12 - keine ganz normale Schülerin

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------ Mittagspause ------

Dank Lilly, hatte ich nun eine Leggins an, und einen viel zu großen Sportpulli.

Sie hatte mir ihr Handtuch großzügig überlassen und so hatte wir die Stunde geschwänzt und uns unterhalten.

Lilly war mir echt ans Herz gewachsen, denn ich verstand mich mit ihr blendend.

Sie ging in meine Parallelklasse und hatte viel mit mir gemeinsam, nur hatte ich ihr nichts von meinem 2ten Ich erzählt.

Ich konnte das nicht so schnell jemandem anvertrauen.

Und so saß ich diesemal mit ihr auf einer Bank und unterhielt mich über das Verschiedenste.

Manchmal über ihren Bruder und seiner Gang, manchmal über uns und unsere Leben.

Als wir gerade lachten über eine Geschichte, wie ihr Bruder früher einmal wegen einer Schnecke weinend zu ihr gerannt war, hörten wir hinter uns ein wütendes Schnauben.

Die 'Coolen'.

Elegant sprang ich von der Bank, genauso wie Lilly und richtete mich gerade auf.

Ich wollte ihnen nicht zeigen, wie sehr sie mir heute weh getan hatten, mit ihrem Spaß.

"Lilly" meinte Shawn missbilligend.

"Shawn" antwortete meine neue Freundin daraufhin, mindestens genauso abwertend.

"Was hast du mit dem Streber zu tun, Schwester?" Er schaute einmal vernichtend zu mir herüber.

"Der Streber hat einen Name. Sie heißt Johanna. Und was ich mit meiner neuen Freundin mache? Ich rede über Gott und die Welt und über mache Jungs und Mädchen, die leider von unserem Schöpfer zu wenig Gehirnzellen abbekommen haben." Bei ihren Worten musste ich anfangen zu lachen, denn wir alle wussten, wen sie dabei gemeint hatte.

"Was lachst du so doof" Luke sah mich böse an, bevor sein Freund wieder weiter sprach.

"Das du jetzt auf so ein Niveau heruntergelassen hast ist erbärmlich. Hast du vergessen, was ich Mum und Dad so alles erzählen kann, über deine nächtlichen Ausflüge? Oder ist dir das egal? Du bist einfach nur peinlich, dich als meine Schwester SIE als Freundin zu ha..." Noch bevor der Bruder meiner neuen Freundin seinen Satz beenden konnte, war ich schon auf ihn zu gelaufe, und hatte ihm meine flache Hand auf die Wange geknallt, sodass es laut klatschte und sein Kopf zur Seite flog.

Gleichzeitig nahm ich all meine Kraft zusammen, und boxte ihm mit meiner Hand in den Magen, genau auf die Stelle, die ich bei dem letzten Kampf gegen ihn, als Secret getroffen hatte.

Ich wusste nicht was in mich gefahren war, doch bevor ich flüchtete, rief ich ihnen noch etwas zu.

"Niemand, wirklich niemand, wir so über meine Freundin reden."

Und dann, drehte ich schon auf dem Absatz um und rannte weg, die geschockten Blicke, der anderen im Rücken.

Ich rannte und rannte, weg von dem ganzen Geschehen und hörte erst auf, als ich den Stadtpark sah.

Dort lies ich mich völlig verzweifelt auf das feuchte Gras fallen.

"Jonna?" Die keuchende Stimme meiner neuen Freundin riss mich aus den Gedanken.

Ich sah nicht zu ihr auf, doch sie schien es nicht zu stören, denn gleich darauf, spürte ich einem Arm um meine Schultern und einen Körper, der mich tröstend umarmte.

"Jonna? Du bist nicht eine normale gute Schülerin oder? Du bist mehr als das!"

Mein Leben als StreberWhere stories live. Discover now