Sag ich auch immer / Kapitel 13

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Hey Leute, erst mal vielen vielen Dank an alle die meine Geschichte lesen, dafür voten und mich fannen! Danke! :D 

Sorry, dass ihr mal wieder solange warten musstet..ich hoffe es gefällt euch trotzdem (:

Naja, irgendwann hielten wir es nicht mehr aus. Louisa und Piper (meine ABF) waren sich inzwischen fast sicher, dass er was von mir wollte. Aber wir hatten keine handfesten Beweise.

Ja, und irgendwie kamen sie dann auf die Schnapsidee, ihn einfach direkt darauf anzusprechen.

„Das wird bestimmt klappen. Wir fragen ihn einfach, auf wen er steht,“ meinte Piper, als wäre es das Einfachste der Welt.

Ich war nicht ganz so begeistert. Auffälliger kann man es ja kaum anstellen. Tolle Idee.

„Wer ist ‚wir’ ?“ fragte ich misstrauisch.

„Na Louisa oder ich. Wir haben beide seine msn-Adresse. Wäre ja nicht das erste Mal, dass wir mit ihm chatten.“ Piper zuckte mit den Schultern.

„Puuh... Ich weiss nicht. Dann merkt er doch dass ich immer noch nicht über ihn hinweg bin.“ Ich verzog das Gesicht.

Andererseits..dann weißt du endlich, woran du bist. Solange fragst du dich schon, was in seinem Kopf vorgeht! Vielleicht gibt er es ja auch zu...

„Willst du jetzt wissen, was er von dir hält, oder nicht?!“ Louisa schien ganz auf Pipers Seite zu sein.

„Ja eigentlich schon..“ gab ich zu.

„Na also! Komm schon. Sonst wirst du es nie erfahren!“ versuchte Louisa mich zu überreden.

„Na gut.. aber macht es nicht so auffällig..“

Naja, was soll ich sagen. Abends sass ich vor meinem Laptop und starrte gebannt auf den Bildschirm.

____

Louisa:

ich frag ihn, ob er auf jemanden steht

wird schon schief gehen :-)

____

____

Ich:

okay, aber schreib sofort, wenn er geantwortet hat!!

____

____

Louisa:

logisch!

____

Ich atmete tief Luft ein und liess mich nach hinten auf mein Kopfkissen fallen. Mit einem Stossseufzer liess ich die Luft wieder aus mir raus und schloss die Augen. Dieser Moment entschied vielleicht gerade ziemlich viel. Stöhnend richtete ich mich wieder auf und warf einen Blick auf die geöffneten Chatfenster, um zu sehen, ob Louisa schon geantwortet hatte. Als ich sah, dass der ganze Bildschirm stehen geblieben war und sich das Laufwerk komplett aufhängte, fing ich an mein Zimmer nach meinem Handy abzusuchen. Ich fischte es aus meiner schwarzen Handtasche hervor und tippte hektisch den PIN-Code ein.

Sobald sich das „SMS Verfassen“ Fenster geöffnet hatte, schrieb ich schnell eine Nachricht an Louisa, was Mael denn jetzt geantwortet hätte.

„Hey..

also er hat gesagt er steht auf niemanden ... aber er findet dich hübsch

sei nich zu traurig ok?“

Als Louisas Antwort vor mir auf dem Bildschirm aufblinkte, fühlte ich erst mal gar nichts. Ihr müsst wissen, ich hab eine ziemlich lange Leitung. Wenn was Trauriges passiert, jemand stirbt oder auch bei guten Geschehnissen, brauch ich immer erst meine Zeit bis ich es realisiert habe. Dieses Mal ging es so ungefähr zehn Minuten, bis ich überhaupt richtig begriffen hatte, was gerade passiert war. Ich war  unentschlossen, was ich davon halten sollte. Ich meine – okay, er fand mich hübsch, das war doch schon mal positiv, oder? Und mal ganz ehrlich, wenn Finn mich fragen würde, ob ich auf jemanden stünde, würde ich wahrscheinlich auch behaupten, auf niemanden zu stehen... Egal wie nett er war..

Am nächsten Tag besprachen wir die Sache noch mal ausführlicher. Es war mal wieder Louisa, die mir die schlechten Nachrichten überbrachte.

„Also wie ich dir gestern ja geschrieben hab, er findet dich hübsch, aber steht auf niemanden,“ sie sah mich prüfend an, um zu sehen, ob ich gleich in  Tränen ausbrechen würde oder mich doch zusammenreissen konnte.

Ich fühlte mich ganz okay. Hey – er fand mich hübsch! Und was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Louisa fuhr fort. „...er hat gesagt du seist ihm zu klein, keine Ahnung wie er das gemeint hat, und du seist irgendwie nix Besonderes...“

„UND DAS ERZÄHLST DU MIR ERST JETZT?!“ Ich starrte sie an, doch sie wich meinem Blick aus. Wieder mal so ein Schönen-Dank-auch-Moment.

„Ich.. ich dachte, es wäre besser, wenn wir es dir persönlich erzählen...“ stammelte Louisa und sah mich zerknirscht an.

„Ist schon gut... ist ja jetzt sowieso schon zu spät,“ ich legte meine Stirn an ihre Schulter und atmete tief ein. Ihr Duft beruhigte mich irgendwie, selbst jetzt, als mir zum Heulen zumute war. Doch dann überbekam mich ein Schwall von Ärger.

„Was fällt ihm eigentlich ein, er starrt mich an, findet ich bin hübsch und dann motzt er rum von wegen ich sei zu klein und nix Besonderes?!“ Ich konnte nicht ganz sagen, ob der Kloss, der in meiner Kehle sass, von der Wut oder von der Enttäuschung kam. „Was soll das überhaupt heissen ‚ich bin zu klein’ ? Der kann mich mal, und woher will er überhaupt wissen, dass ich nix Besonderes bin?! Er kennt mich nicht!“ Was hab ich diesem Arschloch eigentlich getan? Ja, ich bin ihm früher auf die Nerven gegangen, aber hab ich das echt verdient?! Und dieser Vollpfosten hat mir auch noch Hoffnungen gemacht! I’m gonna go die in a hole now!

- Hör auf mit dem Selbstmitleid.

„Ich hab keine Ahnung, was er meint. Süsse, er hat dich einfach nicht verdient. Schlag ihn dir aus dem Kopf, er macht dich nur traurig,“ sagte Louisa und strich mir eine Haarsträne aus dem Gesicht.

„Zu klein? Meint er jetzt meine Körpergrösse oder meine körperliche Entwicklung oder mein Alter?“

„Ich hab keine Ahnung. Lass dich einfach nicht davon runterziehen,“ Louisa umarmte mich.

Ich murmelte ein halbherziges „Mhm“ und wandte mich um, um mich in Richtung grauer Betonklotz zu begeben.

Warum ich? Und warum genau er?

Sein Ego und ichWhere stories live. Discover now