Lost Girl (Avengers FF)

fourteenth chapter

*Zeitsprung nächster Tag*

P.o.V. Lea

Rückblende

Nachdem ich gestern das Ergebnis der Analyse in der Hand gehalten habe, konnte ich die Bedeutung noch nicht wirklich begreifen. Trotzdem habe ich mich bei Tony abgemeldet und bin nach Hause gegangen. Dort hatte ich eigentlich vorgehabt über alles nochmal nachzudenken. Ich wollte mir nur ein Bild von der ganzen Situation machen. Leider wurde mir ein dicker, großer, roter Strich durch die, eigentlich gute, Rechnung gemacht:

Meine 'Eltern' sind wieder da. 

Das war eine unvorhergesehene Variable. Zurück in den Tower konnte ich nicht. Aber in alte Muster verfallen mochte ich auch nicht. So habe ich in diesem Moment einen Entschluss gefasst:
Ab morgen werde ich für den Rest meines Praktikums bei Tony schlafen. Da nehme ich auch jede, noch so klitzekleine unangenehme, Situation in kauf.

So stand ich vor der Wohnungstür und sagte zu mir:'Du bist ein Gryffindor. Mein Haus steht für Kühnheit und Mut. Also schaffst du das.'

Mit einem Ruck meinerseits schloss ich die Tür auf und trat mit unheimlich viel Angst ein. Sofort hörte ich die Stimme Kathrins:"Ich glaube das nutzlose Miststück ist endlich da." 

Trotz meiner Entdeckung bezüglich meiner Herkunft schmerzen diese Worte so sehr. Vielleicht liegt es daran, dass ich das Gefühl von Liebe und Zuneigung nach all diesen Jahren zu kennen lernte oder ich vergaß einfach diese seelischen Verletzungen. Jedenfalls war das zu hören eine Qual.

Aber es kam noch schlimmer. Nachdem ich in die Küche kam, erwarteten mich meine Versorger. Sie sprachen einige Beleidigungen aus. Danach schritt Thomas zu mir. Ich versuchte reflexartig mich in eine Ecke zu verkriechen und einfach nur meinen Kopf zu schützen. In den Momenten, in denen der Ehemann meiner Mutter auf mich eintritt und weiterhin schlägt, wird mir etwas bewusst. 

Mir wurde bewusst, dass sich so eine ähnliche Situation schon einmal abspielte. Zwar nicht in dieser Umgebung oder mit diesen Menschen, aber ich habe das schon einmal erlebt. Und zwar nur einige Stunden zuvor als ich mit Tony in der Werkstatt stand. 

Doch der entscheidende Unterschied ist, dass Tony mich nicht schlug. Ihm liegt mein
Wohlbefinden am Herzen. Und das ist eine Sache, die einen guten Vater ausmacht, egal wann er von einem weiß oder ab wann er sich um einen sorgt. Hauptsache er sorgt für einen. 

In diesem Moment der 'Erleuchtung' sagte ich zu mir:'Du bist nicht nur ein Gryffindor, sondern auch eine Stark. Keine West. Und deswegen wird dir hier niemand etwas tun oder sagen können. Nie mehr.'

So wartete ich bis Thomas von mir abließ und lief in mein Zimmer. Trotz jeder Ermutigung in meinen Gedanken, laufen mir unaufhörlich die Tränen über das Gesicht. Zitternd und ein wenig gekrümmt vor Schmerzen packe ich einige Klamotten in einen ziemlich abgenutzten Rucksack. Hinzu warf ich noch den wichtigsten technischen Kram und verschwand schnell im Badezimmer. Dort holte ich mein Waschzeug. Eilig schmiss ich noch die letzten Dinge in den Rucksack, schulterte diesen und ging in die Küche. 

Sie saßen dort immer noch. Mit einer verächtlichen Stimme sage ich:"Zwar habt ihr die Wahrheit bis hierhin echt gut versteckt, aber glücklicherweise ist mein IQ höher als eurer. Ich werde jetzt zu meinem RICHTIGEN Vater gehen." und renne aus der Tür raus in den Regen. 

Doch dieser war mir vollkommen egal. Genauso wie die Uhrzeit oder die Lichtverhältnisse. Anscheinend war mein Blutkreislauf so stark mit Adrenalin voll gepumpt, dass ich diese ganzen Umstände und Schmerzen vergaß. erst als ich in der Bahn auf dem Weg zum Stark Tower saß, setzte mein Verstand wieder ein. Mir wurde auf Schlag alles bewusst: 

Es war nun schon 1 Uhr nachts, es war dunkel und es regnet. Ich war ganz alleine unterwegs und litt unter stärkeren Schmerzen in Bauch- und Kopfbereich. Jeder einzelne Tritt und Schlag machte sich bemerkbar. 

Aufgrund dieser aussichtslosen Situation schlich sich die Panik ein. Ich verfiel in Schnappatmung und Tränen stiegen mir schon wieder in die Augen. Während ich versuchte meine Emotionen unter Kontrolle zu kriegen, verschwamm meine Sicht und ich erkannte eine gewisse rothaarige Frau nicht.