68. Kapitel

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„Okay... ich glaube, ich habe es."

Josh prüfte noch ein letztes Mal den Sitz des Schlüssels, den ihm Kendra gegeben hatte, dann griff er nach dem halben Stuhlbein, das Harvey und er mit vereinten Kräften abgebrochen hatten und schlug damit auf den Schlüssel. Schnell drückte er die Türklinke hinunter - und die Tür schwang beinahe lautlos auf.

„Du hast es geschafft, Josh!" Jubelnd kam Kendra auf ihn zu.

Josh wischte sich den Schweiß von der Stirn und ließ sich von Harvey auf die Beine ziehen.
In der halben Stunde, die sie hier drinnen waren, war es unglaublich warm geworden.

Kendra und Harvey schien es auch so zu gehen, denn die junge Frau hatte ihre Strickjacke ausgezogen und das Fenster geöffnet, während Harvey Schweißperlen auf der Stirn standen.

„Lasst uns verschwinden!" Kendra blickte sich ein letztes Mal in dem Raum um, als würde sie prüfen, ob sie nicht etwas vergessen hatte, dann trat sie auf den Flur.

Und erstarrte.

Josh wäre beinahe in sie hineingelaufen.

„Was ist?" Er trat neben sie.

Und dann sah er es auch: Die riesige Feuerwand, die die beiden unteren Stockwerke völlig im Griff hatte und bereits die Treppe auf der anderen Seite der Galerie erobert hatte.

Die Flammen kamen rasend schnell näher, hatten in dem alten Holz des Gebäudes ein gefundenes Fressen entdeckt.

Harvey wich erschrocken zurück.

„Jesus, hilf uns!", murmelte Kendra leise.

„Was machen wir jetzt?" Harvey blickte Josh an. In seinen Augen stand pures Entsetzen. Aber auch Josh spürte Angst in sich aufsteigen. Sie konnten nichts machen.
Das Feuer versperrte ihnen die einzige Fluchtmöglichkeit, mit Ausnahme der zurück in ihr Zimmer. Aber was sollten sie dort machen?

Dank der ungewöhnlich hohen Decke im Erdgeschoss, befanden sich die Fenster im zweiten Stock in etwa acht Metern Höhe, sodass sie niemals aus dem Haus springen könnten.

Die riesige Feuerwand kam mit einem unbeschreibbaren Knistern und Rauschen auf sie zu.

Die Galerie und die Wände schienen - der Geschwindigkeit des Feuers und dem Geruch nach zu urteilen - mit Benzin oder einem ähnlichen Brandbeschleuniger übergossen worden zu sein.

Liam.

Er hatte von Anfang an gesagt, dass er sie hier nicht lebend rauskommen lassen würde.

„Josh?" Kendra blickte ihn abwartend an. „Was machen wir?"

Das Rauschen der Flammen, das immer lauter wurde, je mehr sich das Feuer ihnen näherte, schien sie nicht zu beirren.

„Das einzige, was wir machen können, ist zurück ins Zimmer zu gehen", murmelte Josh mit rauer Stimme.

Es war schon immer sein Albtraum gewesen, im Feuer zu sterben. Dies war eines der wenigen Dinge, die er wirklich fürchtete.

„Ich habe eine Idee!" Kendra wandte sich blitzschnell ab und stürzte in das Nebenzimmer, bevor Josh oder Harvey sie zurückhalten konnten. Neelas Bruder starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

In Josh kämpften sein Beschützerinstinkt und sein Verantwortungsgefühl gegenüber der Schwester seines Partners gegen seine Furcht vor dem Feuer.

Kendra zu folgen, würde bedeuten, den Flammen entgegenzulaufen.

Nichts tun hieße, die kleine Schwester seines besten Freundes im Stich zu lassen.

Während Josh noch zögerte, kam die sie bereits zurück, mit Laken, Bettdecken und Kissen über dem Arm, die sie in das Zimmer warf, in dem sie vorher gewesen waren.

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