14. Der Glücksbrunnen

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Wie von der Tarantel gestochen riss Draco Hermine aus dem Bett, und schubste sie etwas unsanft in den Schrank. Diesen schloss er zu, und setzte sich selbst ins Bett um die Spaghetti zu essen.

"Ja komm rein." sagte er nun etwas unter Atemproblemen.
Narzissa betrat den Raum, und lächelte als sie ihren Sohn sah. "Wie geht es dir?" "Gut." zischte er. In seiner Stimme lag ein leises Krächzen.
"Gut, das ist schön. Ich wollte mit dir über die Sache mit Bella reden, und dem--" "geh' bitte." Narzissa verschränkte die Arme, und Draco schloss seine Augen. "Mutter bitte geh'. Später, aber nicht jetzt."

Grinsend griff Narzissa den Türgriff, und stand schon im Flur vor der geöffneten Tür als sie auf den Boden neben Draco's Bett schaute.
"Beim nächsten Mal solltest du nicht nur das Mädchen, sondern auch ihre Hinterlassenschaften verstecken, Liebling."
Mit diesen Worten schloss sie die Tür, und Draco konnte quasi das Blut spüren wie es in seine Wangen schoss.

Neben seinem Bett standen noch immer Hermines Schuhe.
"Scheisse.." zischte er, und stand auf. Mit hastigen Schritten ging er auf den Schrank zu und packte den Griff, welchen er dann aufzog.

"Sanfter hättest du auch nicht sein können, was?" keifte Hermine als sie sich aus dem Schrank befreite.
"Sorry. Musste schnell gehen. Wie auch immer jetzt denkt sie, dass ich hier was mit 'nem Mädchen habe." "So gesehen hast du das ja auch." "Sei leise Granger." brummte er, und ließ sich auf seinem Bett nieder, Hermine neben ihm.

"Worüber wollte sie reden? Etwas mit Bellatrix?" "Unwichtig." Hermine durfte nichts von dem Duellieren mit Bella erfahren, das würde sie nur noch mehr beunruhigen, als allein die Tatsache, dass er einer von ihnen war.

Einige Minuten saßen sie in beißender Stille auf seinem Bett, bis Malfoy sich erhob. "Du musst wieder runter. Bella wird das kontrollieren.." Hermine nickte mit erneut feuchten Augen.

Kurz vor der Zimmertür griff Draco ihre Taille und zog sie eng an seinen Oberkörper. "Es tut mir leid." "Das muss es nicht." "Doch, doch das muss es. Ich bin mit schuld an dieser ganzen Scheisse." Hermine legte ihre linke Hand an seine Wange und schüttelte leicht ihren Kopf. "Nein, du wurdest gezwungen, du hattest keine Wahl. Du bist für sie Alle wie der Lakai. Dich trifft keine Schuld. Und ich habe dir gesagt egal was passiert, ich liebe dich." Mit einem schwachen Lächeln legte Hermine ihren Kopf leicht schief, und legte ihre Lippen auf seine.

Sie genossen beide einfach das Gefühl. Das Gefühl dem anderen noch ein Mal so nahe zu sein, zu spüren wir sehr man geliebt wird. Dieses Gefühl war atemberaubend und einfach einzigartig und nichts und Niemand würde es den beiden jemals nehmen können.

Nach einigen Sekunden welche sie in den Kuss investierten löste Draco sich, und öffnete die Tür. Vorsichtig wie zuvor schlichen sie zurück zu dem marmorierten Raum. Obwohl das eine ziemlich ungenaue Angabe war, da so gut wie jeder Raum des Manors marmoriert war.
Bis vielleicht auf die Schlafzimmer..

"Ach und wegen Weaslebee," Draco schaute die Treppe hinunter, und ließ Hermines Hand los, "du entscheidest selbst ob du ihm von uns beiden erzählen willst, oder nicht. Mir ist es egal und ich stehe dazu. Was nicht heißen soll, dass jetzt meine Familie davon erfährt. Aber vor dem Dummkopf stehe ich dazu." "Ich weiß nicht, ob es momentan die richtigen Umstände sind. Wir hocken sozusagen aufeinander.." lächelte Hermine schuldig, und stieg die Treppen hinunter.

Draco schloss die Tür auf, und konnte Ron nur schwer von sich fern halten. Dieser versuchte auf ihn einzuprügeln, doch Hermine hielt zu Draco.

"Ron! Ronald Stopp!" Mit ihrem kompletten Gewicht hang sie sich an seinen Arm, und behinderte ihn somit in seiner Kraft.
"Hermine lass mich los! Der Typ hat dir weh getan!" "Nein hat er nicht, und jetzt ab hier!" Sie zeigte auf die andere Ecke des Kerkers, und mit einem letzten finsteren Blick wich Ron zurück, und Draco schloss die Tür wieder ab.

Ihm war dabei so, als würde er seine Freude und generell jeglichen Gefühle dazu sperren. Sein Herz verwandelte sich wieder in diesen kalten Stein, und seine Miene verlor an Ausdruck.
Er hatte nun immerhin nichts mehr, weshalb er Emotionen zeigen sollte. Jegliche Emotionen wie Freude, Trauer, Angst und Liebe hatte er mit Hermine in sich zum Leben erweckt. Doch dieser reine Glücksbrunnen war hinter Gittern gefangen, ohne gute Aussichten.
Draco selbst war aussichtslos.

"Wieso schützt du den?" schimpfte Ron Hermine an, welche sich wieder in ihre Ecke gesetzt hatte. "Weil er mir nichts getan hat, und das auch nicht tun wird!" Ron lachte arrogant auf und setzte sich neben Harry.
"Sag doch auch mal was.." Harry grinste in seinen Jackenkragen. "Nein, nein. Hermine und du solltet das klären." Er zog eine Augenbraue zu Hermine hoch, welche ihre Augen daraufhin verdrehte.
"Ganz sicher nicht, Harry."

"Schön, dass ich eingeweiht bin?" "Du warst abgehauen!" kreischte Hermine jetzt.

Ihr reichte es. Seit Ron wieder da war war er reizbar und aggressiv, und darauf konnte Hermine in ihrer momentanen Situation wirklich gut verzichten.

"Was hast du mit ihr beredet?" Draco stoppte abrupt hinter der nächsten Flurecke. Bellatrix stand vor ihm mit einem finsteren Grinsen.
"Ich habe sie daran erinnert weshalb sie hier ist." Bella zog eine Augenbraue hoch, schien ihm aber Glauben zu schenken da er ernst blieb. "Gut."

Mit angewinkelten Beinen saß er auf den Treppenstufen vom Manor. Sein Blick musterte das Tor, welches nun aufgestoßen wurde und ein großer, dunkelhäutiger Slytherin durch dieses trat.

Auf Draco zu kam Blaise, welcher schon von weitem ihm einen fragenden Blick zuwarf.
"Was'n mit dir los?" Lässig warf er sich neben Draco auf die Treppen, und schaute ihn von der Seite an. Draco's Blick jedoch blieb auf dem Tor.

"Unwichtig." zog er sich aus der Bredouille. "Klar. Ach, Pansy kommt gleich auch noch." "Wieso das? Wieso tust du mir das an?" Blaise grinste. "Bella hat uns zum Essen eingeladen. Sie meinte es sind besondere Gäste da." Draco stutzte.

Bella lud zum Essen ein? Da konnte nur etwas hinter stecken. Es konnte nicht einfach nur ein Abendessen unter engsten Freunden und Bella sein, das war unmöglich. Die letzten Male endeten immer mit Schmerzen für unbeteiligte, da sich Bella daraus ihren Spaß machte.

"Hey ihr zwei!" Pansy kam durch das Tor dazu, und Draco stand höflich auf, und nahm sie in den Arm. Sie gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange, und umarmte dann auch Blaise.
"So, können wir rein oder wollt ihr dabei zuschauen wie die Hecken immer unordentlicher wachsen?" Draco nickte Augenrollend und betrat als erstes die Eingangshalle. Er bog nach rechts zur Küche, wo Bella schon stand und mit ihrem Zauberstab umher wedelte um etwas essbares zu zaubern.

"Wieso tust du das?" Zischte Draco ihr zu, während Blaise und Pansy sich schon an den großen Tisch setzten.
"Na, wir haben Gäste!" Damit deutete sie erneut auf den Tisch. Draco drehte sich um, und ihm kippte die Kinnlade runter als er die vier Gäste erblickte.

Was war Bella doch für ein widerlicher Mensch!

Asassin Malfoy ~ 2 | #DramioneWhere stories live. Discover now