1. Prolog

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Vor 22 Jahren: Nacht der Wintersonnenwende

Die junge Frau atmete schwer und stöhnte immer wieder. Sie lag auf einen Bett in den Wehen. Um Sie herum waren Frauen die ihre Hand hielten und ihre Stirn mit einen feuchten Tuch abwischten. Trotz der beruhigenden Worte der Hebamme und ihrer Mutter hatte die junge Frau Angst, es war ihr erstes Kind. Und ein ganz besonderes. Nachdem die Nachricht herumgegangen ist das der Vater des Kindes tot sei und ein Zentaur, ist die werdende Mutter aus Furcht vor dem Volk ihres Geliebten mit ihrer Mutter, der Hebamme zum Shaman, dem heiligen Mann und Sternendeuter der Zentauren geflohen und hat ihn um Hilfe gebeten. Der Shaman war einer der wenigen Zentauren die den Frieden mit den Menschen wünscht und befürwortet.

Er und die Mutter ihres toten Geliebten stellten Sie nicht nur unter den Schutz der Sterne sondern, versprachen auch sich um das Kind zu kümmern. Jetzt war es soweit das Kind wollte auf die Welt kommen, die Hebamme überredete die junge Mutter zu einer neuen Geburtsmethode. Diese Technik ist noch jung und nicht genug erforscht, und doch wäre das die einzige Möglichkeit für die Frau die Geburt heil zu überleben.

"Sandra mein Kind, trink das es wird die Schmerzen betäuben!" forderte ihre Mutter und legte eine Phiole an ihre Lippen. Sandra trank und verzog das Gesicht, es schmeckte bitter und schleimig. Nachdem Sie alles getrunken hat, verging eine kurze Zeit, dann kam die Hebamme zusammen mit Elu der Mutter von Etu. Etu sofort tauchten die Erinnerungen an ihren geliebten Zentaur auf, wie Sie sich immer heimlich am Fluss trafen und Zärtlichkeiten austauschten. Wie sie auf seinen Rücken saß und er über die Wiesen galoppierte und sie sicher hielt. Vor genau 9 Monaten vereinten Sie sich und ließen sich gehen.

Die Nachricht über seinen Tod, traf Sandra tief und wochenlang war sie in Trauer. Das Sie ein Kind erwartete war selbst für sie eine Überraschung. Man schimpfte Sie als Hure, allein ihre Familie stand hinter ihr. Da sie zum höheren Adel gehörten, war der Kurfürst der Einzige der ihnen eine Strafe erteilen konnte. Der alte Kurfürst war ein weißer Mann und gab ein mildes Urteil. Sandra durfte das Kind gebären, musste es aber gleich nach der Geburt in die Obhut der Zentauren übergeben. Viele Menschen protestierten, gaben sich aber den Urteil hin.

"Okay, mein Kind beiß in das Tuch, ich werde jetzt den Bauch aufschneiden" Die Hebamme kam mit einen glühenden Messer zu ihr und bat die Mutter und Elu mit einen dunklen Tuch ihr die Sicht zu versperren. Die anderen Frauen befahl sie Wasser und viele Tücher bereit zuhalten.

"Es wird alles gut mein Kind, du musst jetzt stark sein für dich und dein Kind" beschwört ihre Mutter sie. Sandra nickte und nahm mit einer Hand die ihre Mutter und nimmt der anderen Elu ihre, die ihr sanft über das Haar strich. Trotz ihres Alters war Elu eine wahre Schönheit, wie alle Zentaurinnen und barbusig. Elu hatte langes glattes rostbraunes Haar genau wie ihr Fell, dass ihr bis zu den Hüften ging. Die eleganten und ebenmäßigen Gesichtszüge verliehen ihr eine Schönheit die sie nur von den Marmorstauten auf den Hof des Kurfürsten kannte. Die teichblauen Augen waren freundlich und tiefgründig. Kein Maler oder Steinmetz könnte je solche Schönheit einfangen.

Etu hat auch mal erzählt, dass seine Mutter die begehrteste Zentaurin von ganz Acaraho war und immer noch den Titel der Lomasi trägt, keine andere hätte ihrer Schönheit Konkurrenz gemacht. Er hatte recht, Elu war die schönste Frau die Sie je gesehen hatte.

Als ein Schmerz sie durchzuckte, kam sie wieder in der Realität an. Die Hebamme Mariellé hatte mit dem Geburtsschnitt, trotz des Schmerzmittels hatte sie immer wieder Schmerzen. Sandra biss so fest in das Tuch das ihr Kiefer schmerzte. Sie versuchte die Schmerze zu ignorieren und gleichmäßig zu atmen.

Nach mehren Stunden des Schmerzes, nahm Sie auf einmal ein Schreien wahr und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ihr Kind war auf der Welt. Unter den verschwommen Blick ihrer Tränen und derer ihrer Mutter und Elus, hielt Mariellé ein schreiendes Baby in den Armen. Wie erwartet war hatte das Baby Hufe statt Beinen, und doch war es ihr Kind.

"Es ist ein Mädchen" verkündete Mariellé stolz und hielt den Kopf des kleinen Mädchens fest während sie es waschte. Sandra war erstaunt das Mariellé keine Verachtung gegen das Kind hatte sondern es ganz normal wie jedes andere Baby das sie zur Welt gebracht hatte behandelte. Sie glaubt fast Freude in den Augen der älteren Hebamme zu sehen. Sandra hatte nichts dagegen wenn Mariellé ihr gegenüber ihre Wut und Missbilligung für die Zentauren aussprach. Ihr Mann wurde von einen Zentauren getötet als er mit anderen Rittern den Wald auskundschaftete.

"Hier mein Kind" Mariellé hielt ihr, ihr Baby entgegen sorgfältig eingewickelt in ein Laken wie es sich gehört. Mithilfe ihrer Mutter und Elu richtete sich Sandra auf und nahm das Neugeborene entgegen. Jetzt konnte sie ein Schluchzen nicht zurückhalten sowie ihre Tränen.

Das kleine Wunder in ihren Armen zu halten war ein Moment den man nicht beschreiben konnte. Freude, Glückseligkeit, Frieden, Liebe, Geborgenheit, Ruhe, all dass empfand Sie in diesen Moment. Es war als würde die Zeit stillstehen.

"Darf ich eintreten?" ertönte eine tiefe dennoch besonnene Stimme von draußen. Alle Anwesenden hoben den Kopf als Kangee der Shaman eintrat. Er war wie Elu ein Zentaur und besaß rabenschwarzes Fell mit viel Fesselbehang. Er trug als einer der wenigen Zentauren eine Art Stola die ihn als Shaman sowie als oberster Sternendeuter ausmachten.

Als er das Kind in Sandras Armen erblickte schenkte er ihr ein Lächeln, sowie den beiden Frauen zu ihrer Seite.

"Meine Damen, darf ich einen Moment allein mit der jungen Mutter und ihren Fohlen sein?" fragte er höflich. Mariellé konnte der argwöhnischen Blick in seine Richtung nicht entgehen, nickte aber dann und scheuchte die anderen Frauen hinaus die den Zentauren bislang ängstlich angesehen hatten.

"Ruft mich wenn er irgendetwas macht was nicht ritterlich wäre" rief sie noch in Sandras Richtung und verließ den Raum. Ihre Mutter schüttelte den Kopf.

"Verzeih Shaman, aber Mariellé hat schlechte Erfahrungen mit Zentauren gemacht. Ich bitte um Entschuldigung" richtete sie ihre Worte an den Zentaur.

"Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen, Menschenfrau. Auch wir Zentauren haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, das die Hebamme mir nicht wohlgesonnen ist, ist verständlich. Sie hat jedes Recht dazu uns zu misstrauen." sagte er, ehe er seinen Blick auf das Kind in Sandras Armen warf.

"Jedoch bin ich festen Glaubens, dass Menschen und Zentauren in Frieden miteinander leben können. Deine Tochter ist der Beweis, Sandra" sprach er und legte Sandra mitfühlend eine Hand auf die Schulter.

"Nur wann? Es herrscht immer noch Unruhe zwischen unseren Völkern, Etu und ich mussten sehr aufpassen wenn wir uns trafen" resigniert senkte Sandra den Kopf und küsste dem kleinen Mädchen die Stirn. Es gluckte und öffnete die Augen. Teichblau. Wie Elu ihre.

"Wie es scheint kommt das Mädchen ganz nach ihrer Großmutter, wahrscheinlich wird sie ebenfalls zu einer Schönheit aufwachsen wie du Elu" Kangee betrachtete Elu die wie ihre Mutter stolz auf ihr Enkelkind schaute.

"Das wird sie, und so klug und rechtfertig wie ihre menschliche Mutter" dabei strich sie Sandra durch die Haare.

"Hast du schon einen Namen für Sie?" fragte ihre Mutter die wusste was dies bedeutete. Sandra stockte, sobald sie ihrer Tochter einen Namen gegeben hat, würden Kangee und Elu sie mitnehmen und Sie würde ihre Tochter nie wiedersehen. Es zerriss ihr fast das Herz, aber zum Wohle ihres Kindes musste sie es loslassen so schwer es auch war.

"Soyala" schluchzte Sandra und küsste ihre Tochter nochmals, ehe Sie, sie Elu gab.

"Sorge für unsere Tochter gut, Elu. Sie ist das einzige was mich an Etu erinnert" sprach sie der Zentaurin zu, die mitfühlend nickte auch ihr fehlte ihr Sohn.

"Sie wird an einen wunderbaren Ort aufwachsen, die Obsthaine der Zentauren liegen an der Grenze zu den Menschen, einmal im Jahr kannst du sie besuchen beim großen Obst Fest." die Zentaurin seufzte.

"Mehr kann ich für euch nicht tun, den der junge Micanopy verbietet jeglichen Kontakt mit den Menschen außer beim Handel. Auch befahl er das dein Kind keinen Huf in unsere Stadt setzen darf. Sie gehört nicht zu unseresgleichen" meinte sie und wandte sich mit Kangee an ihrer Seite ab.

"Ich Danke dir, Elu und auch dir Kangee. Für alles" rief Sandra hinterher und weinte dann in den Armen ihrer Mutter. Ihr Geliebter war fort ebenso ihr einziges gemeinsames Kind, aber es war am Leben und vielleicht, war ihre Tochter ein Schritt zum Frieden zwischen ihren Völkern.



Die Liebe eines ZentaurenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant