Kapitel 3 der Mann

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(Stacey POV)
Zu meiner Erleichterung hatte Jason den Raum verlassen.
Auch wenn er mich zuvor nackt gesehen hatte.
Ich bekam seine Worte nicht mehr aus meinem Kopf. Zieh dich an, sonst fall ich gleich über dich her.
Ich hatte nicht viel Erfahrung mit Jungen. Genau genommen gar keine. Das einzige was ich jemals hatte war eine Fernbeziehung. Für zwei Wochen. Wir haben uns Pferdesticker hin und her geschickt, aber das ist vier Jahre her.
Als ich mich mit Luke, meinem damaligen Freund traf, haben wir uns nicht mal geküsst. Doch zur Begrüßung, ein Kuss von ihm auf meine Wange. Besagter Kuss war so ganz nebenbei keine Sekunde lang. Nach dem wir im Kino waren, habe ich Schluss gemacht, weil ich mich in Leonardo DiCaprio schockverliebte.
Luke und ich wollten eigentlich in Kontakt bleiben, aber wir haben uns nie wieder geschrieben.
Ich sah auf die weiße Bettdecke.
Mein ganzes Leben habe ich mir immer ein Abenteuer gewünscht, etwas, was ich meinen Enkelkindern erzählen könnte.
Irgendwas richtiges spannendes und cooles. Aber das? Entführt werden wollte ich trotzdem nicht, wenn mich Jason also nicht frei lässt, werde ich das wohl oder übel selbst in die Hand nehmen müssen.
Ich stand auf, ging zur Tür. Ich wollte mich umsehen, um zu sehen, wie ich hier raus kommen würde. Ich öffnete die Tür, na ja theoretisch. Praktisch gesehen rüttelte ich nur an einer verschlossenen Tür. Na Bravo. Ich ging zum Fenster.
Auch das konnte man nicht öffnen, ich wollte mich gerade wieder von dem Fenster wegwenden und mich aufs Bett setzen, als ich Zeuge eines hitzigen Streits wurde.
Ein Mann stand auf dem Rasen des Vorgarten und schien auf etwas oder jemanden zu warten.
Wie auf Knopfdruck flog die Haustür auf. Mit schnellen Schritten erreichte Jason den Mann auf dem Rasen.
Er schien nicht erfreut über den Besuch zu sein, denn er packte den Mann, der neben Jason wie eine Witzfigur aussah. Er war klein, wirkte ängstlich und untrainiert. Jason dagegen platzte nur so vor Selbstvertrauen. Er hatte eine aufrechte Haltung und einen sicheren Gang. Auch war er viel größer als der Mann.
Jason nahm etwas entgegen, was auch immer es war, es war in einer Plastiktüte. Wahrscheinlich Drogen, hallte es in mir.
Aber Jason bezahlte nichts, im Gegenteil, er schien den Mann einzuschüchtern, bis dieser mit zitternden Fingern sein Portemonnaie aus seiner Hosentasche fischte. Er gab ihm einige Scheine.
Jason sagte noch etwas, was ich aber nicht verstehen konnte.
Er schubste den Mann zu Boden und trat ihm einmal in die Magengrube. Der Mann auf dem Boden krümmte sich vor Schmerzen.
Jason griff die Geldbörse und leerte sie aus. Er steckte sich die Scheine restlichen Scheine in seine Hose und warf das Portemonnaie auf den Boden vor dem Mann.
Ich hörte ein leises und jetzt verpiss dich!
Jason ging in Richtung Haus, sah nach oben und erblickte mich.
Sein Gesichtsausdruck zeigte nach wie vor keine Emotionen.
Er lief einfach zur Eingangstür und ließ den Mann auf dem Rasen liegen.
Dieser rappelte sich langsam auf. Er sammelte seine Sachen ein und stand auf mit zitternden Beinen auf, ging und sah sich immer wieder ängstlich um.
Er erreichte das Tor und verschwand.
Ich sah weiter aus dem Fenster, als sich
plötzlich zwei Hände links und rechts von mir auf der Fensterbank abstürzen. Etwas berührte meine Schulter.
Ich zucke zusammen und drehte meinen Kopf.
Jason stand hinter mir, den Kopf auf meiner Schulter abgestützt und sah nach draußen.
"W-was soll das?", fragte ich leise.
"Was denn?"
"Das hier"
"Was mach ich denn?"
Ich antwortete nicht. Was hätte ich auch sagen sollen.
"Wer war das?"
"Niemand"
"Und warum hast du diesen Niemand zusammengeschlagen?"
"Stacey, Stacey, Stacey, was mach ich nur mit dir? Du bist einfach zu aufmerksam. Das ist nicht gut für dich, kleine Stacey"
Ich schluckte einmal hart.
"Warum?"
"Du stellst zu viele Fragen. Das ist auch nicht gut für dich. Am besten wäre es, wenn du deine Nase aus meinen Angelegenheiten raushalten würdest, das schaffst du doch, oder?"
"I-ich"
"Sehr gut. Einfach nicht neugierig sein"
"Das macht aber siebzig Prozent meines Charakters aus", murmelte ich.
"Es ist doch nur zu deinem Besten. Wenn du nicht aufhörst deine kleine, süße Nase in meine Angelegenheiten zu stecken, muss ich dir noch weh tun und das muss ja nicht sein, oder?"
Ich schluckte, versuchte ihn von mir weg zu schieben.
"Was machst du da?"
"Lass mich. Ich find dich echt gruselig"
"Tatsächlich?"
"J-ja"
"Gut", meinte er und entfernte sich vom Fenster. Ich sah ihn an.
"Kommst du jetzt?", fragte er, wobei er schon wieder genervt klang.
"Wohin"
"Halt endlich deine Klappe, nerv mich nicht und beweg deinen Arsch!"
Ich nickte und folgte ihm raus.
Er hatte meinen einen Oberarm fest im Griff.
Ich sah mich um, während er mich eine Treppe hoch und einen Gang entlang zerrte.
Er stoppte vor einer großen Tür.
Er öffnete die Tür und ließ mich in ein großes Zimmer eintreten, welches luxuriös eingerichtet war.
"Was ist das jetzt für ein Raum?", fragte ich leise.
"Mein Zimmer"
"Und? Was soll ich in DEINEM Zimmer?"
"Schlafen? Ich lass dich sicher nicht in einem der Gästezimmer schlafen. Viel zu unsicher"
"U-und wo soll ich schlafen?"
"Auf dem Boden? Ist mir doch egal wo du bleibst, solange du keine scheiße baust bist du nicht interessant für mich. Und wag es nicht scheiße zu bauen, klar?"
Ich nickte leicht.
"Ob das klar ist?", bellte er.
"Schrei mich nicht an, ich habe dir nichts getan"
"Was hast du gesagt?"
"Du hast mich ganz richtig verstanden. Glaub mir, hätte ich die Wahl zwischen hier sein und woanders sein, mir wärs überall lieber als hier. Mit dir"
"Pass auf was du sagst"
"Sonst was?"
"Fängst du dir gleich wieder eine"
"Du musst mir wirklich erst Gewalt androhen, bevor du mich unter Kontrolle bekommst?"
"Sag mir wie ichs noch machen kann"
"Versuchs mal mit nett sein"
"Damit kommt man nicht weit"
Ich sagte nichts mehr und sah zu Boden. Ein Wort von mir und er wäre wieder komplett ausgeharkt.
•••
Heute nur ein kurzer Part. Morgen geht es spannend weiter mit mehr action.
Bis morgen
Xoxo
Mrs. Bieber

Mafia (Justin Bieber/Jason McCann fanfic)Where stories live. Discover now