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El. Na?

Wie fühlt es sich an zu wissen, dass ich tot bin?

Okay, sorry, das war ein seltsamer Anfang, aber ich habe Angst, jemandem anderen diese Frage zu stellen.

Also, El. Nun zu den wichtigen Dingen. Du solltest wissen, dass ich immer noch ein wenig sauer bin, du weißt ja, warum. Eigentlich ist es doof, dir das zu erzählen, denn du wirst sicher ein schlechtes Gewissen haben.

Aber dann hältst du dich wenigstens jetzt zurück.

Du verstehst doch, wieso ich noch immer sauer bin, nicht wahr?

Schließlich hast du dich an meinen Freund rangeworfen.

Verdammt, El, was hast du dir damals nur gedacht?

Ruben ist mit Lika zusammen?

Die nicht sprechen kann?

Pfah, dann schnappe ich ihn ihr weg.

Mal im Ernst, das ist eine Frage, die ich mir ständig stelle.

Klar, ich habe dir irgendwie vergeben, nachdem Ruben zu mir hielt und du heulend hier auf meinem Bett saßt.

Danach war es aber nie wieder wie zuvor.

Und das tut mir leid. Ich hätte das alles endgültig begraben sollen, in dem ich dich direkt frage. Entschuldige, dass ich es nicht getan habe.

Ich habe eine letzte Bitte.

Falls du denkst, du hättest eine Chance bei Ruben, warte bitte.

Ich kenne ihn und weiß, wie sehr es ihm weh tun wird, dass ich weg bin.

Also warte darauf, dass er wieder lebt.

Und wenn du ihn dann haben willst, versuch es.

El. Und noch eine letzte Sache.

Ich weiß von deiner Brechsucht. Bulimie. Verdammt, El, wieso?

Du bist toll, wie du bist. Ich verstehe dich nicht. Wahrscheinlich sollte ich es. Vermutlich liegt es nicht einmal an dir.
Es ist eben eine Sucht.

El, denk aber daran, dass du davon loskommen solltest. Für mich, ja?

Versuch es. Und erzähl jemandem davon. Lass dir helfen.

Und entschuldige, dass ich dich nie danach gefragt hab. Ich hätte dir helfen können.

Mit Tränen in den Augen,
Lika.

Briefe von Lika | √Where stories live. Discover now