KAPITEL 09

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"Ihr legt die Bälle einfach in diesen Korb und spritzt sie mit dem Schlauch ab. Dann werdet ihr sie grob abtrocknen und zurück in die Halle bringen. Habt ihr das verstanden?", fragte der Coach und zog abwartend die Augenbrauen nach oben.

"Ja, Sir", antworteten Louis und ich wie aus einem Mund, weswegen wir einen missbilligenden Blick miteinander tauschten.

"Ich hoffe diese Strafe wird euch eine Lehre sein. Und vergesst nicht, dass ihr heute Abend eine Besprechung mit eurem Team im Beakershabt. Ich erwarte vollen Einsatz von euch beiden", meinte er und deutete mit seinem spitzen Finger und einem strengen Blick auf den Gesichtszügen in unsere Richtung.

Bevor einer von uns beiden etwas erwidern konnte, hatte er sich schon umgedreht und den Sportplatz verlassen.

Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte unangenehm auf meiner Haut. Es war schon lange nicht mehr so warm gewesen wie am heutigen Tag, Brighton glich einem glühenden Kessel. Und ausgerechnet heute mussten Louis Turner und ich unserer Bestrafung nachgehen.

Ich seufzte.

Wahrscheinlich wäre die Strafe nur halb so schlimm ausgefallen, wenn Louis noch so wie am gestrigen Abend gewesen wäre.

"Ich nehme den Schlauch", sagte der braunhaarige bestimmend und griff nach diesem.

Am liebsten hätte ich lautstark protestiert, schnappte mir aber stattdessen mit einem Augenrollen eines der bereitgelegten Handtücher. Dann wartete ich darauf, dass Louis die erste Ladung Bälle abspritzte.

"So ein Mist", fluchte dieser jedoch und hantierte mit dem quietschgelben Schlauch herum.

"Sag mir jetzt nicht, dass du nicht weißt, wie ein Schlauch funktioniert", gab ich genervt von mir, legte das Handtuch auf meiner Schulter ab und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe ich den braunhaarigen abwartend musterte.

Er warf mir einen giftigen Blick zu. "Klappe, Harry. Ich muss mich konzentrieren."

"Du musst dich konzentrieren, um einen Schlauch anzuschalten?", entgegnete ich und biss mir auf die Unterlippe, damit ich nicht allzu sehr grinsen musste.

Gereizt schmiss Louis den Schlauch nach einer Weile auf den Boden und starrte mich grimmig an. "Weißt du was? Du gehst mir auf die Nerven. Dann mach es doch selber, wenn du meinst, dass du es besser kannst."

Ich verdrehte erneut die Augen.

"Gib her", befahl ich und zeigte auf den Schlauch, den er mir widerwillig reichte.

Schmunzelnd drehte ich an dem Aufsatz und hielt den Schlauch ein kleines Stück von mir weg. Das Wasser, welches ich eigentlich erwartet hatte, blieb jedoch aus. Verwirrt verringerte ich den Abstand wieder und drehte den Inflator nun in die andere Richtung; es passierte immer noch nichts.

"Was ist? Hat der Schlauchmeister etwa sein Können überschätzt?", wurde ich von Louis in einem provokanten Ton aufgezogen.

"Könntest du bitte leise sein? Ich muss mich konzentrieren", äffte ich ihn nach und verzog angefressen das Gesicht.

Der braunhaarige schnaubte laut und presste zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: "Du bist ein kleines Arschloch, Sinclair."

Wütend blickte ich ihn an.

"Und du bist ein großes, Turner. Wenn du mich von Anfang an in Ruhe gelassen hättest, wäre das alles nicht passiert. Dann würden wir in diesem Moment mit den anderen trainieren, anstatt diese verfluchten Bälle mit diesem bescheuerten..."

Auf einmal wurde ich von einem lauten Zischen unterbrochen.

Und im nächsten Moment kam ein dicker Wasserstrahl aus dem Schlauchaufsatz, der geradewegs in Louis Richtung zielte. Dieser zuckte vor Schreck zusammen, als ihn das kalte Wasser in wenigen Sekunden durchnässte.

2 AM » LARRY STYLINSONWhere stories live. Discover now