Kapitel 8

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2 Tage waren nun vergangen und es war nichts Besonderes passiert. Ich war fast den ganzen Tag zuhause und ging abends zu Zumba. Das hatte ich in den letzten Wochen ziemlich vernachlässigt. Ich saß gerade auf meinem Bett und informierte mich über das Medizin-Studium. Klar wusste ich wie es abläuft doch trotzdem wollte ich mich informieren.

Erst das Studium, dann Praxis, die Doktor-Arbeit. Puh! Ich habe eine Menge Arbeit vor mir, so viel war schon mal klar. Aber ich habe von Anfang alldas in Kauf genommen, also ziehe ich das jetzt auch durch. Seit ich denken kann, will ich Ärztin werden. Keine Ahnung, wo mit das zusammen hängt, aber so war das schon immer.

Heute wollte ich mal in die Uni gehen und sie mir anschauen. Nach den Ferien fängt mein Studium an und das ist schon in 3 Wochen!

Ich saß noch eine Weile am Laptop, ehe ich es schloss und mich richtete. Danach nahm ich meine Tasche, mein Handy und ging zu meiner Mutter, um ihr Bescheid zu geben.

"Anne?", fragte ich. "Efendim, kızım (Ja, meine Tochter)", antwortete sie. "Ich will mal zur Uni fahren und mir es genau anschauen", sagte ich und sie sagte, dass das eine gute Idee sei. Ich verabschiedete mich von ihr und Eren und lief raus zu meinem Auto.

Als ich an der Uni ankam, musste ich feststellen, dass es voll war und das trotz Ferien! Ich suchte einen Parkplatz für mein Auto und ging Richtung Eingang.

Ich dachte mir nur: Wow.

Wie groß kann eine Uni nur sein? Ich lief rein und es war so groß und so überwältigend, dass ich kaum meinen Augen traute. Wieviele würden hier studieren gehen? Ich lief die Treppen hoch und musste feststellen, dass es hier vier Stockwerke gab. Ich lief etwas im Gang rum und hörte von verschiedenen Räumen stimmen. Da trafen sich wohl welche hier zum Lernen. Ich musste durchgehend lächeln. Hier werde ich studieren. Ich war so stolz auf mich, dass ich es geschafft hatte.

"Ohman das wird so geil. Ich freu mich so", quiekte ich und trank aus meinem Milchschake. Hilal und ich saßen gerade bei ihr im Garten, tranken selbstgemachte Milchschakes und ich erzählte ihr von der Uni. Auch sie würde studieren gehen, aber nicht Medizin sondern Lehramt.

"Ah, das wird hammer. Ich kann es auch kaum abwarten", sagte Hilal genauso begeistert und wir lachten. "Neue Lehrer (Professoren), neue Gesichter, alles neu", murmelte ich und sah sie an. "Das ist gut! Ich hatte eh kein Bock mehr aufs Gymi", sagte Hilal und ich stimmte ihr zu.

Gerade kam Hilals Mutter bzw. meine Tante in den Garten und begrüßte uns. Sie war beim Einkaufen, wie mir Hilal mitteilte. "Eh nasılsın kızım (Und wie gehts dir so)?", fragte sie mich lieb. "Iyiyim teyze sen (Gut, Tante und dir)?", fragte ich sie. Sie sagte, dass es ihr auch gut ginge.

Meine Tante war meiner Mutter so ähnlich. Sowohl Aussehen als auch vom Charakter her. Beide waren einfach die besten Mütter, die man sich überhaupt vorstellen konnte.

Sie waren 'cool', wie sie sich beschrieben. Manchmal machen wir sogar Nächte zu viert durch und lästern über jeden und alles. Ja, ohne sie wäre es ziemlich langweilig. Meine Tante blieb noch etwas, ehe sie ins Haus ging um das Essen vorzubereiten.

Wir redeten noch über paar sinnlose Sachen, bis Hilals Mutter uns zum Essen rief.

"Aleyna abla", rief eine weibliche, süße Stimme nach mir. Ich drehte mich und musste lächeln. Ayşe. "Canım", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich begrüßte auch meinen Onkel, der gerade von der Arbeit gekommen war und wir setzten uns an den Esstisch, um zu essen.

Nachdem Essen bedankte ich mich und fuhr nach Hause. Ich begrüßte meine Eltern und ging in mein Zimmer. Als ich auf mein Handy sah, musste ich feststellen, dass Semih mich angerufen hatte.

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