15. Kapitel

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Weder Josh, noch Mark hatten damit gerechnet, bereits zwei Tage später die Meldung zu erhalten, dass Sam und Louise Jordan tot aufgefunden worden waren.

Sie waren schockiert über das schnelle Handeln des Mörders.

Aber Mark wusste, dass es Sam und Louise bei ihrem Schöpfer viel besser hatten, als in Chamberlin, Whitingham oder sonst irgendwo auf der Erde.

Das war sein Trost bei der Beerdigung am Vormittag, zu der nur Josh, Pfarrer Hartley, Mark und Sams Eltern kamen. Die alten Leute so trauern zu sehen, war für Mark das schlimmste.

Er selbst machte sich um Harvey und Neela immer größere Sorgen, weshalb er, auch wenn Josh und er eine Pause machten, die meiste Zeit bei den McLucas' verbrachte.

Rylee Braddock war ebenfalls beinahe täglich auf der McLucas-Farm, weswegen Neela Mark und Josh schließlich ausquartiert hatte.

Da das Wohnhaus der Tuckers seit kurzem fertig war, konnten sowohl Josh als auch Mark bei sich zu Hause schlafen.

Wobei das Schlafen für Mark in der letzten Woche tatsächlich eine Seltenheit geworden war. Wenn er kurz vor Mitternacht nach Hause kam, brauchte er meist über eine Stunde, um einzuschlafen.
Wobei auch der Gedanke an das frühe Aufstehen gegen 5:30 Uhr dabei nicht sehr hilfreich war.

Mark ritt meistens sofort nach dem Frühstück zu den McLucas', fütterte die Tiere, versicherte sich, dass das Gelände sicher war und machte dann Frühstück für Alec und die Geschwister.

Er war der letzte aus seiner Familie, der nach Hause kam, und der erste, der aufstand. Aber das war gut so, denn auf diese Weise begegnete er seinen Eltern oder Henry so gut wie nie, die ihn immer darauf hinwiesen, dass er mal einen Tag Auszeit nehmen sollte.

Er selbst spürte ebenfalls, dass er sein Arbeitspensum dringend zurückschrauben und dafür mehr schlafen sollte.

Aber er brauchte seine Familie nicht als eine Art zweites Gewissen. Deswegen war er auch froh, dass Josh nicht noch einmal davon angefangen hatte.

Schon mehrmals hatte Mark nachts überlegt, eine Tablette aus dem Medizinschrank seiner Mutter zu nehmen, die beim Einschlafen helfen sollten, doch er hatte es nie getan.

Lucy O'Ryan hätte es sicher bemerkt, und er wollte nicht Gefahr laufen, eine Abhängigkeit zu entwickeln, die ihn für immer von ISASP-Einsätzen ausschließen würde.

Als Mark am Nachmittag nach der Beerdigung wieder zu den McLucas' zurückkehrte, sah er Neela alleine in der Küche hantieren.

Er beschloss, dass sie lange genug gestritten hatten. Er wollte seine beste Freundin zurück haben. Vielleicht wartete sie ja nur darauf, dass er den ersten Schritt machte.

Neela rührte selbstvergessen in einer großen Schüssel Teig an.

Mark klopfte an den Türrahmen, da die Tür zum Wohnzimmer schon vor Jahren entfernt worden war. Sein Versuch, sie nicht zu erschrecken, misslang. Das konnte er an ihrem erschrockenen Gesichtsausdruck erkennen, als sie zu ihm herumwirbelte und dabei beinahe die Teigschüssel fallen ließ.

„Mark!"

Er meinte, sie erleichtert aufatmen zu hören, obwohl sie das gut versteckte.

„Sei froh, dass du kein Einbrecher bist, sonst hätte ich dir den Teig an den Kopf geworfen", drohte sie und er meinte, den Anflug eines Lächelns in ihrem Gesicht zu entdecken. Das war immerhin ein Anfang.

Er nickte mit dem Kopf auf die Schüssel. „Was wird das?"

Sie folgte seinem Blick. „Pizza. Du kannst gerne belegen helfen. Sonst gebe ich dir nur Mozzarella. Ich bin bei so etwas nämlich schrecklich unkreativ!", erklärte sie.

It All Comes Back Again Where stories live. Discover now