1

273 13 8
                                    

Und schon wieder ein Tag wie jeder andere. Wieso mach ich das jeden Tag? Aufstehen, waschen, anziehen, versuchen das Frühstück irgendwie zu umgehen und dann noch den Rest des Tages zu überleben. Das kann man eher quälen nennen. Dann wieder das selbe......Essen umgehen, heimkommen, mich im Zimmer einsperren und pennen.

Ach ja, dann wieder das Essen so gut wie es geht auszulassen, da ich ja sowieso schon viel zu fett bin und ich nicht noch mehr zunehmen wollte, mich um meine Hausaufgaben kümmern, bei denen ich sowieso nur scheiße reinschreibe und mit Leuten im Internet chatten.

Leute ich weiß, ich weiß....

Mein Leben ist spannend.

Ich finde es auch sehr toll!

Schließlich stand ich auf und ging in die Küche, um mir einen Apfel zu holen, den ich sowieso nur qualvoll hinunterwürgte und später wieder hinaufwürgte.

Ich wäre lieber in meinem Bett geblieben.

Für immer....

Am liebsten würde ich ja einfach meine Augen schließen und nie wieder aufwachen.

Warum eigentlich?

Das ist eigentlich ziemlich einfach zu erklären.

Ich bin ich.

Ich bin ein hässlicher 16 Jähriger Junge, der keine Familie mehr hat, da seine Mutter an Brustkrebs gestorben ist und sein Vater damals einfach abgehauen ist. Mein Leben ist Dreck. Ich bin einfach nur Abfall und ein fetter kleiner Junge. Jemand der sich selbst hasst und unzufrieden mit sich ist, der eindeutig zu dick ist und in der Schule gemobbt wird und geschlagen wird. Und warum? Weil ich, ich bin. Ich meine keiner will mit einem Jungen, dessen Familie kaputt ist befreundet sein. Wenn ich schön, klug, dünn und eine tolle Familie mit Geld hätte, dann würden mich andere auch mögen und ich würde dem Opfer auch dasselbe zufügen. Nein.... Ich tue keinem weh. So bin ich nicht. Wer will schon mit einem Jungen, der alleine in einer kleinen Wohnung lebt, sich täglich Narben zufügt befreundet sein.

Die Nacht war schrecklich. Kein Auge hatte ich zugetan, da ich an diese beschissene Mathe Arbeit denken musste, die wir heute schreiben werden. Kein Stück hab ich gelernt, oder auch das Buch nur angerührt. Ich meine, wer braucht bitte Mathe? Es sind e nur unwichtige Zahlen, die einem das Leben vereinfachern sollen, einem helfen sein Leben geordneter leben zu können. Doch hat der Mensch denn noch Gefühle? Soll alles strickt geordnet werden?

Müde und mit dicken Augenringen, die es sich unter meinen Augen bequem machten, schländerte ich zur Tür, zog mir meine abgewetzten Schuhe an und ging aus der Wohnung. Verschlafen drückte ich auf den Knopf des Fahrstuhls, der mich in wenigen Sekunden ein Stock tiefer transportierte.

An der Bushaltestelle waren schon die ersten bekannten Gesichter zu sehen und ich senkte, ohne noch weiter nach zu denken meinen Kopf und schlenderte zu der alten Haltestelle.

Mit einem zischenden Geräusch öffnete sich die Bustür und ich stieg ein. Wie immer setzte ich mich ganz hinten in die letzte Reihe, wo mich auch keiner erkennen konnte, hin. Ich zog meine Kopfhörer aus meiner Tasche und steckte sie mir in die Ohren. Von der Musik berieselt, schaute ich aus dem Fenster und sah wie die einzelnen Häuserreihen an mir vorbei flitzten.

Traurig, dass ich schon aussteigen musste und das Haus des Schreckens betreten musste, schnappte ich mir meine Tasche und huschte unauffällig aus dem Bus. Mit schnellen Schritten setzte ich meinen Weg zur Schule fort.

Am Schulhof angelangt, kassierte ich schon die ersten abwertenden Blicke und ich versuchte sie einfach nicht zu beachten. Ich hörte sie tuscheln und lachen, doch mir war es egal. Irgendwie musste ich den Tag ja überleben. Ich schlürfte zu meinem Spind und drehte ein paar Mal am Schloss herum biss es ein leises Klick von sich gab und ich es öffnen konnte. Schnell überflog ich nochmal meinen Stundenplan und zu meinem Glück hatten wir heute nur fünf Stunden.

Das hieß, mehr Zeit für mein anderes langweiliges Leben.

Ich schließ die Tür und huschte ins Klassenzimmer wo ich auch schon böse angeschaut wurde. Ich umfasste mein Buch und setzte mich auf meinen Platz, der wie üblich ganz hinten in der letzten Reihe war. Dort saß, wie man sich es auch nicht anders denken konnte nur ich.

Ich musste diese fünf Stunden heute irgendwie um bringen. Bitte mobben sie mich heute ausnahmsweise Mal nicht. Doch so sehr ich es mir auch erhoffte, wusste ich, dass das niemals in meinen erbärmlichen Leben passieren würde. Jede Sekunde die verging wurde ich unsicherer, da ich Angst hatte, eine abzubekommen, was sowieso nicht ausgeschlossen war. Verkrampft saß ich auf meinem Platz und starrte auf die Uhr die noch eine Minute bis Schulbeginn anzeigte. Bitte lass sie friedlich umgehen.

Doch meine Hoffnungen waren wie gesagt sinnlos. Da kamen auch schon meine Mobber. Obwohl? Waren das nicht alle? Mobbte mich nicht jeder? Gab es denn in dieser Welt jemanden, den ich etwas bedeutete? Was dachte ich nur. Es kann keinen geben. Liebe ist ja auch nur ein Wort.

,,Na? Jeon Jungkook?" motzte mich einer meiner Mobber an. Er roch aus dem Mund und seine gelben Zähne grinsten mich widerlich an. Bitte lasst es sein.....

,,Ist da jemand nervös?" fragte mich ein anderer und ich spürte wie sich ein großer Klos in meinem Hals bildete. Ich blieb still auf meinem Platz sitzen und rührte mich nicht. Warum nannten mich eigentlich alle "das Opfer der Schule"? Was ist ein Opfer überhaupt? Kann man das nicht eher als Hingabe bezeichnen? So wie es in der Bibel geschrieben steht? So wie bei Kain und Abel? Was ist die Bezeichnung Opfer eigentlich? Warum nenne Menschen einen so, wenn man es nicht einmal ist? Bin ich, wenn man es so betrachtet eine Hingabe?

Doch plötzlich klingelte es zur Stunde und ich holte meine Mathe Sachen heraus. Puh.. Nochmal Glück gehabt Kook.

Als die Schule zu ende war und ich außer ein paar Tritten gegen das Knie nichts abbekommen habe, schlenderte ich nach Hause. Dort umging ich wieder das Essen und setzte mich auf meine alte Couch. Dort holte ich mein Handy heraus und ging ins Internet. Wie üblich chattete ich mit meinen Internetfreunden, die nur drei oder weniger waren. Doch keiner wusste von meinem wahren ich. Was wenn ich einfach mal eine Person anschreiben würde, bei der ich mich nicht verstelle?

NEINNEINNEN! Ganz, ganz schlechte Idee Jungkook! Oder vielleicht doch? Ich hatte ja nichts zu verlieren. Also wieso nicht eine random Person anschreiben?

COVER:
Danke danke danke an Troublemakek die mein Cover gemacht hat!! Ich liebr dieses Cover wirklich und ich bin froh, dass ich endlich jemanden gefunden habe, die mein Cover macht. Vergesst nicht auch bei ihr vorbei zu schauen! Sie schreibt soo gut💓🔥.

Be My Daddy|Vkook TextingWhere stories live. Discover now