Kapitel 1.

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22 Jahre später

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22 Jahre später

Soyala POV:

Tief atmete ich den Duft der Apfelblüten ein, während ich den Pfad zwischen den Bäumen entlang schritt. Wie oft hatte ich hier verstecken gespielt oder bei der Ernte geholfen und mir heimlich immer einen Apfel genommen wenn meine Großmutter nicht hinsah. Auch wenn ich immer Ärger dann bekam, gab es nachher immer Früchtespieße die konnte nur meine Großmutter am besten. Und jetzt...

Jetzt war sie tot. Ich hielt an und stampfte mit einer Mischung aus Ärger und Verzweiflung mit dem Huf. Als Zentaur war sowas möglich, anders als die Menschen, die stampften mit den Fuß. Ich lebte seit meiner Geburt in Meran wo es keine Zentauren gab nur in Acaraho einen Land das von Ihnen beherrscht wurde. Wie gerne würde ich einmal das Dorf sehen wovon mir meine Großmutter immer erzählt hatte.

"Soyala" ertönte plötzlich eine Stimme die ich selbst im Schlaf erkannte. Ich drehte mich um und sah wie meine jüngere Schwester Sarah auf mich zu gerannt kam. Außer Atem hielt sie neben mir an.

"Verdammt, Lala. Du weißt das ich nur zwei Beine habe und du vier" keuchte sie empört und holte tief Luft, während Sarah sich an mir abstützte.

"Ich kann nichts dafür das ich ein Zentaur, ich bin mit vier Hufen auf die Welt gekommen" ich zuckte mit den Schultern als sei es das Normalste. Sarah knuffte mich in die Flanke, und schwang sich dann auf meinen Rücken.

"Ich weiß, ich weiß, große Schwester." Sarah streckte mir die Zunge raus und hielt sich dann an mir fest.

"Komm wir müssen zurück, Mama macht sich Sorgen um dich weil du einfach weg galoppiert bist. Zudem ist dieser Schamane da, wie heißt der alte Mann nochmal?" fragte Sarah während ich zurück galoppierte.

"Kangee" antwortete ich als die Dächer des Hauses in Sicht kamen und ich mein Tempo am Gatter verringerte.

"Sag aber nie alter Mann zu ihm, Zentauren sind sehr empfindlich was ihr Alter angeht" beschwor ich meine Schwester. Diese nickte, aber ich wusste das sie sich nichts daraus machte. Die Obstbaum Felder waren die einzige Handelsverbindung zwischen Menschen und Zentauren, sonst hielten sich beide Arten stets auf Abstand.

"Soyala. Sarah" ertönte die Stimme unser Mutter. Wie Sarah war auch sie ein Mensch. Das ich ein Zentaur war liegt daran das mein Vater einer war, der starb aber vor meiner Geburt sodass ich ihn nie kennenlernte. Aber meine Großmutter hat immer von ihm erzählt als sie noch lebte. Genau wie ich war er ein Draufgänger gewesen. Immer abenteuerlustig, dennoch freundlich und hilfsbereit. Großmutter sagte immer ich wäre genau wie er als er jung. Nur war ich ein Mädchen.

Mama kam uns entgegen, gefolgt von Kangee dem obersten Sternendeuter der Zentauren. Nach dem Micanopy dem Anführer der Zentauren besaß er genauso viel Macht und Einfluss. Zentauren glaubten nicht an Götter, sie verehrten die Natur. Himmel und Erde. Sonne, Mond und die Sterne. Zentauren glaubten das jeder einen Stern besaß und das dieser auch erlosch wenn ein Zentaur starb. Je heller ein Stern leuchtete desto besonderer und wichtiger machte das einen Zentauren. Sie glauben dann er sei zu was Hohen bestimmt, oder sei von edler Geburt.

"Verflucht, Mädchen. Ihr könnt doch nicht einfach so verschwinden. Vor allem du nicht Soyala, Elu hätte sich für dich geschämt" konfrontierte Mama mich. Elu war der Name meiner verstorbenen Großmutter, er bedeutete die Anmutige. Und das stimmte meine Großmutter war trotz ihres hohen Alters eine anmutige Zentaurin gewesen und hat mich gelehrt wie eine Zentaurin sich korrekt verhielt.

Kangee hat mir bei seinen seltenen Besuchen immer wieder Geschichten über Sie erzählt. Das Sie schon in jungen Jahren die schönste und begehrteste Zentaurin in ganz Acaraho war und er selber gerne um Ihre Hand gehalten hätte. Aber als Sternendeuter war im jede Partnerschaft untersagt. Mein Großvater starb ungefähr 5 Jahre vor Ihr, auch Ihn kannte ich nicht, aber ich wusste das meine Großmutter ihn sehr geliebt hatte. Der Tod meiner Großmutter hat auch Kangee schwer getroffen, auch wenn er es nicht zeigte.

Wie es Sitte der Zentauren war, verbeugte ich mich vor ihm und legte eine Hand auf mein Herz. Kangee erwiderte die Geste und schenkte mir ein freundliches Lächeln. Trotz des hohen Alters das Zentauren erreichen, sah Kangee ziemlich alt aus. Sein rabenschwarzes Fell verlor an Ganz und weiße Härchen zeichneten sich darauf ab. Auch sein Gang wurde langsamer.

"Soyala, sei gegrüßt mein Kind" Kangee schloss mich in seine Arme und umarmte mich wie ein Onkel. Er war ja auch mein Patenonkel. 

"Ich heiße dich im Namen Aller, willkommen Kangee. Was führt dich zu uns?" fragte ich da die Beerdigung meiner Großmutter 2 Tage her war. Jeder hatte sie gern. Zwar waren wir den Menschen gegenüber freundlich und ich half auch oft am Hofe von meinen Großeltern mütterlicher Seite aus, und alle waren freundlich, auch wenn andere einen großen Bogen um mich machten und mich manchmal beleidigten, ignorierte ich Sie. Zentauren waren ihrer Meinung gefährlich und essen rohes Fleisch. Was nicht stimmte, Zentauren essen in erster Linie Obst , Gemüse und Brot. Fleisch oder Fisch wurde genauso gejagt und zubereitet wie bei den Menschen.

"Es geht um dich Soyala..." er zögerte und schaute meine Mutter und meine Schwester an.

"..um deine Zukunft!" sagte er und deutete mir an zu folgen. Ich schaute meine Mama an die nickte und ich folgte dem Sternendeuter. Hinter dem Haus war ein Garten der mit bunten Blumen geschmückt war und dahinter war auch schon der Fluss der die Grenze zwischen Meran und Acaraho bildete.

"Was ist mit meiner Zukunft?" fragte ich ihn schließlich. Kangee war ein weiser Mann und ich schenkte seinen Worten Glauben. Der Sternendeuter suchte nach den richtigen Worten.

"Du bist jetzt 22 Jahre alt. Als Zentaurin wärst du noch ein kleines Kind, aber du ein Mischling, halb Zentaur halb Mensch" begann er. Ich nickte. Das ich ein Mischling war, war nichts neues für mich.

"Laut den Menschen bist du jetzt alt genug um einen Gefährten zu finden und um Fohlen in die Welt zu setzten" redete er weiter und ich verdrehte die Augen. Das Gleiche hatte Mama mir und Sarah auch bereits versucht anzudrehen. Bei Sarah, weil der Enkel der Kurfürsten ein Auge auf Sarah geworfen hat. Kein Wunder Ilias und Sarah kannten sich von Kindesbeinen auf und waren bald mehr als nur gut befreundet. Ha, der großen Schwester entgeht nichts.

"Ich habe die Sterne befragt. Den dein Stern wird mit jeden Vollmond heller genau wie der unseres Micanopy. Ich studierte die Sterne und suchte nach einer Verbindung zwischen euch" redete er weiter und schaute mich verständnisvoll an.

Mir aber fuhr es kalt den Rücken runter. Der Micanopy war der stärkste und mächtigste Zentaur in Acaraho und Ihr Anführer, sein Wort war Gesetz. Er war auch derjenige der meinen Vater umbringen ließ wie Kangee mir Jahre später erzählte, und mich nicht als ein Mitglied von Ihnen betrachtete und mich als Baby verbannte. Seitdem empfand ich nur Wut wenn ich seinen Namen hörte. Seinen wirklichen Namen kannte ich nicht aber ich hoffte ihn nie begegnen zu müssen.

"Du und der Micanopy, Soyala. Euch Beide verbindet ein gemeinsames Schicksal, dass haben mir die Sterne prophezeit" sagte Kangee schließlich entschieden.

Was?







Die Liebe eines ZentaurenWhere stories live. Discover now