"Love on first sight" / Kapitel 5

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Ein paar Tage später gab es eine Situation, die mich völlig aus der Bahn warf.

Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Schliessfach, an den Klos vorbei und die Stufen runter, als ich ihn sah. Er kam gerade von der Turnhalle und stand unten an der Treppe. Kilian folgte ihm. Mael’s Blick wanderte die Treppe hoch und traf meinen. Ja, es war eine ganz normale Situation, und wenn es jemand anderes gewesen wäre, wäre es mir auch einfach egal gewesen, aber es war nun mal Mael, der jetzt einfach da unten stand, und mich anstarrte. Und ich starrte zurück.

Mein Magen zog sich erst zusammen, dann schien er sich herumzudrehen, aber irgendwie fühlte es sich total gut an.

Wie hypnotisiert setzte ich ganz langsam einen Fuss vor den anderen, meine Augen immer noch an seinen klebend, und kam so die Treppe herunter. Zehn Stufen waren es etwa, und als ich endlich unten ankam, musste ich mich dazu zwingen, meinen Blick abzuwenden, sonst wäre ich wahrscheinlich gestolpert und auf die Fresse gefallen.

Wie gerädert lief ich den Gang entlang, passierte Mike (auch einer von Mael’s „krassen Homies“) und gelangte endlich zu meinem Schliessfach. Eine Ewigkeit verging, bis ich endlich meinen Schlüssel aus der Tasche gefischt hatte, und mit zittrigen Fingern im Schloss platzierte. Ich stand einfach nur da, bestimmt ein paar Minuten lang, und starrte den Inhalt meines Spinds an (ein paar Bücher, mein Stundenplan, Schokolade – nichts Spannendes). Okay, was zur Hölle war gerade passiert. Seine Augen. Er hat dich angeschaut. Und hey – du bist nicht mal gestolpert! Was für ein Fortschritt.

Wenn ich es mir recht überlegte – eigentlich war es das erste Mal gewesen, dass wir uns direkt in die Augen geschaut hatten. Ich war immer diejenige gewesen, die ihn beobachtet hatte, klar, aber er hatte mich nie richtig wahrgenommen.

Ich versuchte mich zusammen zu reissen, packte meine Bücher ein und bewegte mich ganz langsam und gedankenverloren in Richtung Französischstunde.

Wie zu erwarten gewesen war, konnte ich mich natürlich keinen Meter konzentrieren.

Meine Gedanken kreisten nur um ihn, und das besserte sich auch in den nächsten Tagen nicht.

Sorry Leute, ich weiss das Kapitel ist mega kurz, bin aber schon am nächsten dran! :S

Sein Ego und ichWhere stories live. Discover now