Padmé II

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Es vergeht kein einziger Tag, Padmé, an dem ich mich nicht hasse für alles das, was geschehen ist. Kein einziger Tag an dem ich mich nicht dafür hasse, dass ich es war, der dir dein Leben genommen hat.
Es vergeht keine einzige Sekunde in der es mir möglich ist zu schlafen, keine Sekunde in der ich zur Ruhe kommen kann. Ich sehe deine Augen, deine bildschönen braunen Augen jede Sekunde vor mir. Ich spüre deinen Blick auf mir, deinen letzten Blick, deine Suche nach dem Menschen, den du verloren zu haben scheinst. Vielleicht hast du das. Ich habe mich selbst verloren an dem Tag an dem du starbst. Ich habe Anakin Skywalker verloren, er ist zerbrochen, für einen Preis, der es mir nicht wert war zu zahlen. Obwohl ich ihn zahlen wollte um dich zu retten, habe ich in Wahrheit deinen Tod gezahlt.
Mich schmerzt es. Es schmerzt mich zu wissen, welches Bild du vor Augen gehabt haben musst in deinen letzten Sekunden, denn ich wünschte, wenn es schon dazu hat kommen müssen, dass es wenigstens ein Schönes hätte sein können. Eine schöne Erinnerung, bevor ihr beide diese Welt endgültig verlassen habt.
Dieses Bild kann ich dir nie wieder geben, egal wie sehr ich mir wünsche, es zu können. Nicht einmal meine Macht wäre stark genug dafür.

Einige Tage bevor Furcht und Angst um dich begannen mich heimzusuchen, träumte ich einen merkwürdigen aber schönen Traum. Ich dachte nicht daran, dass Jedi nicht träumen. Es schien mir wie ein Film, der vor meinem inneren Auge lief. Wie ich mir wünsche das er deine letzte Erinnerung hätte sein können.

Wir bekamen einen Jungen. Ich weiß nicht, wie du ihn genannt hast, doch wir beide hatten liebevoll den Kosenamen "Yoda" für ihn gewählt. Er hatte größere Ohren als wir beide und große Augen der Farbe der deinen, die jede noch so kleine Kleinigkeit sahen. Er war abenteuerlustig, so wie ich in seinem Alter - und so liebenswürdig wie du an jedem Tag. Er hatte eine unleugbare Begabung für die Macht und jede Faser seines Körpers war voll von Unschuld und kindlicher Neugier.
Es hatte mich das Leben als Jedi gekostet, doch ich spürte eine Welle von Wäre in mir in dem Moment in dem ich den Jungen das erste Mal ansah und in deine Augen blickte. Das hat mich alles vergessen lassen, denn ihr wart das Einzige von Bedeutung.

Noch als ich aufwachte spürte ich nicht mehr als reines Glück in mir. Ich sah dich im Schlaf lächeln und wusste das unser Kind dasselbe Lächeln auf den Lippen tragen würde.

Ich wünschte, deine letzte Erinnerung wäre eine gute gewesen. Dass du, wenn es schon so hätte kommen müssen, mit diesem Gefühl von Wärme im Herzen hättest sterben können. Statt der eisigen Kälte, die ich hinterlassen habe.
 Ich wünschte ich hätte gewusst, wie ich dich tatsächlich retten kann.

Stattdessen lebe ich jeden Tag mit dem gewissen, dass der Mensch dem du deinen letzten Gedanken hast widmen müssen ein Sith Lord namens Darth Vader war, statt dem Jungen den du liebtest, der deiner Liebe niemals würdig war. 

Wie ich wünsche, ich wäre in deinen letzten Minuten der Junge Annie von Tatooine gewesen.
Wie ich hasse, dass du um meinetwillen hast sterben müssen. Ich hätte alledem erhaben sein müssen, doch ich war es nicht.

- Anakin

[Dieser Brief wird regelmäßigen Verbesserungen unterzogen]

Die ungelesenen Briefe des Anakin SkywalkerWhere stories live. Discover now