Teil 4

6 0 0
                                    

Als ich dann von der Grundschule in die Realschule gewechselt bin wurde das Mobbing schlimmer. Aber dort hatte ich eine Freundin gefunden. Nennen wir sie mal Chloe. Ich dachte wirklich wir seien Freundinnen. Aber irgendwann habe ich bemerkt dass sie mich nur benutzt. Das sie mich bei meinen anderen Klassenkameraden schlecht redet so bald ich nicht da war. Aber ich habe es so gut es geht ignoriert. Bis ich es irgendwann nicht mehr ignorieren konnte. Ich habe ihr einen Brief geschrieben in dem ich schreib was ich empfinde. Ihre Stiefmutter hat mich seit diesem Tag gehasst. Und so hatte ich die einzige "Freundin" verloren die ich hatte.
Die Leute die mich fertig gemacht haben wurden immer schlimmer. Ich hatte fast täglich neue Verletzung da ich oft herum geschubst und beleidigt wurde.
Zu der Zeit fing ich langsam an mich selbst zu verachten. Aber wer soll mir das denn verübeln? Jemand der immer hört wie scheiße man ist glaubt irgendwann selbst daran. In der achten Klasse wurde es alles zu viel und meine Mutter nahm mich von der Schule runter. Nur leider war ich damals schon ziemlich verzweifelt. Und ich wusste nie wie ich damit umgehen soll. Das nächste halbe Jahr verlief ruhig. Meine Mutter suchte eine neue Schule für mich. In der Zeit ich der ich nicht in der Schule war half ich meiner Mutter bei ihrer Arbeit. Es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Nicht so viel das ich später selbst diesen Beruf ausüben wollte aber besser als zuhause sitzen und nicht machen. Ich hatte auch während ich auf der Schule war ein Gespräch mit einem Vertrauensschüler und dem Jungen der mich damals am meisten fertig gemacht hatte. Nur war der Vertauensschüler der große Bruder von dem Jungen. Ihr könnt euch sicher denken das Gespräch lief nicht so gut.
Sein großer Bruder hat alles so hingestellt als wäre es meine schuld. Der Junge bekam keine Strafe uns ich fühlte mich um so schlechter. Ich will kein Mitleid oder so was. Es ist passiert. Ich muss damit Leben.
Irgendwann kam ich dann in eine neue Schule. Neue Schule, neuer Start. Ist ja etwas schönes. Dort lies das Mobbing endlich nach. Aber es hatte Spuren hinterlassen. Ich habe am Anfang jedem misstraut und wurde zu einem typischen Außenseiter. Bis sie kam. Nennen wir sie Leah. Eigentlich kam sie nicht in mein Leben. Mehr ich in ihres. Sie war auch eine Außenseiterin wie ich. Wir waren in der gleichen Klasse. Ich wollte unbedingt sie als meine Freundin. Und irgendwann wurden wir wirklich Freunde. Wir sind es bis heute trotz einiger Schwierigkeiten. Zu der Zeit entdeckte ich auch Facebook für mich. Ich lernte dort einen Jungen kennen. Sammy. Ich war von Anfang an von ihm begeistert. Ich vernachlässigte die Schule um jede Minute die ich konnte mit ihm zu schreiben. Damals hatte ich noch kein Smartphone und ich musste immer sehnsüchtig darauf warten bis ich am Nachmittag an unseren Computer konnte. Einen eigenen Computer hatte ich auch nicht. Sammy war alles für mich. Ich war im Teenageralter und emotional noch nicht ganz ausgeglichen. Schon damals zeigte ich Anzeichen einer Depression. Ich fing an mich selbst zu verletzen. Zwar unregelmäßig und nicht tief aber es war Selbstverleugnung. Ich fing an mit Sammy über meine Probleme zu schreiben und er hörte mir immer zu und versuchte mir zu helfen. Rückblickend habe ich viel gejammert. Irgendwann lernte ich seinen besten Freund kennen & lieben. Wobei ich nicht sagen konnte ob ich nicht vielleicht auch in Sammy verliebt war. Ich war hochgradig eifersüchtig auf alles und jeden. Sammy und ich stritten uns immer häufiger und schließlich war ich an dem Punkt angekommen an dem ich nicht mehr Leben wollte. Ich wollte einfach nicht mehr sein. Ich war vorher schon einmal in einer Klinik wegen Selbstverleugnung. Aber die Zeit dort brachte mir wenig. Ich hatte einen Selbstmordversuch. Ich möchte darauf nicht weiter eingehen weil ich nicht will das mir jemand nachmacht. Auf den Versuch folgte eine zeit auf der Intensivstation und ein weiterer klinik Aufenthalt. Zu der Zeit verlor ich den Kontakt zu Sammy und seinem besten Freund. Wir schrieben noch miteinander aber unregelmäßiger.

Ich erzähle dir eine Geschichte. (Mein Leben.) Where stories live. Discover now