KAPITEL 15

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Überrascht erwiderte ich den leidenschaftlichen Kuss, der die Schmetterlinge in meinem Bauch Kämpfe gegeneinander austragen ließ.

Mein Herz klopfte ein paar Takte zu schnell, während die Lippen des braunhaarigen auf meinen lagen. Das Adrenalin, welches sich zunehmend in meinem Körper ausbreitete, vermischte sich mit dem Blut und pumpte wild durch meine Venen, während sich auf sämtlichen Stellen meines Körpers eine Gänsehaut abbildete.

Selbst meine Nackenhaare stellten sich auf.

Louis ließ meine Handgelenke los, um meine Wangen sanft mit seinen zierlichen Händen zu umschließen.

Vorsichtig vergrub ich meine Finger in seinen Haaren und zog leicht an einzelnen, abstehenden Strähnen.

Dies brachte ihn dazu mich mit so einer Inbrunst zu küssen, dass er mich ungestüm gegen den Stamm eines Baumes drückte.

Die Rinde bohrte sich unangenehm in meinen Rücken, weswegen ich ihn ein wenig zurückschob, jedoch ohne unsere Lippen voneinander zu lösen, die wie zwei Puzzleteile zueinander passten.

Louis' Zunge, welche sich gerade Einlass in meinen Mund verschafft hatte und nun mit meiner um die Führung dominierte, entfachte ein scheinbar unzähmbares Feuer in mir.

Dem braunhaarigen glitt ein Stöhnen über die Lippen und ich spürte, dass seine linke Hand, die meine Wange mittlerweile wieder verlassen hatte, sanft über meinen Rücken strich. Am Ende des Hoodies hielt er schließlich inne und machte dann Anstalten, mir diesen über den Kopf zu ziehen.

"Harry", murmelte er dabei immer wieder.

Ich ließ seine Handlung zu und machte mich daran, dasselbe bei ihm zu machen.

Jedoch griff Louis, bevor ich auch nur in die Nähe seines Sweaters kam, grob nach meiner Hand und hinderte mich somit an meinem Vorhaben.

Er löste sich abrupt von mir, ging ein paar Schritte zurück und schaute mich anschließend aus dunklen Augen an. "Lass das."

Fragend blickte ich ihn an. "Was?"

Er biss sich auf die Unterlippe, wandte sich danach von mir ab und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Es dauerte eine Weile, bis die Worte über seine Lippen kamen. "Wir sollten zurück zum Bus gehen."

Sprachlos und verwirrt zugleich zog ich mir meinen Hoodie eilig wieder über den Kopf und verschränkte im Anschluss die Arme vor der Brust. Ich musterte mein Gegenüber mit hochgezogener Augenbraue: "Was ist los?"

Louis reagierte nicht und setzte sich ohne ein Wort zu verlieren in Bewegung.

Ich ging ihm mit schnellen Schritten hinterher und griff nach seinem Arm. "Hey, ich rede mit dir."

"Ich aber nicht mit dir", fuhr er mich an.

Aufgebracht funkelte ich ihn an. "Im ersten Moment küsst du mich und im nächsten schubst du mich wieder weg. Als wäre das nicht schon schlimm genug, bist du dir dann auch noch zu schade, mich über den Grund aufzuklären. Was soll das, Louis?"

Er drehte sich ganz zu mir um und ich erkannte eine Spur von Wut in seinen Zügen.

"Vergiss einfach das, was gerade eben passiert ist. Es wird nicht noch einmal geschehen", antwortete er lediglich, löste meine Hand von seinem Arm und ging weiter.

Gekränkt blieb ich zurück. "Gut zu wissen."

Nachdem sich Louis schließlich mehrere Meter von mir entfernt und ich mehrmals tief ein- und ausgeatmet hatte, trat auch ich den Rückweg zum Bus an.

Ein unschönes Gefühl von Enttäuschung und Betroffenheit machte sich währenddessen in meiner Magengegend breit und ich fühlte in diesem Moment so viele Emotionen auf einmal, dass ich im nächsten gar nichts mehr spürte.

2 AM » LARRY STYLINSONDonde viven las historias. Descúbrelo ahora