25. Jealous

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♪ Sign of the Times – Harry Styles


Liam


Als ich an diesem Abend von der Arbeit nach Hause kam, bemerkte ich einen intensiven Geruch, der meiner empfindlichen Nase entgegenströmte und der bereits im Flur zu vernehmen war. Kaum betrat ich das Wohnzimmer, erschloss sich mir, woher dieser stammte. Auf dem Sideboard, welches sich an der rechten Wand befand, stand die große gläserne Vase, die Sophia einst von ihrer Großmutter geschenkt bekommen hatte und in welcher nun ein überdimensionaler Blumenstrauß seinen Platz gefunden hatte.

Rote Gladiolen, ihre Lieblingsblumen.

Für einen Moment hielt ich inne, denn es war lange her, dass ich ihr Blumen geschenkt hatte, genauer gesagt, zu ihrem Geburtstag, im vergangenen Februar. Nachdenklich betrachtete ich die Gladiolen, die wirklich wunderschön aussahen. Sie waren bestimmt teuer gewesen und die Frage, die sich mir aufdrängte, woher die edlen Pflanzen stammten, durchstreifte meine Gedanken, während ich mich auf die Suche nach meiner Frau begab.

„Sophia?"

In der Küche herrschte jedenfalls gähnende Leere, doch als ich meine Schritte in das obere Stockwerk lenkte, vernahm ich ihre Stimme. Es klang, als würde sie telefonieren, denn mit Lennard oder Linus sprach sie auf keinen Fall.

„Ja, ich freue mich auch. Also bis morgen." Das waren die letzten Worte, die ich hörte, als ich das Schlafzimmer betrat, wo Sophia auf dem Bett saß und lächelnd auf ihr Handy schaute.

„Hallo, Liam", begrüßte sie mich sogleich.

„Hallo, Soph. Na, mit wem hast du gesprochen?"

„Willst du mich jetzt kontrollieren oder was?" Pampig erklang ihre Antwort, worauf ich sie nur erstaunt anstarrte.

„Ähm, nein, ich habe dich lediglich gefragt, mit wem du gesprochen hast. Das sollte keine Kontrolle sein", erwiderte ich.

Äußerlich blieb ich vollkommen gelassen, doch innerlich tobte sich gerade ein Vulkan in mir aus. Was sollte diese blöde Bemerkung? Ich hatte meine Frau noch nie kontrolliert, denn in unserer Beziehung war Vertrauen seit jeher sehr wichtig gewesen. Das sollte auch weiterhin so bleiben, zumindest war das meine Ansicht.

Nachdenklich musterte ich Sophia, die ein dunkelblaues, enganliegendes Kleid trug, welches ihre noch immer gute Figur zur Geltung brachte. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie sie sich die Pumps von den Füßen streifte. Der zarte Geruch ihres Parfums, den ich so liebte, lag in der Luft und ihre langen, braunen Haare fielen in perfekten Wellen über ihre Schultern. Scheinbar hatte sie den Nachmittag genutzt, um einen Termin bei ihrem Friseur wahrzunehmen.

Während ich meinen Anzug auszog, schielte ich immer wieder auf ihr Haar, welches mit karamellfarbenen Strähnen durchzogen war. Mein Gedanke mit dem Friseur entsprach also durchaus einem Treffer ins Schwarze.

Bevor ich das Hemd aufgeknöpft hatte, verschwand Sophia aus unserem Schlafzimmer. Sie schien es ziemlich eilig zu haben, mir den Rücken zuzukehren, was ein leichtes Magengrummeln bei mir auslöste. Welche Laus war ihr denn über die Leber gelaufen?

Kopfschüttelnd schmiss ich mich in meine bequemen Klamotten und schaute kurz bei den Jungs im Zimmer vorbei. Zuerst bei Linus, der sich einen Film anschaute.

„Hey, Dad." Freudig grinste er mich an. „Super, dass du zuhause bist."

Und schon glotzte er wieder auf den Bildschirm.

In Anbetracht der Tatsache, dass es schon auf halb neun Uhr zuging, machte ich kein großes Trara sondern wies ihn daraufhin, dass er in spätestens einer halben Stunde zu Bett gehen sollte. Anschließend klopfte ich bei Lennard an die Tür, der mit einem mürrischen „Wer ist da?" antwortete.

Blood Shed (AFTER BLACK)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant