Kapitel 5:

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Klick.
Das ist doch keine Kamera oder? Ich merkte wie sich Juli und Maxi neben mir bewegten und auch ich öffnete müde meine Augen. Das Erste was ich sah, war Frau Juli Joschka mit einer Kamera in der Hand. Sie hatte uns beim schlafen fotografiert. Ich glaubs Hackt. Stöhnend vergrub ich meinen Kopf unter der Decke.
“Steht auf, es gibt gleich Frühstück“ trällerte sie gut gelaunt. Mein Gott. Wie konnte man am frühen Morgen so gut gelaunt sein? Müde erhob ich mich und nahm mir Sachen aus meiner Tasche und ging so ins Bad um mich fertig zu machen.
Als ich fertig war, ging ich wieder in Julis Zimmer wo er und Maxi schon auf mich warteten. Zusammen gingen wir runter, wo der Tisch schon gedeckt war. Frau Juli Joschka sagte Bescheid, dass sie jetzt arbeiten gehen würde. Joschka war wohl schon weg, merkte ich, als wir anfingen mit Essen. Nachdem wir, dieses mal schweigend, zu Ende gegessen hatten machten wir uns auf den Weg zur Wiese am Fluss. Als wir dort ankamen stand auch schon Marlon zusammen mit Willy in einer Reihe vor Leon, welcher mit zwei fremden Jungs auf einem umgefallenen Baum saß. Ich musterte die Jungen eingehend. Der eine hatte dunkle Haare und auch einen gebräunten Hauttyp. Er sah nett aus. Der andere hatte blonde Haare, die er aufgestellt frisiert hatte. Er hatte schöne braune Augen und sah allgemein auch recht gut aus. Auch sein Blick wanderte  rum ich guckte wo anders hin, sah aber aus dem Augenwinkel, dass er mich musterte. Nun stand Leon auf und stellte uns die zwei Junge vor
“Das hier ist Jojo der mit der Sonne tanzt. Und das ist Markus. Wer gegen ihn ein Tor schießt, kommt ins Guinnes Buch der Rekorde. Hab ich mein Versprechen gehalten?“ fragte er uns siegessicher. “Nein hast du nicht.“ meldete ich mich “Wieso, wir sind auf den Kopf acht“ “Ich zähle nur sieben“ meinte Marlon und legte den Kopf schief. “Du hattest doch mal einen sehr guten Freund Leon“ sagte Willy zu Leon, welcher nun schluckte. “Ich bin hier leon“ meldete sich Fabis Stimme aus dem Gebüsch. Er trat nun Fahrrad schiebend aus dem Gebüsch, gefolgt von Vanessa. Ich lächelte sie glücklich an, was sie erwiderte.“Und was will die hier?“ fragte Leon wie immer unfreundlich zu Vani. “Ich wollte euch zu meinem Geburtstag einladen. Ich mache ein Elfmeterschießen.“ sagte sie ein bisschen schüchtern. “Kommen deine Freundinnen auch?“sagte Leon schadenfroh. “Ja Leon ich komme auch zu ihrem Geburtstag“ Leon schaute mich seeeeehr sauer an. Ohoh. “Ja Lu kommt auch. Aber ich meine es ernst. Wenn ich gewinne, gehöre ich zu euch.“ sagte sie nun wieder selbstbewusst und ernst. “Und wenn ihr morgen nicht zu ihrem Geburtstag kommt dann bin ich kein Wilder Kerl mehr.Dann könnt ihr das Match und den Teufelstopf für immer vergessen.“ sagte Fabi. Wow. Er würde alles für Vani opfern. Da is wohl jemand verknallt. “Das ist Erpressung“ Fabi zuckte nur mit den Schultern. “Und wenn schon. Dann machen wir eben erst das Mädchen und dann den Dicken Michi platt.“ meinte nun Markus. Das war zwar nicht besonders nett, aber ich mochte seine Art jetzt schon. Leon seufzte frustriert, genervt und sauer, drehte sich zu Vani um und fragte sauer “Wann?“ (bezieht sich auf ihren B-Day)

Vollzählig standen wir nun vor Vanis Haus. Die anderen wollten nen Auftritt machen und auf den Schuppen fahren. Ich verdrehte die Augen und fuhr einfach schon mal in den Garten. Dort sah ich Vani die lustlos auf einem Stuhl saß und Rosenblätter auf eine Fußballtorte warf. “Vani“ rief ich lachend. Sofort sah sie auf und lächelte glücklich als sie mich sah. “Kommen die anderen nicht?“ ich verdrehte gespielt genervt die Augen. “Doch und die planen gerade ihren Auftritt“ Vani fing an zu lachen. Es war schön sie lachen zu sehen, sie war in so kurzer zu meiner besten und auch einzigsten Freundin geworden. “Übrigens. Alles Gute zum Geburtstag“ lachte ich. Ich übergab ihr mein Geschenk. Die Jungs beziehungsweise Leon hatte gesagt, dass sie ein eigenes Geschenk hatten. Da war ich mal gespannt. Sie packte mein rabenschwarzes Geschenk aus und zum Vorschein kam ein schwarzer Pulli mit unserem Wilde Kerle Logo. Sie grinste mich an doch plötzlich hörte ich lautes Krachen. “Schnell versteck das Geschenk“ meinte ich zu ihr. Sie nickte und packte den Pulli in den Karton zurück. Die Jungs kamen nun auch langsam und betrachteten ein bisschen Misstrauisch die Deko. Vanis Oma war nun auch noch draußrn gekommen und war ganz in pink gekleidet. Vani war das offensichtlich mehr als unangenehm. Sie drückte zusammen mit ihrer Oma, jedem ein Kuchenstück in die Hand. Ihre Oma motzte noch ein par von den Kerlen an und dann bat Leon, Marlon um das Geschenk. Dieser überreichte ihm ein eingerolltes pink, schwarzes Geschenk und Leon übergab es ,fies grinsend, an Vani weiter.
“Ich hab sie in 35 genommen. Ich hoffe es passt. In deinem Alter sollte man wissen wohin man gehört. Findest du nicht ?“ ich schaute schon sauer zu Leon, denn ich konnte mir denken was er ihr geschenkt hatte. Langsam packte sie es aus und zum Vorschein kamen pinke Pumps. Meine Kinnlade klappte auf. Das war mal sowas von dreist und frech. Das war sowas von Leon. Nur Leon konnte so eine Kacke machen. Wütend funkelte ich ihn an, aber als er mich und meinen Blick bemerkte zuckte er nur “unschuldig“ die Schultern. “Die sind perfekt“ sagte Vanessa leise und auch ein bisschen enttäuscht. “Das hat gesessen.“ meinte nun Juli grinsend von hinten. Auch ihn guckte ich böse an und seine Mundwinkel schoben sich automatisch nach unten und er schaute mich entschuldigend an. Ich grinste kurz über diesen “Erfolg“ und schaute wieder auf das Geschehene. Wir liefen nun zum Tor und auch an diesem waren pinke Verzierungen. Entsetzt schauten sich die Kerle um und auch ich ekelte mich ein bisschen. “Ist das hier das Barbipupprnland?“ sagte Jojo entsetzt. “Ganz Recht und weil ihr so nett seit dürft ihr auch anfangen.“ meinte Vanis Oma gespielt freundlich. “Na dann begrüßen wir sie mal ordentlich.“ rief Leon. Sofort liefen ich, wie die anderen auch zu Leon und wir stellten uns in einen Kreis.
“Alles ist gut!“
“Solange du wild bist“
“Raaaaaw“
Damit war unser “Spruch“ beendet und wir stellten uns neben Vani und ihrer Oma auf. Die Oma hatte eine Tafel aufgestellte wo alle unsere Namen draufstanden. Markus ging ins Tor und wartete dass Leon endlich schoß. Dieser traf auch und schaute, während wie anderen jubelten siegessicher zu Vani. Nach Leon war Marlon dran. Ihm drückte ich die Daumen. Wir feuerten ihn an und er ...traf.
Auch Juli, Maxi, Fabi und Jojo trafen. Dann kam ich dran. Ich legte mir den Ball zurecht. Auch ich wurde angefeuert, und ich schaute kurz zu Markus, welcher mich mit seinem Blick durchbohrte. Ich schüttelte nur kurz den Kopf. Das machte er wahrscheinlich eh nur um mich zu verunsichern oder herauszufinden, wo ich hinschießen wollte. Ich nahm Anlauf und schoß in die Recht obere Ecke. Da schoß ich so gut wie immer hin. Markus sprang, war aber nicht groß genug um meinen Ball zu bekommen. Markus schaute mich sauer an ich konnte jedoch nur Grinsen. Dann war Vani dran. Ich drückte ihr die Daumen aber das brauchte ich gar nicht, denn sie spielte den Ball locker ins Tor. Sie hatte einen festen, präzisen Schuß und ich war beeindruckt. Zuletzt war nun Fabi dran. Verträumt schaute er zu Vani und schoß gnadenlos daneben. Vanis Oma freute sich und strich ihn weg. Dann ging es wieder von vorne los doch diesmal schoß Juli zuerst. Sein Schuss wurde von Markus gehalten, welcher nun blöd grinste. Augenblicklich fing ich auch an zu lächeln. Ich wendete meinen Blick wieder auf Juli welcher nun fluchend auf seiner Mütze rumsprang. Ich sags doch. Temperamentvoll. Auch Marlon,Jojo und Maxi trafen nicht. Dann war ich dran. Ich nahm wieder Anlauf und zielte in die Rechte obere Ecke. Doch diesmal hielt Markus meinen Ball. Siegessicher grinsend schaute er mich nun an. Schmunzelnd rollte ich die Augen und lief wieder zurück in die Reihe. Nun war Leon dran. Alle waren raus. Nur er und Vanessa nicht. Er legte sich den Ball zurecht. Innerlich betete ich zum Fußballgott dass Markus den Ball halten würde. Ich kniff die Augen zusammen. Ich hörte jubeln. Das Jubeln von Vanis Oma. Markus hatte ihn gehalten. Ich würde ihn gerade am liebsten abknutschen. Als ich dies zu Ende gedacht hatte, war ich froh dass niemand Gedanken lesen konnte. Leon starrte geschockt umher als könnte er nicht glauben was gerade geschehen war. Ich könnte euch jetzt erzählen das Vanessa ohne Komplikationen ins Tor schoß und herzlich ins Team aufgenommen wurde, aber das wäre gelogen. Sie traf aber Leon regte sich mal wieder auf und schickte Markus aus dem Tor. Er würde jetzt selber einen auf Torwart machen. Als ob er das besser als Markus könnte. Markus hatte sich neben mich gestellt und schmollte nun wegen Leon. Mir war eigentlich eh klar, dass Vani treffen würde also achtete ich nur nebensächlich da drauf und drehte mich rüber zu Markus. “Aww schmollst du jetzt weil Leon dich rausgeschmissen hat?“ fragte ich gespielt mitleidig. Er schaute zu mir rüber und schaute mich gespielt sauer an. “Der ist sowieso schlechter als ich im Tor“ sagte er ernst und ich nickte zustimmend. “Du hälst nicht zu deinem Bruder?“ fragte er verwundert. Ich zuckte mit den Schultern.“ Ich bin halt ehrlich. Er nickte kurz und ich bekam noch mit wie Vani ,natürlich, traf und ihre Oma sie jubelnd in den Arm nahm. Leon nickte den anderen zu und lief langsam voraus zu den Fahrrädern. Ich rannte nun auch zu Vani und umarmte sie. “Training ist morgen an der Wiese am Fluss um 10 Uhr. Nicht zu spät kommen.“ sagte ich grinsend und zwinkerte ihr zu dann ging ich auch zu den Fahrrädern, wo die anderen schon auf mich gewartet hatten. Wir fuhren also alle wieder nachhause, da es langsam dunkel wurde. Unterwegs trennten sich die Wege von uns allen und ich und meine Brüder fuhren auch nach Hause. Unterwegs redeten wir nicht. Es war keine unangenehme Stille. Ed war beruhigend einfach die Fahrradgeräusche zu hören, und den Gedanken nach zu hängen. Als wir daheim ankamen lag unser Vater schlafend auf der Couch liegen. Er hatte wohl noch gelesen, denn ein offenes Buch lag in seinem Schoß. Wir ließen ihn und gingen, müde wie wir waren, nach oben, machten uns in Rekordzeit fertig und legten uns in unsere Betten. Ich legte mich wieder neben Leon, drehte mich aber von ihm weg als Marlon schnell das Licht ausmachte. Ich liebte es einfach zu kuscheln und konnte so auch viel besser einschlafen, was schlussendlich wohl auch der Grund war, warum ich mich zu Leon drehte und mich an ihn kuschelte. Er legte leicht lachend seinen Arm um mich und kuschelte sich auch an mich. Zufrieden schlummerte ich irgendwann ein.





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Die Wilden KerleWhere stories live. Discover now