nicht gut.. „Früher oder später wirst du reden." murrte er. „Ich denke nicht." gab ich nur grinsend zurück. Da fuhr Janson herum und schlug auf den Tisch. Ich schreckte zurück. Gleich gleich gleich.. „Du könntest dir den ganzen Ärger ersparen, wenn du einfach alle sagen würdest, was wir wissen wollen." knurrte er. „Ach? Wir? Für wen müssen sie denn die Drecksarbeit machen?" fragte ich zickig und das wars. Janson holte aus und schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht, sodass es mich vom Stuhl riss. Ich knallte auf den Boden und mein Kopf brannte, genau wie meine Wange. Janson kam um den Tisch herum auf mich zu. Er packte mich am Kragen meines Pullovers und zerrte mich wieder hoch. „Sag es endlich! Sie werden bald hier sein und dann sind sie dran!" schrie er mich an. Ich wurde bleich. „Da wirst du ja plötzlich ganz still." sagte er grinsend. „Auch Newt wird hier sein und dann wird es ihm sehr schlecht ergehen, weil du nicht mit der Sprache herausrückst." Ich schluckte. Nein, nicht Newt.. Bei den Gedanken an ihn stiegen Tränen in mir auf. Ich vermisste ihn so schrecklich.. und Thomas auch. „Nun..?" hackte er nach, doch ich konnte nicht sprechen. „Wie du willst." murrte Janson und schlug mich erneut. Wieder landete ich auf dem Boden. Ich spürte etwas warmes meine Lippe hinunterlaufen. Ich tastete vorsichtig mit meinem Finger an der Stelle entlang und sah dann das Blut an meinem Finger. So wie immer. „Ich hasse Sie." murmelte ich. Janson lachte. „Und wie ich dich und den Rest hasse." sagte er und ging hinaus. Er knallte hinter sich die Tür zu und ließ mich zurück. Wie lange musste ich das noch aushalten.. Wie lange würde ich das noch aushalten.. Bitte Newt, rette mich..

The Lies Of Our LivesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt