3 -e-

3.5K 184 6
                                    

Luke brachte mich zu meiner Unterrichtsstunde, was wirklich sehr nett war. Aber ich sagte das nicht. Ich zeigte nicht viele Gefühle. Auch wenn er nett zu sein schien. Bis auf die Tatsache, dass er bis jetzt kein Wort gesagt hatte.

Jetzt hatte ich Französisch. Der Lehrer, ein älterer Mann mit starkem Akzent sagte mir auf Englisch, ich solle vor zur Tafel kommen und mich vorstellen- in Französisch natürlich. Ich zuckte mit den Schultern und stand auf.

„Bonjour. Je m'appelle Natalie et je suis de l'Allemagne. Mais je vive ici parce que mes parents sont morts“, sagte ich gelangweilt (= Hallo. Ich heiße Natalie und komme aus Deutschland, aber jetzt lebe ich hier, da meine Eltern tot sind.). Ich sah die ganzen mitleidigen Blicke und hasste es. Aber ich redete nun einmal nicht gerne um den heißen Brei herum und sind wir mal ehrlich: Früher oder später würde es sowieso herauskommen.

Ich rollte mit den Augen und ging wieder zu meinem Platz. Mein Platz war am Fenster, was ich nicht sehr mochte, da mir die Sonne direkt in die Augen schien. Ich hätte einen Platz an der Wand eher bevorzugt.

Das Mädchen vor mir drehte sich zu mir um. „ Hi, Ich bin Melinda. Tut mir Leid wegen deiner Eltern“ Ihre Gute-Laune-Stimme regte mich auf. Ihre Augen waren so groß aufgerissen, dass man meinen könnte, sie würden bald herausfallen. Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn du-" „-Ich werde dich fragen, danke“

Nach dieser Stunde hatten wir eine kleine Pause und ich suchte nach meinem Spint. Ich fand ihn nicht und so starrte ich die endlos lange Reihe von Schließfächern nur verwirrt an.

Letzen Endes bekam Luke wohl meine miserable Situation mit und zeigt mir, wo er war. „Danke“ Ich seufzte leise auf.

Lachen war schwer geworden.- Ok was wir haben darüber gesagt?

Als ich meinen Spint schloss, war er immer noch da. Ich verdrehte die Augen.

Geh weg ich brauche dich nicht.

Gleich darauf setzten wieder die Kopfschmerzen ein und ein heftiges Schwindelgefühl erfasste mich. Oh Gott, nicht hier! Ich ging weg von ihm und suchte nach den Mädchentoiletten, was sehr schwer ist, wenn man kaum etwas sieht. Ich musste die Toilette erreichen, bevor ich zusammenbrach.

Doch leider stolperte ich über meine Füße und fiel zu Boden. Ich wusste, dass die Leute starrten. Dann wurde alles dunkel.

„Hörst du mich” Ich öffnete meine Augen. Eine alte Frau stand vor mir. Vielleicht sollte ich sie wieder schließen. Vielleicht wäre ich dann wieder bei meiner Familie.

„Ja“, krächzte ich. Meine Stimme klang komisch und mein Kopf tat weh.

„Weißt du, weshalb das passiert ist?“, fragte sie. Jetzt fiel mir auch ihre Krankenschwester Uniform auf. „Nichts, nur Jetlag“, log ich. Ich war ein guter Lügner. Mein Blick fiel auf etwas hinter der Krankenschwester. Luke. Er saß auf einer Kommode.

Er bewegte seine Lippen.

'Lügner'

Ich starrte ihn verwirrt an. Wie konnte er das wissen?

'Idiot' Sagte ich lautlos zurück.

Er schmunzelte und das Grübchen erschien wieder auf seiner einen Backe.

„Bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Ich sah die Dame an und nickte. Dann stand ich auf, nahm meine Tasche und ging mit ihm hinaus. Er sah mich neugierig an, aber ich schüttelte bloß den Kopf.

„Mir geht es gut“ Jetzt schüttelte er den Kopf. Ich verdrehte die Augen. „Mir. Geht. Es. Gut!”

'Süß' Er bewegte seine Lippen erneut.

My Dilemma [Completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt