Eine Weihnachtsgeschichte

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Eine Weihnachtsgeschichte



Die Leichtigkeit der Weihnachtszeit lag in der kalten Winterluft und rieselte wie, die Schneeflocken auf uns nieder. Wir fünf liefen durch die geschmückten Straßen und Geschäfte, um auch noch die letzten Besorgungen für die Weihnachtstage zu erledigen. Ganz Rosewood war in friedvolle Feiertagsstimmung gehüllt. Die Schaufenster der Geschäfte und die Häuser und Straßen waren mit prachtvollen Lichtern geschmückt. Ich atmete genüsslich die eiskalte Brise ein. Ein leichtes Lächeln umschmeichelte meine Lippen. Ich liebte Weihnachten. Es war schon immer meine liebste Zeit gewesen, doch dieses Jahr war nichts wie immer, stattdessen wurde der fröhliche Schein durch Monas Tod und das grausige Blutbad getrübt. ,,Und was schenkst du Toby" fragte Aria ausgeglichen, als wir über den verschneiten Gehweg liefen. ,,Ich verzichte dieses Jahr auf Weihnachten" antwortete Spencer mit einem bittersüßen Geschmack im Mund. ,,Ich stehe schließlich unter Mordverdacht und bin nur auf Kaution raus." ,,Und er findet das wirklich, okay" entgegnete Emily. ,,Na, ja. Es ist für ihn in Ordnung, dass wir uns nichts schenken, solange wir uns mit kleinen Gesten überraschen." Hanna schaute verwirrt auf. ,,Richtige Zwerge?" ,,Was meinst du damit" hakte ich ebenso verwirrt nach. ,,Ihr kriegt kleine Gäste, dass hast du doch gesagt" erwiderte sie verständnislos an Spence gewandt. Wir kicherten leicht, während wir vor einem bunt beleuchteten Schaufenster hielten. ,,Diese Schaufenster habe ich immer geliebt" erklärte Em schwärmerisch, dabei glitzerten ihre Auge leicht, wie die eines Kindes. ,,Wollen wir uns was wünschen" fragte ich die Anderen, als ich auf einen kleinen Korb mit Schneeflocken zu ging. Die Schneeflocken waren eine Art Wunschzettel. ,,Ja" meinte Aria begeistert. ,,Wir wünschen uns was für Spencer." ,,Der Weihnachtsmann bringt mir doch keine - Du kommst aus dem Gefängnis frei - Karte" sagte diese betrübt, als ich an jede von uns eine Schneeflocke verteilte. ,,Han" fragte Emily munter. ,,Willst du eine Schneeflocke?" Abwesend sah Hanna vom Schaufenster auf. Ihre Augen strahlten pure Traurigkeit aus. ,,Das letzte Mal war ich mit Mona hier" erklärte sie mit schwacher Stimme. ,,Wünsche werden nicht wahr, Emily" fuhr sie verbittert fort. ,,Wenn es so wäre, wäre jetzt keiner Tod."

Die Leichtigkeit verschwand schlagartig aus meinem Gemüt und ich spürte stattdessen den Knoten in meinem Magen. Das Gefühl von Schuld. ,,Ich habe halt immer noch Hoffnung" erwiderte Em matt. ,,Hoffnung ist ein schmutziges Wort" sagte ich aufgewühlt, ehe ich meine Schneeflocke in den Korb zurücklegte. ,,Wir leben in -As Welt" setzte Emily an. ,,Die haben Monas Leiche immer noch nicht gefunden." ,,Ja, weil -A ihre Leichen am liebsten selbst vergräbt" entgegnete Spencer hasserfüllt. ,,Ja und dann einen Eisball wirft." Aria war sich der Doppeldeutigkeit ihres Satzes vollends im Klaren. ,,Ich wette, Alison schmeißt die Party nur um uns zu zeigen, ich habe eure Leben ruiniert und nun bin ich die Schönste." ,,Sie hat nur mein Leben ruiniert" unterbrach Spencer Aria. ,,Eine ruinieren, heißt alle ruinieren" warf ich entschieden ein, während wir unseren Weg fortsetzten. ,,Tja, lieber tanze ich auf toten Affen, als auf Alis dämlichen Eisball" endete Aria schließlich. Ihren Blick hatte sie auf ein Plakat des Balls geheftet. ,,Was für Affen" hakte Spencer nach. ,,Ali hat alles was sie wollte" sagte Hanna unbeirrt. ,,Mona ist weg, Bethany tot und Spencer muss dafür bezahlen." Benommen schaute ich zu Boden, dieses eine Mal war es nicht Alis Schuld, sondern ganz allein meine.

,,Ist das ein Reporter oder ein Cop" fragte Aria unsicher, weswegen ich aufsah. ,,Weder noch" antwortete ich, als der Mann mit dem Anzug langsam auf uns zukam. ,,Sein Füller ist zu edel. Ich wette, das ist ein Anwalt." ,,Hanna Marin" fragte er mit rauer Stimme. ,,Ja" antwortete Hanna mit fragendem Unterton. Er reichte ihr eine Visitenkarte. ,,Sag ich doch" murmelte ich Aria nach einem Blick auf die Karte zu. ,,Nach Mona Vanderwaals ableben, bin ich für ihre Angelegenheiten zuständig" erklärte der Anwalt. ,,Sie hat mich beauftragt 30 Tage zu warten und ihnen dann das hier persönlich zu geben." Er reichte Hanna einen schlichten Umschlag. ,,Frohe Weihnachten." Mit diesen Worten verließ er uns wieder, genauso schnell wie er aufgetaucht war. ,,Pff. Von wegen" meinte Spencer verbittert. Unschlüssig starrte Hanna auf den Umschlag. ,,Ich habe Angst es zu öffnen." Entschlossen nahm ihr Em den Umschlag ab und öffnete ihn ,,Das sind Zeichnungen von Alis Haus." ,,Ja, mit all ihren Verstecken" murmelte ich, als mein Blick über die Skizzen schweifte. ,,Der ist von Mona" sagte Hanna wie erstarrt und schaute auf ein kleinen Brief.

Never trust a pretty girl with an ugly secret → 2Where stories live. Discover now