2 // Teenie Komödie

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Apsley war eine wunderschöne Stadt, durch all die, von der Jahreszeit verfärbten Blätter, war jede Straße, jeder Platz besonders  farbenfroh und lebendig. Auch wenn viele Häuser gleich aussahen, waren sie doch auf ihre eigene Art und Weise individuell. Die Bewohner waren sehr freundlich, jeder begrüßte jeden und wünschte einem einen schönen Tag.

Von meinem Zimmer aus konnte man direkt durch eine große Fensterfront in den großzügigen Garten schauen.
Das Zimmer war größer, als ich es mir hätte wünschen können, ich hatte selbst ein eigenes Badezimmer.
Es war schon fast ein Stilbruch, im Vergleich zu dem Rest. Die Einrichtung vom Haus war nicht altmodisch, aber eher robust und im Landhausstil gehalten. Wohingegen mein Zimmer sehr moderne Möbel hatte.
Irgendwie zu schön um wahr zu sein.

Samantha und Nick waren die letzten Stunden nichts anderes, als nett und fürsorglich zu mir gewesen.
Beim Auspacken hatten sie mir geholfen und gleich nachdem sie mich abgeholt hatten, gaben sie mir eine kleine Führung durch Apsley mit ihren persönlichen Highlights, unter anderem zeigten sie mir das Restaurant Noir in dem wir am Abend essen gehen werden.
Sie schwärmten nur so von dem Essen.

„Weißt du, Rayn hat hier gearbeitet. Ihm hat es immer großen Spaß bereitet, vielleicht ist das auch eine Überlegung für dich, damit dir nicht langweilig wird. Wie wärs?", fragte Nick mich.

„Ach Mensch, lass das arme Mädchen doch erstmal ankommen. Über ihre Freizeit kann sie sich später noch Gedanken machen." Samantha knuffte ihren Mann in die Schulter.

„Nein, nein, alles gut. Besser früher als später, oder?", warf ich ein. Zustimmend zeigte Nick auf mich.
„In den nächsten Wochen mach ich mich mal schlau, ob die noch eine Aushilfe brauchen.", schlug ich vor.
Mir gefiel der Vorschlag von Nick. Außerdem war das Noir eher eine Mischung aus einem Café und Restaurant, was dem Ganzen einen sehr lockeren Eindruck gab. Meine Freunde würden es wahrscheinlich als den ultimativen Hipster Treffpunkt beschreiben. Und nach ihrer Meinung  war es dann der perfekte Ort für mich.
Ich hatte zwar noch keine Erfahrung als Kellnerin, aber irgendwann war immer das erste Mal, oder?

Samantha überredete  mich eine kanadische Spezialität zu bestellen. Poutine.

Dafür, dass ich beim ersten Mal Putin verstanden hatte, heimste ich mir auch gleich einen Lachanfall von beiden ein. Das passierte anscheinend öfter, meinten sie.

Poutine war im Grunde Pommes mit Käse und Bratensauce überzogen und auch, wenn ich es nicht gedacht hätte, schmeckte es mir überraschenderweise echt gut.

Ich war aufgeregt, sehr aufgeregt.
In ein paar Minuten werde ich meine neue Schule, für das nächste Jahr, betreten. Mein Stundenplan und der Ablauf des heutigen Tages wurden mir zu gemailt, erst gab es eine Willkommensveranstaltung für alle und danach würde der Unterricht nach Plan stattfinden. Ich hatte dann nur noch Englisch und Geschichte.

Da es gefühlt keine tristen Ecken in Apsley gab, war es auch keine Überraschung, dass die Schule, wie aus dem Bilderbuch geschnitten aussah. Sie war ein riesiger Altbau, umrandet von Bäumen und einem großen Parkplatz, auf dem ich und Samantha parkten.

„Du schaffst das. Glaub mir, du wirst schnell Freunde finden.", versuchte sie mich zu beruhigen und zu ermuntern. Leider halfen ihre lieben Worte kein bisschen, ich hatte immer noch das Gefühl mich jede Minute übergeben zu müssen.
Normalerweise war ich nicht so ein Weichei, mir machte es eigentlich nichts aus neue Menschen zu treffen, gewissermaßen machte es mir sogar Spaß. Aber heute war irgendwie nicht mein Tag...

Damit ich nicht gleich am ersten Tag zu spät kam, musste ich dann wohl oder übel um kurz vor acht aussteigen.

Zum Glück war ich nicht die Letzte, die die Aula betrat. Dennoch waren nur noch Plätze in den letzten Reihen frei.

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