Chapter 2

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*P.O.V. Chloe*

Isoliert von allem saß ich in meiner 'Zelle', wie ich es so schön nannte. Ich musste mich mit einem Bett und einen Spiegel an der Wand zufrieden geben. Ich saß auf dem Boden, die Knie eng an meinen Körper gepresst. Mir tat alles weh. Ich mied den Blick in den Spiegel, da ich mittlerweile wie ein halber Zombie aussah, dank Janson. Blaue Flecken und einige Platzwunden zierten meinen Körper. Janson hatte sogar dafür gesorgt, dass ich kaum noch etwas zu Essen bekam, weshalb man mich mittlerweile schon an Infusionen hängen musste, damit ich nicht umkippte. Ich fragte mich, wie lange ich wohl noch klaren Verstandes sein werde, bevor mich das alles hier zum kompletten Psychopaten machen würde. Plötzlich knurrte mein Magen. Ich legte meine Hand darauf, als würde er dann aufhören zu knurren. Ich grinste kurz. Leider hielt die Freude nicht lange an. Jemand schloss die Tür auf und die Ärztin trat ein. „Komm Chloe." sagte sie nur. Es war wieder Zeit für die Infusionen und Untersuchungen. Mühsam quälte ich mich hoch. Mir tat alles weh. Die Ärztin sah mich mit einem Blick an, den ich nie deuten konnte. War es Mitleid und Besorgnis? Ich wusste es nicht. Ich lief einen halben Meter hinter der Ärztin und folgte ihr durch die Gänge. Gleich würden wir an der Kantine vorbeikommen, die stets voll war mit Personen in meinem Alter. Jedoch sahen die glücklicher aus als ich. Ich fragte mich, warum man die besser behandelte als mich. Noch um die Ecke und dann konnte ich sie sehen. Die Glasscheibe, die mir die Sicht auf die Kantine verschaffte war nicht sehr lang, höchstens 3 Meter. Deshalb konnte ich mir das Ganze nie genauer ansehen. Ich sah flüchtig einige der Mädchen und Jungen an, kannte aber keinen von ihnen. Jedes mal hoffte ich, ein bekanntes Gesicht auszumachen, aber vergebens..

*P.O.V. Newt*

Nach den Untersuchungen durften wir etwas essen gehen. Man führte uns in die Kantine, in der überraschenderweise sehr viele andere Jungendliche waren. Mit offenen Mündern standen wir da. „Was die wohl alle hier zu suchen haben?" fragte Minho leise. „Keine Ahnung, aber lasst uns dort an den Tisch zu dem Mädchen und dem Jungen setzen." meinte Winston. „Haben ja keine andere Wahl." schnaubte ich, als ich sah, dass alle anderen Plätze belegt waren. Also machten wir fünf uns zu dem Tisch hinüber. „Hey, ehm, dürfen wir uns setzen?" fragte Thomas freundlich, aber vorsichtig. Der Junge nickte nur schüchtern, doch das Mädchen meinte: „Ja klar. Ihr seid neu oder?" „Vorhin angekommen." sagte Frypan lächelnd. Ich musterte sie lange. Sie erinnerte mich so stark an Chloe.. diese hellbraunen Augen und die langen braunen Haare, aber Chloe ihre waren dunkler, viel dunkler. Ihre Gesichtszüge waren etwas sanfter als die von Chloe. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich. Es machte mich traurig dieses Mädchen zu sehen, was Chloe so ähnlich sah. „Ich bin Sienna." stellte sie sich freundlich vor. Auch die anderen sagten der Reihe nach ihren Namen. Ich war der letzte, den sie mit großen Augen ansah. „Newt." sagte ich knapp und sah dann wieder weg. „Ist der immer so abweisend?" hörte ich Sienna fragen. „Eigentlich nicht. Liegt an den Umständen." antwortete Thomas für mich. Sie beließ es zum Glück dabei. Die anderen sahen den Jungen fragend an. Sienna bemerkte es und meinte: „Achja, das ist Aris. Er war der einzige Junge bei uns im Labyrinth." „Echt? Bei uns gab es nur ein Mädchen zwischen all den Jungen." rief Frypan erstaunt. „Das ist ja komisch." piepste Sienna, „Und wo ist sie?" hackte sie nach. Böse sah ich sie an. Thomas starrte auf den Tisch. „Nun.. sie wurde geholt.." murmelte Thomas schließlich leise. „Von wem?" fragte Sienna und ihr Lächeln schwand. „Wicked." knurrte ich. Nun sah sie mich wieder an. Lange sah sie mich an. „Du mochtest sie, stimmts? Ihr alle mochtet sie, nicht wahr?" flüsterte sie. Die anderen nickten. „Sie ist meine Schwester.." murmelte Thomas. Sienna sah ihn mitfühlend an. „Ihr werdet sie wiedersehen." versuchte sie uns zu ermutigen. Peinliche Stille. Ich sah umher, um irgendwas zu tun, bis ich im Augenwinkel etwas wahrnahm. Ich sah hinüber zu dem Gang, außerhalb der Kantine. Man konnte ein kleines Stück davon durch eine Glasscheibe sehen. Ein Ärztin lief vorbei, drei Wachleute und...ein Mädchen. Ein kleineres Mädchen, mit dunkelbraunen langen Haaren. „Chloe..?" murmelte ich. Der Mund klappte mir auf und wie in Trance stand ich auf. „Newt, was ist los?" rief Thomas, doch ich beachtete ihn nicht. So schnell es ging wollte ich hinüber rennen, riss dabei einen Tisch leicht um und bekam lautes Gemotze zu hören. Doch das interessierte mich gerade wenig. „Chloe..." murmelte ich wieder. Das Mädchen war schon vorbei, also rannte ich zur Tür. Die beiden Wachmänner hielten mich allerdings zurück. „Na na, wo willst du denn hin?" fragte man mich. „Ich muss da raus. Dieses Mädchen, ich glaube ich kenne sie. Ich muss zu ihr!" „Du kannst nicht einfach hier allein rausgehen. Geh zurück auf deinen Platz." wies man mich an. Ich atmete schwer und würde am liebsten auf den Mistkerl losgehen. Die anderen Jungs waren bereits zu mir gekommen und versuchten mich zu beruhigen. „Newt, komm, das bringt doch nichts." sagte Minho. „Ja, wir haben eben zu lange darüber nachgedacht, du hast dir bestimmt nur eingebildet, dass das Chloe war." nuschelte Thomas nervös. Ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen und sah die beiden Männer grimmig an. Schließlich ging ich zurück zum Tisch. Sollte ich mir das eben echt nur eingebildet haben? Ich hoffte nicht..


The Lies Of Our LivesHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin