2. Abschiedsbrief

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Remus John Lupin PoV:

Ich hatte es zwar schon lange angekündigt und mich darauf vorbereitet, aber glauben konnte ich es immer noch nicht. Das war mein letztes Jahr in Hogwarts. Genauer gesagt, mein letzter Tag. Ich würde nach den Sommerferien nicht wieder mit Tatze, Krone und Wurmschwanz hierher zurückkehren, denn es war einfach zu gefährlich. Früher oder später würden alle von meinem "kleinen, pelzigen Problem" (wie es Jamie gerne nannte) wissen und so weit würde ich es nicht kommen lassen. Ich stand am Fenster meiner Zimmer und ließ den Blick zum letzten Mal über die Ländereien schweifen, während mein Koffer vollständig gepackt auf meinem Bett lag. Ich zuckte zusammen, als plötzlich eine kleine, graue Eule ans Fenster klopfte, als würde sie um Einlass bitten. An ihrem Fuß hang ein Brief auf dem mein Name stand. Remus John Lupin. Ich wollte ihn gerade öffnen, als es an der Tür klopfte. "Hallo Remus, mein Schatz", sagte meine Mutter. Ihr Lächeln war traurig und liebevoll zugleich, denn sie wusste, wie schwer mir dieser Abschied viel. Meine Eltern waren zuerst dagegen gewesen, sie wollten, dass ich meinen Abschluss machte, doch irgendwann sahen sie ein, dass es so für alle Beteiligten am besten war. Ich hatte mich schon von meinen Freunden verabschiedet und versprochen, ihnen sooft wie möglich zu schreiben. Ich nahm meinen Koffer und folgte meiner Mutter zu McGonagalls Büro, von wo aus wir nachhause flohen wollten. "Machen Sie's gut, Mister Lupin. Die Tore von Hogwarts werden immer für Sie offen stehen. Auf Wiedersehen", sagte meine, jetzt ehemalige, Hauslehrerin mit ernstem Blick. "Auf Wiedersehen, Professor." Dann warf ich das Flohpulver und verschwand. Zu Hause angekommen, ging ich sofort auf mein Zimmer, schmiss mich aufs Bett und öffnete den Umschlag. Darin befand sind ein Pergament, das komplett mit feinen Buchstaben bedeckt war. Ich erkannte diese Handschrift sofort, es war Marys. Ich hätte es wissen müssen, sie hat bei unserem Abschied so traurig ausgesehen. Ich hatte sie ganz fest umarmt und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Nun atmete ich einmal tief durch und begann zu lesen

Lieber Remus!
Ich schreibe dir diesen Brief, weil ich will, dass du einige Dinge weißt. Ich hoffe, dass es dir gut gehen wird, ohne Hogwarts und deine Freunde. Ich werde dich vermissen, sehr sogar. Doch es ist in Ordnung, dass du gehtst, denke ich. Vielleicht hast du recht und du musst ein neues Leben beginnen. Ich bitte dich, Remus Lupin, mach etwas daraus! Du kannst sein, wer du willst, wenn du dich nur genug anstrengst. Werde glücklich! Deine Abwesenheit wird wehtun, du wirst überall fehlen, doch Schmerz vergeht. Es wird immer weniger wehtun, doch vergessen werde ich dich niemals. Ich werde mit einem Lächeln auf den Lippen an dich zurückdenken, als den ersten Jungen, den ich geliebt habe. Erwarte nicht, dass du auch der letzte sein wirst. Wenn du es für richtig hältst, kannst du mir gerne schreiben, ich würde mich über eine Antwort freuen, aber ich bin dir auch nicht böse, wenn du es nicht tutst. Die Entscheidung liegt bei dir. Habe bitte nicht das Gefühl, mir irgentetwas schuldig zu sein. An deiner Seite bin ich älter geworden, reifer. Du hast mich zu einem anderen, besseren Menschen gemacht und mich von grundauf verändert. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen. Hoffentlich macht soetwas auch eines Tages jemand mit dir.
Lass dich selbst nicht hängen und bleibe, wie du bist. Du bist wunderbar.
Ich liebe dich.
Mary

Rumtreiber Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt